HBW mit Personalsorgen gegen Verfolger Lübbecke

05.04.2019

von Marcus Arndt

Im Zweitliga-Gipfel erwartet der schwäbische Spitzenreiter am Freitagabend Verfolger TuS N-Lübbecke. Bei den Westfalen läuft es nach dem Abstieg nicht rund.

Ein echter Kracher vor der Länderspielpause: Der TuS fordert den HBW. Er freue sich auf das Spiel, verrät Jens Bürkle. Der Balinger Coach betont: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir gegen dieses Top-Team favorisiert sind.“

HBW mit Personalsorgen gegen Verfolger Lübbecke

© Moschkon

Diogo Oliveira und seine Teamkollegen wollen die Heimserie ausbauen. Mit dem TuS N-Lübbecke erwartet der HBW Balingen-Weilstetten aber einen anspruchsvollen Gegner.

Die „Gallier von der Alb“ konservierten ihren Sechs-Punkt-Vorsprung auf den Tabellendritten aus Nordhorn in Düsseldorf. „Wir haben das den Umständen entsprechend gut gemacht“, bilanziert der HBW-Trainer nach dem souveränen Sieg im Geisterspiel am Rhein.

Mit 36:22 setzten sich die Schwaben beim designierten Absteiger durch. Unumwunden räumt der Sportwissenschaftler aber ein: „Der Gegner hatte kein Zweitliga-Format.“ Früh sorgte der Ex-Erstligist beim Tabellenletzten für klare Verhältnisse, kompensierte ohne Probleme die Ausfälle von vier arrivierten Akteuren.

Im Abschlusstraining hatte sich Romas Kirveliavicius am Knie verletzt (Innenbandanriss), während der Partie musste Marcel Niemeyer nach einem Zusammenprall passen. „Eine reine Sicherheitsmaßnahme“, verrät Bürkle.

Der musste ohnehin auf den langzeitverletzten Kapitän Martin Strobel (Kreuzbandriss) sowie Rechtsaußen Gregor Thomann verzichten. Im „Highlight-Spiel“ (O-Ton Bürkle) gegen den TuS kehrt Niemeyer zurück in den Kader – auch ein Comeback von Thomann schließt der frühere Bundesliga-Kreisläufer im Vorfeld nicht aus. „Ich hoffe, dass ‘Kiwi‘ noch ein paar Begegnungen in dieser Saison macht“, sagt der 38-Jährige, „in den nächsten wird er uns allerdings fehlen.“

Das ist für die Kreisstädter natürlich doppelt bitter, wenn es nun gegen die top besetzten Westfalen (Freitag, 19.45 Uhr, SparkassenArena) sowie nach der Länderspielpause gegen den abstiegsbedrohten EHV Aue (18. April) geht.

Doch Bürkle lamentiert nicht, richtet vielmehr den Fokus auf das richtungsweisende Duell mit dem TuS. Der kletterte zuletzt nach dem 27:23-Erfolg über Aufsteiger TV Großwallstadt auf Rang fünf. „Nicht ihr Anspruch“, betont der HBW-Kommandogeber, welcher die Westfalen nach wie vor zu den Top-Klubs im Unterhaus zählt. „Von der Qualität die beste Mannschaft – mit Erstliga-Format“, urteilt der Sportwissenschaftler, „aber offensichtlich passen ein paar Dinge nicht zusammen.“

Früh spülte es den Absteiger aus dem Titelrennen – und ebenso schnell griffen am Wiehengebirge die branchenüblichen Mechanismen. Bereits im November gab der Klub bekannt, dass der Vertrag mit Trainer Aaron Ziercke nicht verlängert wird. Nach der bitteren 20:21-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau wurde der Ex-Nationalspieler vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden.

Unter der Regie von Heidmar Felixson, der gemeinsam mit Nikola Blazicko und Hans-Georg Borgmann bis Rundenende den früheren Europapokal-Sieger coacht, soll nun die Trendwende gelingen. Den direkten Wiederaufstieg hakte der TuS zwar längst ab, doch zumindest soll eine akzeptable Platzierung erreicht werden. „Das Potenzial ist da“, meint Bürkle, „und Heidmar schafft es, gute Stimmung reinzukriegen.“ Das Debüt des Isländers gegen Großwallstadt ist trotz Problemen gelungen.

Stabil traten die Nettelstedter in dieser Runde bislang selten auf. Doch Bürkle warnt: „Der TuS kann jeden Gegner schlagen.“ Aber eben auch gegen jeden verlieren. Trotz des hochkarätigen Personals mit der wurfgewaltigen Rück-raumachse um Top-Torjäger Dener Jaanimaa (113 Treffer), den Ex-Balinger Valentin Spohn sowie Marian Orlowski und Lukasz Gierak fehlt dem TuS die Konstanz. „Die Schwankungen sind groß“, har Bürkle beobachtet, „aber wir schauen auf uns.“

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