HBW Balingen-Weilstetten trotz Pleite zuversichtlich: „Die Mannschaft ist intakt“

Von Marcus Arndt

Es fehlt nicht viel, aber immer wieder summieren sich Kleinigkeiten beim HBW auf. Bei der TSV Hannover-Burgdorf hielt das Team von Jens Bürkle bis zur 52. Minute mit, fiel nach einem 0:4-Negativlauf dann aber entscheidend zurück.

HBW Balingen-Weilstetten trotz Pleite zuversichtlich: „Die Mannschaft ist intakt“

In Hannover kassierte der abstiegsbedrohte Balinger Bundesligist die dritte Niederlage in Folge.

Erst hatte Fabian Wiederstein vom Kreis zum 25:25 ausgeglichen, dann kassierte Daniel Ingason eine strittige Zeitstrafe und Kapitän Jona Schoch ballerte in Zeitnot an die Latte. Die Recken nutzten diese Phase nur bedingt, waren aber in der Crunchtime präsenter, abgeklärter und auch physisch stärker als die Schwaben, welche nach dem 29:25 (57. Minute) nicht mehr in Schlagdistanz kamen.

„Es ist schon hart“, betont der Balinger Trainer nach der 27:31-Niederlage bei seinem Ex-Klub, „wir haben gekämpft wie verrückt, haben viele Dinge probiert. Aber wir hatten in der Abwehr schon große Probleme, das Kreisläuferspiel zu verteidigen. Aber insgesamt war das eine sehr gute Leistung von uns.“

Risiko bestraft

Nach einem schwachen Start – die Hannoveraner stellten bereits nach zehn Minuten auf plus drei (7:4) – kämpfte sich der Aufsteiger von 2019 nach einem 13:16-Pausenrückstand wieder heran. Schoch sorgte beim 24:24 für den Ausgleich (51.), erstmals seit dem 2:2 in der ersten Spielsequenz. Die gefiel dem Sportwissenschaftler nicht unbedingt.

„Da haben wir zu viel verdaddelt“, moniert der 41-Jährige, „was wir dann bis zum 25:25 gezeigt haben, war wirklich gut. Und dann müssen wir eben aufmachen, als wir die zwei Tore hinten liegen. Da gehen wir volles Risiko, sie bestrafen das – und dann verlieren wir. Wir hatten heute wirklich die Chance auf Punkte, haben viele Dinge richtig gemacht. Das gibt einem die Hoffnung, dass wir weiter um Punkte mitspielen werden.“

Defizite in der Defensive

Allerdings muss dann die Abwehr stabiler werden. Wie schon gegen Lemgo (Endstand: 29:32) hatten die Balinger Probleme, das Zentrum dicht zu bekommen. Auch gegen die robusten Kreisläufer der Recken fanden die Kreisstädter keine Lösungen. „Wir hatten große Schwierigkeiten, Ilija Brozovic zu verteidigen“, räumt Bürkle ein, „er hat das wirklich sehr gut gemacht. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es so verkehrt nicht war. In der 53. Minute steht es 25 beide, die letzten paar Treffer entstehen dann durchs Aufreißen.“

Die Abwehr sei natürlich schon ein Thema, fährt der erfahrene Übungsleiter fort, „aber wir haben eher besser verteidigt als zuletzt. Wenn die Kreisläufersperre mit dieser Aggressivität gestellt wird, ist das schon auch eine Interpretationsfrage der Schiedsrichter.“ Er habe Brozovic damals verpflichtet, so der 41-Jährige weiter, „weil ich genau diese Fähigkeit an ihm mag. Aber es ist schwer, solche Leute zu verteidigen, wenn es die Unparteiischen laufen lassen. Weil Hannover auch ein paar gute Anspieler hat, grade wie Fabian Böhm zu Beginn.“

Lahnstädter patzen

Trotz der dritten Niederlage in Folge steht der HBW über dem Strich – zumindest bis Samstagabend, dann spielt der Vorletzte GWD Minden in Wuppertal. „Wir sind am Leben, wir kämpfen, die Mannschaft ist intakt“, sagt Bürkle mit Nachdruck, „wir müssen weitermachen und irgendwo Punkte einsammeln – wohlwissend, dass das Programm schwer ist. So einfach ist der Plan. Wenn wir so auftreten und kämpfen, habe ich berechtigte Hoffnungen, dass wir wieder an Punkte kommen.“

Nächster Balinger Gegner ist die HSG Wetzlar (19. Mai, 19.05 Uhr, SparkassenArena). Überraschend haben die Lahnstädter gegen den HC Erlangen mit 26:30 verloren. Noch ist die HSG kein Thema bei den Schwaben. „Am Sonntag ist wieder gemeinsames Training“, verrät Bürkle, „ab Montag läuft die Vorbereitung auf das Wetzlar-Spiel ganz normal.“