Handball

HBW jubelt nach dem Sieg gegen Großwallstadt: „Das gibt uns Mut für die nächsten Aufgaben“

26.09.2022

Von Marcus Arndt

HBW jubelt nach dem Sieg gegen Großwallstadt: „Das gibt uns Mut für die nächsten Aufgaben“

© Herl

Auch Jona Schoch bekam die harte Gangart des TV Großwallstadt zu spüren.

Es war erneut eine unangenehme Aufgabe, welche der HBW Balingen-Weilstetten löste. Gegen den Altmeister schafften die Schwaben in der Schlussviertelstunde noch die Ergebniswende und sind als einziges Team in der 2. Liga noch ohne Punktverlust.

Das Momentum schien 15 Minuten vor Spielende aufseiten des Altmeisters, welcher mit zwei Toren vorne lag. Trotz bester Chancen setzten sich die Gäste aber nicht weiter ab, welche dann entscheidend zurückfielen: mit 26:28. „Wie in den vergangenen Wochen war es brutal eng“, gestand Elias Huber nach dem knappen Heimerfolg ein, „wir hätten es am Schluss nicht ganz so spannend machen müssen, aber zwei Punkte sind perfekt . . .“

Angeschlagener Kapitän

Die waren hart umkämpft – und aufgrund der dünnen Balinger Personaldecke nicht zwingend einkalkuliert. Nach Regisseur Filip Vistorop (Leistenprobleme) drohte auch Routinier Felix Danner kurzfristig auszufallen. „Ich muss mich bei ihm entschuldigen und bedanken“, erklärte Bürkle, „Felix war eigentlich nicht spielfähig, aber aufgrund der Ausfälle hat er gesagt, dass er sich hier reinkämpft. Wir haben abgemacht, dass er irgendwie fünf Minuten hinkriegen sollte, am Ende waren es deutlich mehr. Da ist er als Kapitän richtig vorangegangen.“

Auch sonst habe es viele wichtige Momente gegeben, hob der Sportwissenschaftler hervor: „Mario macht es toll in der entscheidenden Phase. Daniel hat überragend gespielt – ebenso unsere beiden Außen. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Filip war klar, dass wir andere Lösungen brauchen. Elias hat 60 Minuten auf Rückraummitte gespielt. Auch das muss man erst einmal machen...“

Kann in beide Richtungen gehen

Dennoch drohte die Partie in den Schlussminuten noch einmal zu kippen, aber Großwallstadt setzte die Nadelstiche nicht mehr. „Die beiden gehaltenen Gegenstöße waren unglaublich wichtig“, betonte Bürkle, „es kann in beide Richtungen ausgehen. Ich bin super zufrieden, wie die Mannschaft gefightet hat.“ Die Schwaben trotzten der angespannten Personalsituation, kompensierten die Ausfälle von arrivierten Akteuren.

Dass erst Jona Schoch (Gehirnerschütterung) nach einem Wullenweber-Foul nicht mehr weitermachen konnte und Tobias Heinzelmann mit mehreren Brüchen im Gesicht vom Feld getragen werden musste, machte es sehr, sehr schwierig. „Es war ein dreckiges, ekliges Spiel, so wie wir es in den vergangenen Wochen auch schon gehabt haben“, meinte Patrick Volz, „am Ende haben wir auch mit der Unterstützung der Halle und ein paar wichtigen Safes von Mario das Spiel für uns entscheiden können. Das gibt uns Mut für die nächsten Aufgaben.“

Verfolger lässt Punkte liegen

Die werden nicht einfacher. Am kommenden Montag gastiert der ukrainische Serienmeister aus Zaporizhzhia (16 Uhr) in der SparkassenArena, der im Kellerduell gegen Empor Rostock den ersten Saisonsieg verbuchte. Nur fünf Tage später kommt der fünftplatzierte TSV Bayer Dormagen (19 Uhr).

Der Werksklub ist unter der Regie des Ex-Balingers Matthias Flohr stark gestartet. Mit 6:2 Punkten reihen sich die Rheinländer, welche am vergangenen Freitag mit 30:28 in Würzburg gewonnen haben, in der erweiterten Spitzengruppe ein. „Wir hatten uns ein geradliniges Tempospiel vorgenommen und wollten die Würzburger Fehler bestrafen“, sagte der TSV-Coach, „das hat gut geklappt.“

Nach den Ergebnissen vom Wochenende ist nur noch ein Verein ohne Verlustpunkt: die „Gallier“ nach dem Sieg im Spitzenspiel am Samstagabend. Der Dessau-Roßlauer HV hätte am Sonntag nachziehen können, verlor gegen den TV Hüttenberg aber mit 26:27. In Durchgang zwei verspielte das Team von Uwe Jungandreas eine Fünf-Tore-Führung. „Wir haben nach der Pause unverständlicherweise den Faden verloren“, analysierte der erfahrene Übungsleiter, „diese Niederlage wirft uns nicht um. So schlecht haben wir nicht gespielt.“

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