Handball

Halbzeit in der Winter-Vorbereitung: HBW Balingen-Weilstetten arbeitet intensiv

26.01.2022

Von Marcus Arndt

Halbzeit in der Winter-Vorbereitung: HBW Balingen-Weilstetten arbeitet intensiv

© Herl

Gregor Thomann fehlt aktuell verletzungsbedingt.

Konsequent drehen die Schwaben an den Stellschrauben, um sich erfolgreich gegen den Abstieg zu stemmen. „Wir brauchen eine besondere Leistung, um in der Liga zu bleiben“, prognostiziert Jens Bürkle.

Der erfahrene Trainer kennt die Branche, seine Mannschaft und die Qualität der höchsten deutschen Spielklasse. Nach den Europameisterschaften in Ungarn und der Slowakei startet der HBW am Mittwoch, 9. Februar, gegen Leipzig in die zweite Saisonhälfte.

Gleich die ersten Begegnungen sind wegweisend für den Aufsteiger 2019, welcher neben den Sachsen den „Zielgegner“ Nettelstadt-Lübbecke (O-Ton Bürkle) am 17. Februar in der SparkassenArena erwartet. „Ein guter Start wäre wichtig“, blickt der Sportwissenschaftler voraus, „es bietet sich für uns die Chance, die Abstiegsplätze zu verlassen.“

Sieg gegen Schweizer

Diese wollen die „Gallier“ nutzen, welche trotz eines ausgedünnten Kaders den Schweizer Erstligisten HC Kriens-Luzern ungefährdet mit 32:28 besiegt haben. Wichtig für den Balinger Coach, dass die Abwehr gegen die Eidgenossen stabil stand, „und wir im Angriff Lösungen gefunden haben.“

Das war nicht selbstverständlich, denn neben Daniel Ingason (spielt mit Island die EM) fehlten drei arrivierte Akteure. Kapitän Jona Schoch und Vladan Lipovina mussten passen – ebenso Gregor Thomann. Während das Rückraumduo wieder mit der Mannschaft trainiert, fehlt der Rechtsaußen weiter. Thomann plagen Patellasehnenprobleme. Ungewiss, wann der 29-Jährige auf die Platte zurückkehrt.

Pipeline bleibt offen

„Wir haben Alternativen“, versichert Bürkle, welcher die Pipeline zum Perspektivteam weiter offen lässt. Tobias Heinzelmann ist bereits ein fester Teil der Bundesliga-Mannschaft – Till Wente und Luca Mastrocola sollen den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen.

Beide hinterließen gegen die Schweizer einen guten Eindruck: Wente überzeugte im Mittelblock, Mastrocola warf fünf Tore aus dem rechten Rückraum. Ist der 19-jährige Radolfzeller ein Kandidat für die Stevanovic-Nachfolge? Bürkle sieht großes Potenzial beim Linkshänder, „würde ihn gerne weiterentwickeln, aber ohne Druck.“ Gut möglich also, dass die Schwaben noch einmal personell nachlegen.

Test gegen Göppingen

„Wir arbeiten daran“, versichert der Balinger Kommandogeber, „suchen nach einer adäquaten Lösung.“ Noch ist aber nichts konkret, geschweige denn steht ein Kandidat vor der Unterschrift beim Tabellen-17. Dieser legt den Fokus auf die Vorbereitung, „um die Dinge, welche wir gut machen, stabil zu bekommen“, fährt Bürkle fort, der nach der Hälfte des Winter-Programms zufrieden konstatiert: „Wir arbeiten sehr, sehr gut – sind superkonsequent. Die Mannschaft ist fleißig und fokussiert.“

Allein die Vergleichsmöglichkeiten sind pandemiebedingt rar. Während die Konkurrenz häufig hochkarätig testet, spielen die Schwaben in dieser Woche „nur“ gegen die eigene zweite Mannschaft. Nächste Woche planen die „Gallier“ am Mittwoch eine finale Standortbestimmung gegen Göppingen. Wahrscheinlich ohne Zuschauer. „Wir sind alle geimpft, der Großteil des Teams geboostert“, betont Bürkle, „trotzdem ist das Risiko da.“

Situation annehmen

Das wurde bei der EM mit über 100 Corona-Fällen in den Teams und Delegationen mehr als deutlich. Davon ist auch die Liga nicht gefeit. „Das kann viele Dinge durcheinanderwürfeln“, befürchtet der frühere Erstliga-Kreisläufer, „und jeden treffen.“ Auch in der Vorsaison hatte der HBW Personalsorgen, „wir wurden bislang von Corona aber meist verschont“, so der 41-Jährige weiter, „aber die Situation ist nun ein andere. Die müssen wir annehmen. Das haben wir in der vergangenen Monaten immer getan und werden es weiterhin tun.“

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