Handball

HBW zur Länderspielpause auf Rang 16: Momentaufnahme vor einem schwierigen Restprogramm

11.03.2021

Von Marcus Arndt

HBW zur Länderspielpause auf Rang 16: Momentaufnahme vor einem schwierigen Restprogramm

© Herl

Vladan Lipovina verzichtete aufgrund leichter Rückenprobleme auf einen Einsatz für die montenegrinische Nationalmannschaft.

Die Länderspielpause kam für das Team von Jens Bürkle nach den Pleiten in Wuppertal und gegen Lemgo zum richtigen Zeitpunkt. Der HBW-Trainer feilte an der Defensive und versuchte, „mehr Tempo in den Angriff zu kriegen“.

Das fehlte in den vergangenen beiden Spielen – ebenso Timing und Präzision aus dem Rückraum. Das Gros des Kaders stand dem früheren Erstliga-Kreisläufer in der punktspielfreien Zeit zur Verfügung.

Auch Vladan Lipovina verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf eine Reise zur montenegrinischen Nationalmannschaft. „Nichts Schlimmes“, verrät der Sportwissenschaftler, „er hat leichte Rückenschmerzen.“ Da wollte der Tabellen-16. nichts riskieren, zumal auch James Junior Scott angeschlagen ist. Der Franzose kassierte gegen Lemgo einen Pferdekuss, übte nur sporadisch mit der Mannschaft. Es sei kein struktureller Defekt, so der Balinger Trainer weiter. Dieser schonte den 24-Jährigen dennoch – ebenso seinen Rückraum-Shooter, „um nichts zu riskieren“, betont der erfahrene Übungsleiter.

Ordentliche Ausbeute

Trotz der jüngsten Niederlagen zieht der 40-Jährige ein positives Zwischenfazit. „2021 haben wir 4:4 Punkte geholt“, sagt der ehemalige Erstliga-Kreisläufer unaufgeregt, „was erst einmal okay ist. Aber wir hatten auch die Chance auf 6:2 Zähler. Deshalb müssen wir schauen, dass wir weitermachen und jede Möglichkeit, die sich irgendwo bietet, auch versuchen zu nutzen.“

Nach der Länderspielpause gastiert der HBW im schwäbischen Derby beim TVB Stuttgart (17. März) – drei Tage später kommt der HC Erlangen in die Balinger SparkassenArena.

Schwaben-Derby steht im Fokus

„Wir hätten gerne schnellstmöglich wieder Punkte“, sagt Bürkle im Hinblick auf den Doppelpack, „gegen zwei Mannschaften, die nicht so weit weg sind ...“ Unumwunden räumt der Balinger Kommandogeber aber ein: „Wir müssen uns steigern.“ Bei besseren Bergischen (Endstand: 22:30) war der Kreisstadt-Klub chancenlos – gegen die Lipperländer verpasste der HBW beim 25:26 die Trendwende nur knapp.

Markant: Die Leistungsträger lieferten beide Male nicht – und auch die Verteidigung zeigte Schwächen. „Es gab schon ein paar Abwehrthemen zu besprechen“, verrät der Anführer der „Gallier“. Dieser sieht auch in der Offensive noch Steigerungspotenzial. „Wir müssen wieder mehr Tempo in unseren Angriff kriegen und die Außen wieder mehr einsetzen“, fordert Bürkle, der die Nationalmannschaftspause genutzt hat, „um zwei Tage früher mit der Vorbereitung auf den Gegner anzufangen. Einfach, um topvorbereitet auf das Derby zu sein, weil das für uns natürlich schon ein Spiel ist, in dem wir sehr viel gewinnen können.“

Da kommt ihm nicht ungelegen, dass Lipovina gar nicht, „und Oddur nur kurz weg war“. Der Flug des Isländer wurde Anfang der Woche verschoben – heute kehrt er bereits wieder zurück, bereitet sich mit dem HBW auf das richtungweisende Duell mit dem württembergischen Rivalen vor. Der hat seine Negativserie nach 2:12 Zählern in Leipzig gestoppt. „Und ein paar Dinge wirklich gut gemacht hat“, meint Bürkle nach dem 25:23-Sieg der Stuttgarter.

Stuttgart tankt Selbstvertrauen

Die Wild Boys taumelten in Richtung Tabellenkeller, tankten neues Selbstvertrauen vor dem Derby. Dennoch sieht Bürkle den HBW auf Augenhöhe mit Stuttgart: „Wir müssen gucken, dass wir sehr, sehr gut spielen, um ihnen ein paar Probleme zu bereiten. Dann ist es schon auch eine Mannschaft, die wir an einem guten Tag auch besiegen können.“

Drei Tage nach dem württembergischen Derby erwarten die „Gallier“ den Tabellen-13. aus Erlangen in der SparkassenArena (18.15 Uhr). Noch einmal sind die Schwaben im März gefordert: am 25. des Monats bei der MT Melsungen (19 Uhr). Auch die ersten Balinger Begegnungen im April sind angesetzt. Ganz wichtig: das Kellerduell vor heimischer Kulisse gegen die HSG Nordhorn-Lingen (1. April, 19 Uhr).Nach der 27:29-Niederlage in der Hinrunde gilt es für das Team von Trainer Jens Bürkle, nicht nur das Spiel, sondern auch den direkten Vergleich mit den Niedersachsen zu gewinnen. Erneut in der „Hölle Süd“ treten die „Gallier“ am 8. April gegen den Bergischen HC (19 Uhr) an.

Im Detail sind die weiteren Balinger Begegnungen noch nicht terminiert. Im April sollen die Schwaben noch in Leipzig sowie gegen Meister Kiel und Aufsteiger Essen antreten.

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