Handball

HBW Balingen-Weilstetten in der Vorbereitung: Abwehrarbeit und Athletik prägen das Training

12.01.2020

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten in der Vorbereitung: Abwehrarbeit und Athletik prägen das Training

© Moschkon

Mit dem hart umkämpften 26:24-Heimsieg über Leipzig konservierten die Schwaben im finalen Spiel des vergangenen Jahres ihr Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze.

Akribisch bereitet Jens Bürkle den Balinger Bundesligisten auf die (Rest-)Rückrunde vor. Seit Ende vergangener Woche trainieren die „Gallier“ wieder.

Die Pause war kurz, „und doch macht die Mannschaft einen erholten Eindruck“, sagt der Balinger Trainer. Dieser startete die Vorbereitung mit einer dezimierten Truppe: Neben den beiden EM-Fahrern fehlte ein Quartett.

Bürkle muss auf einige Spieler verzichten

„Der Kader ist schon etwas klein“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, welcher mehr als eine komplette Rückraumreihe ersetzen muss. Top-Torjäger Vladan Lipovina (Montenegro) und Filip Taleski (Nordmazedonien) spielen die Europameisterschaften – Juan de Pena (Kreuzbandriss) und Lukas Saueressig sind verletzt.

Während der Spanier nach seiner Knieoperation noch zwei Wochen in der Heimat seine Erstbehandlung macht, plagen das Eigengewächs Probleme mit der Patellasehne. Noch im alten Jahr hat der 22-jährige Regisseur mit einer Stoßwellen-Kur begonnen, „ist aber drei Wochen komplett raus“, so der frühere Erstliga-Spieler weiter.

HBW-Coach analysiert Hinserie

Auch Kreisläufer Marcel Niemeyer (krank) fehlte zum Trainingsstart, ebenso Keeper Mike Jensen. Dem Dänen wurden die Weisheitszähne gezogen. „Das ist schon alles sehr überschaubar“, meint der 39-Jährige.

Der hat die Hinrunde sowie die Spiele gegen Hannover, Melsungen und Leipzig bereits aufgearbeitet. Fazit? „Wir bekommen trotz guter Torhüterleistungen zu viele Gegentore“, moniert Bürkle. Nur konsequent, dass er in den kommenden Wochen am Abwehrverhalten seines Ensembles arbeitet. Und: Das Thema ist vielschichtig.

Abwehr und Athletik im Fokus

„Es kumuliert sehr vieles mit unserem Rückzugsverhalten“, hat er beobachtet, „und leichten Ballverlusten, die dann nicht mehr zu verteidigen sind. Da haben wir zu wenig Verantwortung für den Ball“, kritisiert der schwäbische Kommandogeber.

Für die nächsten Wochen hat er ein anspruchsvolles und intensives Übungsprogramm erarbeitet. „Die Einheiten werden von Abwehrarbeit und Athletik geprägt sein“, verrät Bürkle.

„Wir sollten noch einmal das Lerntempo erhöhen“

Dieser hat klare Vorstellung von seiner Arbeit, bevor in Berlin „eine undankbare Aufgabe für alle Teams“ (O-Ton Bürkle) ansteht. „Wir müssen viel besser verteidigen“, fordert er von seiner Mannschaft im Hinblick auf den dicht gedrängten Terminplan von Anfang Februar bis Mitte Mai.

„Wir sollten noch einmal das Lerntempo erhöhen“, appelliert der Meistermacher, „im Sommer hat es eine Weile gedauert, bis wir die Aufgabe richtig angenommen haben. Diese Zeit haben wir nicht. Wir müssen ab sofort da sein und uns maximal bemühen, um auf ein besseres Level zu kommen.“

Auch im Angriff noch Luft nach oben

Das gilt auch für den Positionsangriff. Die Kreisstädter werfen zwar viele Tore (554) – mehr sogar als der Meister aus Flensburg (531) – machen aber auch viele Fehler. „Wir müssen die Passqualität erhöhen“, verlangt der Balinger Coach, „und unsere Handlungen mit deutlich mehr Tempo spielen.“

Der Aufsteiger verfügt bereits über breites Portfolio in der Offensive, „aber oft fehlt der Speed im Anlauf oder die Präzision beim Wurf.“ Beide Schwachpunkte möchte Bürkle beheben. Dennoch testen die „Gallier“ nur gegen zwei Schweizer Erstligisten.

Tests gegen schweizer Teams

Am Dienstag, 21. Januar, ist der HBW beim Spitzenreiter der Nationalliga A, Kadetten Schaffhausen, zu Gast. Drei Tage später, am 24. Januar, kommt mit dem RTV Basel das Schlusslicht aus der Alpenrepublik nach Balingen. Wo die Teams aufeinandertreffen, steht noch nicht fest.

„Wir wollen vernünftige Leistungen zeigen“, betont Bürkle, „auch wenn der Kader dezimiert ist – und wir natürlich ein paar Dinge testen werden.“ Kurzfristig habe sich der Test gegen Basel ergeben, nachdem Christian Maier, Trainer der Eidgenossen, angefragt habe. „Das kommt uns nicht ungelegen“, sagt Bürkle, „dann können wir noch einmal unter Wettkampfbedingungen testen.“

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