Handball

„Habe ein gutes Gefühl“: Kader des HBW Balingen-Weilstetten nimmt klare Konturen an

17.02.2021

Von Marcus Arndt

„Habe ein gutes Gefühl“: Kader des HBW Balingen-Weilstetten nimmt klare Konturen an

© Moschkon

Wolfgang Strobel treibt die Personalplanungen beim HBW Balingen-Weilstetten konsequent voran.

Keine Zuschauer, ein kleines Budget und pandemiebedingt wenig Planungssicherheit machen die Arbeit von Wolfgang Strobel nicht einfacher. „Und doch sind wir gut in der Zeit“, meint der Balinger Geschäftsführer.

Bereits vor der WM-Pause haben die Protagonisten neben der Platte den Entscheidungsprozess der Leistungsträger beschleunigt, frühe erste Beschlüsse kommuniziert – Abgänge kompensiert und mit Kristian Beciri klug und perspektivisch nachjustiert.

15 Spieler soll in der kommenden Saison das Team von Trainer Jens Bürkle umfassen – fünf weitere pendeln im Perspektivteam zwischen der ersten und dritten Liga. „Wir haben ein Riesenpotenzial in der eigenen Jugend“, hebt der 37-Jährige hervor, „aber klar, wir müssen in diesem Bereich noch zwingend etwas tun.“ Das soll natürlich in enger Abstimmung mit Doster-Nachfolger Micha Thiemann und den HBW2-Entscheidern passieren.

„Noch nichts unterschrieben“

Priorität bei Strobel genießt die Bundesliga-Mannschaft. Vier Abgänge (Jensen, Bozic, Zobel und Kirveliavicius, Anm. d. Red.) stehen fest, viele weitere Personalien sind bereits abschließend geklärt. Vertragsverlängerungen streben die Schwaben mit Top-Torjäger Vladan Lipovina (81 Saisontreffer) und Linksaußen Oddur Gretarsson (59) an. „Es ist noch nichts unterschrieben“, betont der Balinger Manager.

Es gibt wohl noch kleinere Details zwischen Spielern und Verein zu klären, „aber ich habe nach den letzten Gesprächen ein gutes Gefühl“, so Strobel weiter, welcher dann zwei weitere, wichtige Puzzleteile platzieren könnte.

Bleibt die vakante Position im rechten Rückraum sowie die Zukunft von Björn Zintel, welcher erst spät in der Sommer-Vorbereitung zu den Schwaben gestoßen ist. „Wir haben mit ihm vereinbart, dass wir noch warten“, sagt Strobel, „das ist auch für ihn in Ordnung.“

Beciri stabilisiert Abwehr

Der Hintergrund ist simpel: Es fehlen schlichtweg die Bewertungskriterien, nachdem sich der ehemalige Hüttenberger im Stuttgart-Spiel den Daumen an der Wurfhand gebrochen hat und lange ausfiel. Gegen Coburg brachte der Mittelmann sein Potenzial in einer kritischen Phase auf die Platte – ebenso Beciri.

Der Kroate ist mehr als nur Ersatz für den langzeitverletzten Marcel Niemeyer, stabilisiert die Abwehr und hatte im Kellerduell gegen die Oberfranken eine 100-prozentige Trefferquote aus der Nahdistanz (4/4). Erstaunlich schnell hat sich der 24-Jährige integriert, der im Angriff bereits glänzend mit Lipovina harmoniert...

Tendenz zur Sicherheit

„In den nächsten Wochen wollen wir die Planungen für unser Erstliga-Team en gros abschließen“, nimmt Strobel den Gesprächsfaden wieder auf. Der ehemalige Erstliga-Spieler machte bei den Verhandlungen „eine Tendenz zur Sicherheit aus. Die Spieler wissen, was sie an uns haben.“ Die Verlängerungsbereitschaft sei höher als in den vergangenen Jahren, so die subjektive Wahrnehmung von Strobel, welcher hofft, „dass wir in der kommenden Saison mit einem ähnlichen Etat wie in dieser arbeiten können.“ Coronabedingt dampften die Kreisstädter trotz der Finanzspritze des Bundes, welcher die ausgefallenen Ticketeinnahmen abfedert, das Budget gegenüber dem Aufstiegsjahr ein.

Im Winter mussten die Klubs der 1. und 2. Bundesliga der HBL (Handball-Bundesliga) eine Zwischenlizenzierung sowie Planzahlen für 2021 vorlegen. Die Bewertung seitens der Liga fiel positiv aus. Auch für die kommende Runde kalkuliert Strobel mit einem ähnlichen Finanzvolumen, vertraut drauf, „dass sich unsere Einnahmen nicht weiter reduzieren.“ Denn die coronabedingten Hilfen sind endlich – auch wenn der HBW für 2021 noch einmal welche beantragen wird.

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