Handball

HBW Balingen-Weilstetten in 2020 weiter sieglos: Erlangen kontert die „Gallier“ aus

13.02.2020

von Sascha Staat

HBW Balingen-Weilstetten in 2020 weiter sieglos: Erlangen kontert die „Gallier“ aus

© Sportfoto Zink / OGo

Der HBW kassierte gegen Erlangen die dritte Niederlage in Folge.

Im Kampf um den Klassenerhalt erlitt der HBW Balingen-Weilstetten beim HC Erlangen einen weiteren Rückschlag. Die Ursache der 27:32 (13:17)-Niederlage lag vor allem in der verschlafenen Anfangsphase.

Ohne Torhüter Mike Jensen, der aufgrund einer Muskelverletzung fehlte, war Vladimir Bozic zwischen den Pfosten die logische Wahl. Der konnte seinen Vorderleuten allerdings zunächst nicht den nötigen Rückhalt verleihen.

Genau den hätte es dringend gebraucht, weil in der Offensive nur wenig zusammenlief. Gleich zu Beginn zeigten die Hausherren nämlich, dass sie besser mit der Drucksituation zurechtkamen als der HBW.

Schwaben leisten sich einfache Fehler

Im ersten Heimspiel unter Dr. Rolf Brack ging die Defensive der Franken extrem aggressiv zu Werke und das machte dessen Ex-Verein große Probleme. Erlangen nutzte die vielen Fehler zu leichten Treffern. „Wir konnten das nicht stoppen und kamen nicht mehr hinterher“, kommentierte Jens Bürkle den schwachen Auftakt.

Nach einem Doppelschlag von Johannes Sellin binnen weniger Sekunden und einem 1:6-Rückstand sah sich der HBW-Coach direkt zu einer Auszeit gezwungen.

Keine sechs Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt und kleine Umstellungen sollten dafür sorgen, dass es langsam aber sicher besser wurde. Der Weckruf von Bürkle schien zur richtigen Zeit gekommen zu sein.

HBW holt auf

Vor allem das Tempospiel hielt den HBW in der Begegnung. Gregor Thomann, der zuvor noch völlig blank an Nikolas Katsigiannis gescheitert war, schloss nun konzentrierter ab und der Vorsprung der Franken schmolz zusehends.

Bis zur zehnten Minute hatte es zuvor aber gedauert, ehe Jona Schoch der zweite Balinger Treffer gelang. Auf der anderen Seite war es für den HCE viel zu leicht, selbst erfolgreich zu sein. Das erträgliche Ergebnis von 17:13 zur Pause war auch den nachlassenden Franken zu verdanken.

Ausgleich gelingt nicht

Der zweite Durchgang begann mit einer Parade von Bozic; Oddur Gretarsson und dann Marcel Niemeyer verkürzten den Rückstand schnell auf nur noch zwei Tore.

Trotz der folgenden Zeitstrafe gegen den HBW-Kreisläufer ging es gut weiter. Vladan Lipovina markierte den Anschlusstreffer zum 16:17 (33. Minute) – und als Sellin frei vor Bozic vergab, war die Hoffnung bei den Gästen wieder zu spüren. Filip Taleski setzte einen Heber aber an die Latte und verpasste so den wichtigen Ausgleich.

Enges Duell kippt nicht

In der Folgezeit blieb die Partie eng. Traf Erlangen um die Führung wieder leicht auszubauen, zog der HBW nach. Gut zehn Minuten vor dem Ende witterten die Gäste nochmal Morgenluft. Erst kassierte Nikolai Link eine Zeitstrafe – und dann erwischte Nico Büdel HBW-Spielmacher Martin Strobel mitten im Gesicht. Büdel sah die Rote Karte, die „Gallier“ agierten in doppelter Überzahl (48.).

Doch die Gastgeber blieben ruhig und ließen sich davon nicht beirren. Nur ein magerer Treffer sprang in dieser Phase für den HBW heraus, zu wenig. „Da sind wir nicht konsequent genug gewesen“, analysierte Bürkle. Die große Chance blieb ungenutzt und danach schlichen sich wieder leichte Fehler ins Spiel des Aufsteigers ein.

Da halft es auch nicht, dass Jensen-Vertreter Mario Ruminsky einen Siebenmeter von Routinier Sellin hielt. Denn wenig später spielte Gretarsson den Ball in die Hände von Christopher Bissel, der zum 28:24 und der Vorentscheidung in den verwaisten Kasten traf (56.).

„Erlangen hat verdient gewonnen“, gratulierte Bürkle fair seinem Gegenüber und Lehrmeister Brack zum Sieg. Dass er die Punkte ausgerechnet ihm überlassen musste, wird ihn nur wenig trösten. Denn durch den gleichzeitigen 26:21-Sensationserfolg des TVB Stuttgart bei der MT Melsungen wird es im Keller der Tabelle langsam aber sicher richtig ungemütlich.

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