Hechingen

Haben Lötarbeiten den Bentley-Neubau in Hechingen in Brand gesteckt?

06.06.2023

Von Michael Würz, Von Julia Siedler

Haben Lötarbeiten den Bentley-Neubau in Hechingen in Brand gesteckt?

© Ralf Biesinger

Mittwochnachmittag vor einer Woche: Das Dach des Bentley-Neubaus steht in Flammen.

Die Polizei ermittelt weiter zur Ursache des Großbrands in Hechingen vor einer Woche – Experten haben mittlerweile Lötarbeiten an einer technischen Anlage im Verdacht. Der Schaden, entstanden durch Feuer und Löschwasser, wird derzeit auf rund 800.000 Euro geschätzt.

Die gewaltige schwarze Rauchsäule, die am Mittwoch vor einer Woche über Hechingen zog, war in weiten Teilen des Landkreises zu sehen: Vergangenen Mittwoch stand der Neubau des Hechinger Medizintechnikunternehmens Bentley in Flammen; das Dach hatte Feuer gefangen (wir berichteten).

Bitumenarbeiten scheiden als Brandursache aus

Die Brandursache schien beinahe auf der Hand zu liegen. So ließ die Polizei in einer ersten Pressemitteilung am Mittwochabend vergangener Woche verlauten: „Ersten Ermittlungen zufolge war es gegen 14.15 Uhr bei Bitumenarbeiten auf dem Dach des mehrstöckigen Firmenneubaus zum Brand gekommen, der sich nachfolgend auf dem weitläufigen Dachstuhl ausbreitete.“

Lötarbeiten im Verdacht

Doch inzwischen seien die Ermittlungen fortgeschritten, erklärte Christian Wörner, Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, gestern auf ZAK-Anfrage. „Zur Zeit kann man nur sagen, dass auf dem Dach Arbeiten stattgefunden haben“, so Wörner. „Allerdings keine Bitumenarbeiten wie zunächst gemeldet.“ Die Polizei geht gegenwärtig eher davon aus, dass Lötarbeiten an einer technischen Anlage den Brand ausgelöst haben könnten. Wörner merkt aber auch da vorsichtshalber an: „Ob diese möglicherweise ursächlich für den Brand gewesen sein könnten, ist nicht gesichert und Gegenstand der Ermittlungen.“

Ermittlungen dauern wohl noch längere Zeit an

Und genau die laufen gegenwärtig noch auf Hochtouren. Laut Polizeipräsidium Reutlingen dürften sie auch noch geraume Zeit andauern. „Unsere Kriminaltechniker sind derzeit noch bei der Spurensicherung. Gegebenenfalls kommt auch noch ein Gutachter“, so Polizeisprecher Wörner. Der entstandene Sachschaden dürfte sich derzeit auf etwa 800.000 Euro belaufen. Ein Teil des Schadens ist laut Wörner auch auf das Löschwasser zurückzuführen, das „ins Gebäudeinnere gelangt ist“.

Bentley äußert sich aktuell nicht zur Situation

Bei Bentley selbst konnte oder wollte sich am Mittwoch niemand auf eine Presseanfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER hin zur aktuellen Situation nach dem Brand äußern. Klar scheint: Der Großbrand dürfte die weitere Planung ordentlich durcheinandergewirbelt haben. Von dem Brand war der Rohbau des neuen Verwaltungsgebäudes betroffen. Gegen 14.15 Uhr hatte der Notruf die Feuerwehr erreicht: „Der Dachstuhl bei Bentley brennt.“ Neben der Hechinger Feuerwehr sind daraufhin zahlreiche weitere Kräfte aus dem Zollernalbkreis ins Gewerbegebiet Lotzenäcker ausgerückt, auch Rotes Kreuz und Polizei waren stundenlang im Großeinsatz. Videos von der massiven Rauchsäule, die über der Zollernstadt aufgestiegen war, verbreiteten sich rasend. Die Feuerwehr hatte den Brand selbst indes zeitnah unter Kontrolle.

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