Balingen/Rosenfeld/Straßberg

Händler, Metzger und Bäcker aus der Region raten: Einkäufe vor Ostern frühzeitig tätigen

05.04.2020

Von Jasmin Alber, Von Volker Schweizer

Händler, Metzger und Bäcker aus der Region raten: Einkäufe vor Ostern frühzeitig tätigen

© Jasmin Alber

Rechtzeitig an die Ostereinkäufe denken: Wer früher dran ist, kauft entspannter ein.

Ostern steht vor der Tür. Dieses Jahr entfallen, bedingt durch das Kontaktverbot, viele große und kleine Familienfeste. Dennoch stehen Einkäufe an, um gut versorgt über die Feiertage zu kommen.

In den vergangenen Tagen waren in der Real-Markthalle in Balingen weniger Kunden als sonst, berichtet Geschäftsleiterin Sabine Bechtold. „Die Leute werden sensibler“, so die Geschäftsleiterin. In Gruppen oder mit der ganzen Familie wird der Einkauf in vielen Fällen daher nicht mehr erledigt.

Auch der gebotene Mindestabstand werde eingehalten. Markierungen auf dem Boden weisen zum Beispiel an den Bedientheken oder an den Kassen auf den Abstand von mindestens 1,5 Meter hin.

Was Sabine Bechtold allerdings beschäftigt, sind die anstehenden Feiertage. „Das Ostergeschäft wird anders sein als in den Vorjahren“, ist sie überzeugt. Nicht zuletzt, weil die Familienfeste auch nicht in großem Rahmen stattfinden sollen.

Kunden müssen im Supermarkt mit Wartezeiten rechnen

Doch auch wenn die typischen Feste ausfallen, stehen viele Besorgungen an. Die Warenversorgung sei gesichert, heißt es in einer Real-Pressemitteilung. Auch rechnet man aktuell damit, dass in der Woche vor Ostern deutlich mehr Menschen einkaufen gehen werden. Vor dem Hintergrund der Coronakrise und den damit verbundenen behördlichen Vorgaben sind längere Wartezeiten, zum Beispiel vor den Märkten oder an den Kassen, nicht unwahrscheinlich, heißt es in der Information des Unternehmens.

Sabine Bechtold rät deshalb, nicht erst am Gründonnerstag einkaufen zu gehen, sondern auch bereits die Tage zuvor zu nutzen. Außerdem sollten die Einkäufe idealerweise alleine und möglichst zügig gemacht werden, um lange Wartezeiten und Kontakte zu vermeiden. Auch eine bargeldlose Bezahlung minimiert den Kontakt zwischen Kunden und Mitarbeitern.

Wurst, Fleisch und Käse vorbestellen

Für den Einkauf in den Metzgereien gilt ebenfalls, rechtzeitig an die Besorgungen zu denken.

Vorbestellen ist hier eine Option. Wurst, Fleisch und Käse müssen dann nur noch abgeholt werden. „Das geht wesentlich schneller“, sagt beispielsweise Marion Gühring, die gemeinsam mit ihrem Mann Kurt Gühring die gleichnamige Metzgerei in Rosenfeld führt.

„Unsere Produkte sind frisch, keine Frage, und können so auch problemlos einige Tage aufbewahrt werden – gerade, wenn sie vakuumiert sind“, betont sie. Wurst und Käse in Vakuumverpackungen beispielsweise halten locker zehn Tage. Das kommt auch dann zu Gute, wenn über die Osterfeiertage nicht alles Eingekaufte benötigt wird.

„Wir machen alles frisch vor Ort und produzieren jeden Tag“, so die Fachfrau. Lange Lagerzeiten gibt es in Metzgereien wie Gühring, die ihre Wurst- und Fleischwaren noch handwerklich herstellen, also ohnehin nicht – dafür punkten die Produkte vom Aufschnitt bis zum gefüllten Braten mit Qualität und Frische.

Gründliche Handhygiene ist in der Metzgerei ohnehin Pflicht

Grundsätzlich und nicht erst in Zeiten von Corona lege man Wert auf die Handhygiene der Mitarbeiter, führt Marion Gühring weiter aus. Der direkte Kontakt mit dem Produkt werde zudem möglichst vermieden.

Darüber hinaus wurden vor Ort Vorkehrungen getroffen, um den Kontakt zwischen Verkäufern und Kunden zu minimieren. So sind vor der Bedientheke Absperrbänder aufgestellt, um genügend Abstand einzuhalten. Die Kassen und Heißtheke sind mit einer Plexiglasschutzscheibe ausgestattet worden.

Erste Erfahrungen: Kunden verhalten sich vorbildlich

Die Kunden passen sich gut an, so die Erfahrung in der Rosenfelder Metzgerei. „Wir sind sehr positiv überrascht, der Abstand wird immer eingehalten“, lobt Marion Gühring. Und wenn schon einige Kunden im Geschäft sind, warten die nachkommenden auch draußen – ohne erst darauf angesprochen werden zu müssen.

Mehrwegverpackungen, also zum Beispiel die mitgebrachte Aufschnittbox, werden zur Zeit übrigens nicht befüllt. Aktuell verwende man sowohl bei den Mittagstisch-Gerichten zum Mitnehmen als auch an der Bedientheke Einwegverpackungen, bis sich die Situation mit der Verbreitung des Coronavirus‘ wieder entspannt habe.

Alle denken nur an Corona

In der Bäckerei und Konditorei Remensperger in Straßberg ist das Ostergeschäft bisher schleppend gelaufen. „Alle denken nur an Corona“, bedauert die Chefin Petra Remensperger. „Es gibt bislang nur wenige Vorbestellungen.“

Vielen, so vermutet sie, werde wohl erst an Gründonnerstag einfallen, dass die Feiertage vor der Tür stehen. Weil auch die Lieferungen an die Schulen weggefallen sind, beziffert sie die Umsatzeinbußen auf bis zu 60 Prozent.

Geschäfte vor Ort unterstützen

Ihr dringender Appell lautet deshalb, die kleinen Geschäfte vor Ort zu unterstützen. Die Bäckerei Remensperger bietet einen Lieferservice für ältere Mitbürger und Menschen mit Vorerkrankungen an. Zu Ostern gibt es wieder das traditionelle Osterbrot, das ist ein Hefeteig mit einem Kreuzeinschnitt.

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