Handball

HBW Balingen-Weilstetten hofft auf die ersten Punkte: Momente im Spiel kreieren und nutzen

08.11.2020

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten hofft auf die ersten Punkte: Momente im Spiel kreieren und nutzen

© Herl

Der HBW ist bislang noch ohne Sieg.

Es sind keine einfachen Wochen für die „Gallier“, welche ohne zählbaren Erfolg im Tabellenkeller feststecken. „Es fühlt sich nicht gut an“, gesteht Jens Bürkle ein. Der Balinger Coach mahnt zur Ruhe und feilt an der Defensive.

„Wir wussten, dass es nicht einfach wird“, betont der Kommandogeber des HBW und fügt hinzu: „Es fehlen uns einfach die Punkte – mithalten alleine reicht nicht aus...“ Nach der Auftaktpleite vor heimischer Kulisse gegen Melsungen folgten knappe Niederlagen gegen die schwäbischen Rivalen aus Göppingen und Stuttgart. „Da war mehr drin“, meint Bürkle, „es wäre auch verdient gewesen.“

Es sei ein Muster zu erkennen, so der Sportwissenschaftler weiter, „das sich durchzieht.“ Dies war auch gegen Ludwigshafen und Ex-Meister Mannheim nicht anders. „Wir haben unsere Chancen, nutzen sie aber nicht“, kritisiert der erfahrene Übungsleiter, der sein Team auf den Auswärtsdoppelpack in Lemgo und Nürnberg (11. und 19. November) vorbereitet.

„Die Mannschaft muss erst noch zusammenwachsen“, sagt Balingens Geschäftsführer Wolfgang Strobel trotz der Bilanz von 0:12 Zählern unaufgeregt: „Sie hat gezeigt, was sie kann. In unserer Situation fehlt vielleicht einfach ein Erfolgserlebnis, um in einen gewissen Flow zu kommen.“

Außenseiter beim TBV

Im Lipperland sind die Schwaben am Mittwochabend Außenseiter, aber nicht chancenlos. Die Kehrmann-Truppe besitzt ohne Zweifel Qualität, reiht sich nach der ersten Saisonphase in der erweiterten Spitzengruppe ein.

Der Kader des Tabellenachten ist breit besetzt, mit ganz unterschiedlichen Spielertypen. „Sehr, sehr erfahren“, urteilt Bürkle, welcher in der vergangenen Woche die Defensivarbeit korrigiert hat. Nicht ohne Grund: Neben Tabellennachbar Nordhorn-Lingen (183 Gegentore) stellen die Balinger (179) die schwächste Abwehr der Liga. „Wir müssen die Aufgabe jetzt annehmen“, fordert der 40-Jährige, „und mehr investieren.“

Mit einem Sieg in die Spur

Um die Trendwende nach dem schwachen Saisonstart zu schaffen, „brauchen wir dringend ein Erfolgserlebnis“, hebt Strobel hervor, „dann passen auch die Kleinigkeiten wieder. Ich bin mir immer noch sicher, dass wir jetzt bei sechs Punkten stehen würden, wenn wir das erste Heimspiel der Saison gegen die MT Melsungen gewonnen hätten.“

Da kommt es dem Kreisstadt-Klub ungelegen, dass das Duell mit den Körperkulturellen aus Leipzig verschoben werden muss. Die Sachsen sind nach neun positiven Corona-Fällen in der Mannschaft teilweise noch in häuslicher Quarantäne – haben aber den Trainingsbetrieb mit wenigen Spielern wieder aufgenommen. Die Partie soll am 26. November nachgeholt werden, „weil der Terminplan im Dezember schon voll genug ist“, erklärt der Balinger Geschäftsführer.

Unumwunden räumt Strobel ein: „Es ist vieles nicht planbar. Deshalb mache ich mir auch keine Gedanken um Programme und Überlegungen, wie viele Punkte wir aus den Spielen holen müssen. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Aufgabe in Lemgo.“

Zintel vor Comeback?

Die wird ohnehin schwer genug, zumal neben den langzeitverletzten James Junior Scott (Bruch am Sprunggelenk) und Vladimir Bozic (Wadenverletzung) auch Björn Zintel wohl weiter ausfallen wird. Der Mittelmann hatte sich im Stuttgart-Spiel den rechten Daumen gebrochen. „Wir müssen abwarten, ob es bis Mittwoch reicht“, sagt Bürkle. Der reist mit seiner Truppe nach dem morgigen Abschlusstraining nach Lemgo, „um zu punkten. Wir müssen Momente für uns kreieren und diese dann auch nutzen.“

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