Handball

HBW nur krasser Außenseiter: „Gallier“ am Mittwochabend in Hannover gefordert

03.09.2019

Von Marcus Arndt

HBW nur krasser Außenseiter: „Gallier“ am Mittwochabend in Hannover gefordert

© Eibner

Gegen Nordhorn-Lingen holte der HBW den ersten Saisonsieg.

Englische Woche in Liga eins: Erst gastiert der HBW Balingen-Weilstetten bei den Recken, am Sonntag kommt die MT Melsungen in die „Hölle Süd“. Nach dem Sieg im Aufsteigerduell können die Schwaben vor dem schwierigen Doppelpack durchatmen.

„Wir sind froh, dass wir die ersten zwei Punkte geholt haben“, räumt Jens Bürkle nach dem knappen 25:23-Erfolg über das Zwei-Städte-Team aus Niedersachsen unumwunden ein. Saison- und ligaübergreifend war es der 28. Sieg in Serie in der SparkassenArena für den Kreisstadt-Klub.

„Und wir sind sehr froh, dass unsere Heimserie weitergeht“, erklärt der HBW-Trainer, welcher am Montag die Partie aufgearbeitet hat. Bereits am Dienstagmorgen reiste der Aufsteiger ab, trainierte noch einmal in Kronau, „um ein paar Dinge vorbereiten“, wie es der Sportwissenschaftler formuliert.

Rückkehr für Bürkle

Der kehrt bei den Recken an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Ich freue mich wirklich sehr darauf“, verrät der 38-Jährige, „auch darauf, noch ein bisschen durch die Straßen zu bummeln. Ich habe die Stadt sehr gemocht. Es war eine sehr schöne Zeit für mich, auch wenn sie anders geendet ist, als wir uns das alle vorgestellt haben.“

Nach einer schwachen Rückrunde trennte sich Hannover in der Saison 2016/17 vorzeitig von Bürkle.

Einfache Rechnung

Doch sein Blick geht nicht zurück, vielmehr legt er den Fokus auf das Duell mit den Recken. „Das sind ja solche Spiele, die nicht wir entscheiden,“ betont der frühere Bundesliga-Kreisläufer, „wenn Hannover am Limit spielt, werden wir sie nicht kriegen. Und wenn sie einen schlechten Tag haben, brauchen wir einen guten.“

So einfach sei die Rechnung. Die geht allerdings nur dann auf, wenn der HBW sein Potenzial über 60 Minuten auf die Platte bringt. „Und selbst dann wird es sehr schwer“, so Bürkle weiter.

Der hat die Niedersachsen am vergangenen Samstag in Göppingen nicht live beobachtet. „Ich habe es auf Video gesehen und für uns zusammengeschnitten“, erklärt Bürkle. Er fügt hinzu: „Ein sehr gutes Spiel. Hannover hat eine sehr aggressive Mannschaft. In Abwehr und Angriff. Morten Olsen hat gerade eine sehr gute Form. Es wird eine interessante Aufgabe für uns.“

Rollen klar verteilt

Ohne Zweifel: Die Schwaben sind nur krasser Außenseiter. Die TSV Hannover-Burgdorf ist seit einer Dekade ununterbrochen erstklassig. Wenig konstant ist hingegen die Leistung und nach einer mäßigen Saison reichte die Konkurrenz die Niedersachsen noch vom sechsten auf den 13. Rang durch.

Als Konsequenz folgte ein Umbruch – mit sieben Abgängen und drei externen Neuverpflichtungen. Dennoch halten die Entscheider ab Platz sieben alles für möglich. „Wir haben uns qualitativ nicht verschlechtert“, versichert TSV-Sportdirektor Sven-Sören Christophersen.

Ex-Balinger Böhm neuer Kapitän

Die Niedersachsen planen, junge Spieler mit Perspektive einzubauen, zogen drei Talente aus der eigenen Jugend (Büchner, Krone und Mävers) hoch. Damit es funktioniert, müssen die arrivierten Akteure liefern. „Hannover hat ein sehr gutes Team“, sagt der Balinger Kommandogeber über seinen Ex-Klub, „mit tollen Handballern. Da geht etwas voran.“

Neben Taktgeber Morten Olsen, der 13 Mal in Göppingen traf, sind der neue Kapitän Fabian Böhm und Mait Patrail sowie Kreisläufer Ilija Brozovic die Protagonisten in der Mannschaft von Carlos Ortega. Der spanische Coach visiert die internationalen Plätze an, gesteht aber ein: „Es gibt viele gute Klubs in der Bundesliga.“

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