HBW siegt souverän: Wilhelmshaven ohne Chance gegen den Primus der 2. Handball-Bundesliga

Von Marcus Arndt

Souverän besiegte der schwäbische Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga am Sonntag den Abstiegskandidaten aus Wilhelmshaven mit 38:25 (20:12). Dieser fiel früh deutlich zurück.

HBW siegt souverän: Wilhelmshaven ohne Chance gegen den Primus der 2. Handball-Bundesliga

Der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Tim Nothdurft) fertigte am Sonntag den Wilhelmshavener HV mit 38:25 ab.

Es war die erwartet klare Angelegenheit. Mit 38:25 (20:12) gewann der HBW Balingen-Weilstetten am Sonntagnachmittag gegen den WHV und verteidigte vor dem Liga-Gipfel in Coburg am kommenden Freitag die Tabellenführung.

Starker Start mit voller Kapelle

Wichtig vor dem richtungsweisenden Heimspiel: Romas Kirveliavicius und Jona Schoch standen wieder im Kader des Spitzenreiters. Gegen die robuste 6:0-Abwehr um den kantigen Mittelblock mit Daniel Andrejew tat sich der HBW im stehenden Angriff zunächst schwer, führte aber dennoch mit 3:0 nach vier Minuten.

WHV bleibt lange torlos

Auf der Gegenseite versuchte der Tabellenvorletzte vergebens Torjäger Tobias Schwolow ins Spiel zu bringen, zog aber die nächste Fahrkarte und die „Gallier von der Alb“ weiter davon. Gästetrainer Christian Köhrmann reagierte, bat sein Team bereits in Minute fünf zur Auszeit an die Seitenlinie. Ohne Erfolg.

Der Aufstiegsaspirant baute den Vorsprung auf 7:0 aus, ehe Bartosz Konitz der erste Treffer für die Jadestädter gelang (9. Minute).

Auch in doppelter Unterzahl – nach René Zobel handelte sich Kirveliavicius eine Zeitstrafe ein – konservierte der Spitzenreiter den Sieben-Tore-Vorsprung (9:2/12.). „Wir waren sehr gut vorbereitet und haben entsprechend losgelegt“, urteilt der vierfache Balinger Torschütze Lars Friedrich, „wir hatten nur Probleme gegen René Drechsler – ansonsten war es sehr überlegen.“

Gäste laufen nur hinterher

Auch in der Folge blieb es eine unglaublich einseitige Begegnung in der SparkassenArena. Zobel zimmerte die Kugel aus zehn Metern in den Winkel, traf zum 12:4 (16.). Wilhelmshaven fand weiter nicht statt, hatte im Angriff kein Zweitliga-Format und bekam in der Abwehr keinen Zugriff.

Erst als der Spitzenreiter etwas nachlässig wurde, investierte der WHV mehr. Immer wieder war Drechsler aus dem Rückraum erfolgreich, verkürzte zum 12:19 (29.). Den finalen Treffer in Durchgang eins erzielten allerdings die Schwaben: Per Strafwurf gelang Gregor Thomann der 20. HBW-Treffer.

Nach dem Seitenwechsel verteidigte der WHV offensiver, versuchte die Balinger mit einer aggressiven 3:2:1-Verteidigung aus dem Rhythmus zu bringen. Das gelang den Jadestädtern, die den Primus immer wieder in Zeitnot brachten. Dennoch machte es der HBW früh zweistellig: beim 25:15 (36.).

Schwaben ohne Probleme

Köhrmann justierte noch einmal nach, zückte erneut die Grüne Karte (40.). Doch Drechsler – im Rückraum meist auf sich allein gestellt – war einfach zu wenig, um den ehemaligen Erstligisten aus der Kreisstadt in Bedrängnis zu bringen. Markant: Eine weitere Unterzahlsituation überstanden die Schwaben ohne Gegentor.

Zufriedener Trainer

In der Schlussviertelstunde verwaltete Balingen-Weilstetten den Vorsprung zunächst und ließ gegen den starken WHV-Keeper Angelo Grunz doch die eine oder andere gute Möglichkeit zu viel liegen. Nach vier torlosen Minuten erzielte Jannik Hausmann schließlich den 29. Treffer der Schwaben, welche letztlich ungefährdet mit 38:25 erfolgreich waren. „Ich bin sehr zufrieden, wie wir das durchgezogen haben“, resümiert HBW-Coach Bürkle zufrieden, „Kompliment an ‚Kiwi‘ – das hatte richtig Power. Da haben wir gleich eine ganz andere Physis.“

Nach dem Coburger Patzer in Hamburg hat der HBW zwei Zähler Vorsprung auf die nun zweitplatzierte HSG Nordhorn-Lingen (50:16 Punkte). Die Oberfranken spülte es (vorerst) aus den Aufstiegsrängen – sie sind jetzt Dritter (49:17).

Blick geht Richtung Topspiel

Am kommenden Freitag gastiert der Primus in der Veste. „Es bleibt alles eng“, betont der 38-Jährige, „noch ist überhaupt nichts entschieden.“ Vor dem Topspiel haben die Kreisstädter „nur eine kurze Woche“, wie es der Sportwissenschaftler formuliert, „aber das ist gar nicht schlecht. Es bleibt trotzdem genug Zeit für die Regeneration und die Taktik.“