Handball

HBW kassierte vierte Niederlage in Folge: Verunsicherte Schwaben werfen Mini-Chance weg

21.03.2021

Von Marcus Arndt

HBW kassierte vierte Niederlage in Folge: Verunsicherte Schwaben werfen Mini-Chance weg

© Herl

Der HBW unterlag gegen Erlangen.

Die „Gallier“ blieben beim 24:29 (12:14) erneut blass, brachten nur phasenweise ihr Potenzial auf die Platte. In den wenigen guten Momenten fehlten dem Team von Trainer Jens Bürkle das Spielglück oder flatterten die Nerven.

„Ich bin maximal enttäuscht“, gestand Wolfgang Strobel ein, „ich habe mit einer anderen Reaktion gerechnet nach dem Stuttgart-Spiel.“ Die blieb allerdings aus und nach einer en gros ausgeglichenen ersten Spielhälfte fielen die Balinger nach dem Seitenwechsel sukzessive zurück: mit 14:19 (39. Minute).

Dennoch kamen die Balinger beim 22:24 (55.) noch einmal in Schlagdistanz. „Phasenweise war es das, was ich erwartet habe“, bilanzierte der HBW-Manager, „aber über mehrere Phasen einfach gar nicht, deswegen bin ich enttäuscht. Ich glaube, dass es von der Konstellation wieder so war, dass wir zwar dran waren, aber dann über ein paar Minuten die Bälle wieder viel zu einfach weggeben.“

Starke HCE-Abwehr

Den besseren Start erwischten die Schwaben nach einer Jensen-Parade und einem Scott-Kracher. Auch in der Folge hatte der HBW die besseren Szenen in einer unrunden, hektischen Anfangsphase. Und doch führten die Franken schnell deutlich: mit 5:2 (8.).

Gegen die robuste Erlanger 6:0-Abwehr mit einem überragenden Keeper Klemen Ferlin (Fangquote: 36,84 Prozent) fanden die „Gallier“, die ohne die formschwachen Jona Schoch und Lukas Saueressig begannen, nur selten Lösungen im Positionsangriff, brachten keine Tiefe in ihre Aktionen. Dennoch: Nach einem 3:0-Lauf der Kreisstädter war wieder alles offen (5:5/10.). Pech, dass Björn Zintel nur den Pfosten traf und der HCE wieder mit zwei Treffer vorlegte.

Haaß justiert klug nach

Vladan Lipovina sorgte für den erneuten Ausgleich (7:7/ 16.) – und doch wechselte der Balinger Kommandogeber das Personal im Rückraum, vertraute seiner vermeintlich stärksten Formation. Saueressig netzte zum 8:7 (17.). Michael Haaß reagierte, bat seine Team zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Der Ex-Nationalspieler justierte klug, während den Schwaben in der Folge die Ideen fehlten.

Der Balinger Coach zückte nun die Grüne Karte, zeigte seiner Truppe neue Lösungen und bekannte Defizite auf. „Wir kriegen fünf Gegenstoßtore“, ärgerte sich der Sportwissenschaftler. Bitter, dass sich die Balinger Zeitstrafen häuften und Erlangen wieder auf plus drei stellte (11:14/ 27.). Der Tabellen-16. wackelte, aber immerhin kam der HBW zur Pause auf 12:14 heran.

Nothdurft ragt heraus

Nach dem Seitenwechsel netzte Tim Nothdurft zum 13:14, doch Simon Jeppsson stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her (13:15/34.). Erlangen blieb die bessere Mannschaft, machte weniger Fehler und verteidigte effizienter. Ungewohnt stabil lieferten die Franken welcher den Vorsprung auf 18:14 ausbauten (38.). Bürkle hoffte weiter auf die Wankelmütigkeit der Gäste, welche allerdings vorerst den klaren Vorsprung konservierten (16:20/42.).

Der HBW hingegen wirkte angeknockt. Allein Nothdurft, der elf Mal netzte, hielt die „Gallier“ im Spiel. Aber es musste mehr kommen von den Kreisstädtern – aber aus dem Rückraum gelang gegen die gute Erlanger Deckung wenig. Auch der Gegenstoß funktionierte nicht und zwölf Minuten vor Schluss lag der HCE mit 23:18 vorne (48.).

Gegner macht weniger Fehler

Die Vorentscheidung, denn auch die letzte Mini-Chance beim 22:24 (55.) nutzten die „Gallier“ abermals nicht. „Es war die wiederholte Möglichkeit, Punkte mitzunehmen“, so Bürkle, „und wir haben es wieder liegen lassen...“ Entscheidend für den 40-Jährigen: „Die kleinen Fehler oder die Fehler, die wir machen, werden gnadenlos bestraft. Und das waren bei uns einfach wieder mehr als beim Gegner.“

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