Herr Bürkle, es war die erwartet enge Entscheidung im Kampf um Rang 16. Wie hat Ihre Mannschaft den Abstieg verkraftet?

Jens Bürkle: Nach dem Minden-Ergebnis war schon eine maximale Leere in allen drin. Wir haben Videoszenen von Erlangen aus dem Spiel gegen Minden vorbereitet – da war jede Szene, die über den Bildschirm lief, wie ein Genickschlag. Für viele von uns ist es ein Traum, in dieser Liga zu spielen und wir haben in den vergangenen drei Jahren wirklich sehr, sehr viel getan, um diesen Traum lange leben zu können. In der Saison 2021/22 haben wir es nicht geschafft, die nächste Sensation – das nächste Wunder zu schaffen.

Haben Sie eine Erklärung für den verpassten Klassenerhalt?

Ich glaube, es lag an vielen Dingen. Das ist nicht nur eine Sache, sondern immer viele Kleinigkeiten. Ergebnisse im richtigen Moment, wo wir die Chance haben, richtig Druck aufzubauen, die wir nicht gemacht haben. Mal ist es ein Fehlwurf im falschen Moment, mal ist es eine Schiedsrichterentscheidung, mal ist es, dass wir die Aggression nicht auf die Platte gebracht haben, die für das Spiel angemessen war. Ausfälle und Verletzungen im ungünstigen Moment. Der Strosack-Ausfall in den vergangenen Wochen hat uns massiv beschäftigt. Das war bis zu dem Ausfall wahrscheinlich unsere beste Position und in der Endphase stand das einfach nicht mehr zur Verfügung. Auch die erneute Verletzung von Lukas Saueressig war natürlich äußerst schmerzhaft.

Wann und wie arbeiten Sie die Saison auf?

Ich habe nach dem Minden-Ergebnis innerlich schon damit angefangen, ein paar Dinge aufzuarbeiten. Das wird jetzt sicher ein, zwei Wochen dauern. Wir haben mit den Spielern, welche in der nächste Runde für den HBW auflaufen, schon ein paar Dinge besprochen, die wir von ihnen auch in der Vorbereitung erwarten. Die genaue Analyse mit Zahlen, Einzelfazits, Philosophie, was wir alles überdenken und überarbeiten und anpassen müssen, das wird in den nächsten Wochen passieren – zum Teil auch noch in der Vorbereitung. Es ist jetzt an der Zeit, die Akkus aufzuladen, um dann mit einem guten Gefühl wieder loszulegen.