Handball

HBW Balingen-Weilstetten auf Platz drei beim S-Cup: Erkenntnisse wichtiger als Ergebnisse

28.07.2019

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten auf Platz drei beim S-Cup: Erkenntnisse wichtiger als Ergebnisse

© Eibner

Beim S-Cup in Altensteig belegte der HBW Rang drei.

Eine gelungene erste Standortbestimmung für den Balinger Bundesligisten, der trotz der Halbfinalpleite gegen Göppingen ein starkes Turnier spielte.

Es bleibt dabei: Beim S-Cup in Altensteig gibt es für den Balinger Bundesligisten nichts zu holen. Frisch Auf Göppingen kegelte im Halbfinale den schwäbischen Rivalen raus, welcher sich an dritter Stelle einreihte.

Starker Auftakt

Der Start im Schwarzwald verlief für das Team von Trainer Jens Bürkle noch vielversprechend: Mit 33:30 hatten die „Gallier“ ihr Auftaktspiel gegen den portugiesischen Serienmeister aus Porto am Freitagabend gewonnen. Bereits zur Pause führte Balingen-Weilstetten mit 19:13. „Es war ein gutes Spiel mit einer super ersten Halbzeit“, bilanziert Bürkle zufrieden, „die Abwehr war gut – die Torhüter auch. Wir haben variabel gespielt.“

Nach einem knappen 7:5-Vorsprung setzten sich die Schwaben weiter ab: beim 17:11 erstmals mit sechs Treffern. Nach dem Seitenwechsel tat sich der HBW schwer. „In der zweiten Hälfte – und auch schon Ende der ersten – haben sie es uns mit ihrem Sieben-gegen-Sechs schwer gemacht“, gesteht der 38-Jährige ein, welcher mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden war: „Wir haben zu viele Tore aus sechs bis neun Metern gekriegt. Gegen Göppingen müssen wir uns im Tempospiel und im Rückzug steigern, da haben wir noch Potenzial. Und die Abwehr muss aggressiver werden.“

Auch gegen Frisch Auf zeigte die Verteidigung des Zweitliga-Titelträgers Defizite, war nicht ganz so schnell auf den Beinen und leistete sich viele einfache Fehler im Angriff, welche Göppingen bestrafte.

Zunächst legte zwar der HBW vor, doch bereits in Durchgang eins leitete die Mayerhoffer-Truppe die Ergebniswende ein. Göppingen glich zum 3:3 aus und nur kurze Zeit später brachten eine Rebmann-Parade und ein wuchtiger Wurf von Ivan Sliskovic die erste Führung für den Favoriten (5:4/8.). Der Aufsteiger präsentierte sich auch in der Folge als adäquater Spielpartner für den Altmeister, kam nach einem 6:11-Rückstand noch einmal auf 10:12 heran. Zur Pause stellten die Grün-Weißen den alten Vier-Tore-Abstand wieder her (17:13).

Schnell machte Frisch Auf den Deckel drauf, setzte sich mit acht Treffern ab (23:15/39.). Überragend: Neuzugang Urh Kastelic, der seinen Kasten vernagelte. In der Folge verwaltete Göppingen den Vorsprung und zog mit einem 34:26-Erfolg ins Finale gegen Vorjahressieger HSG Wetzlar, der den TVB Stuttgart mit 37:21 von der Platte fegte. Im Endspiel siegte Wetzlar nach Siebenmeterwerfen dann knapp mit 35:34.

Rang drei gegen Stuttgart

An dritter Stelle reihte sich der HBW ein. Gegen die neu formierte Mannschaft aus der Landeshauptstadt setzten sich die „Gallier“ am Sonntag mit 33:26 (18:12) durch. „Das war wieder ein gutes Spiel von uns“, meint Bürkle. Er fügt hinzu: „Wir waren aktiv in der Abwehr, haben keine Fehler gemacht.“ Erneut in Topform: Torjäger Oddur Gretarrson, der nach 13 Treffern gegen Porto noch einmal zweistellig traf. Elfmal netzte der Isländer gegen die Wild Boys, welche blass blieben. „Stuttgart war recht dezimiert“, relativiert Bürkle, „aber wir haben es trotzdem geschafft, da sind die Voraussetzungen erst einmal egal.“

Nach drei intensiven Turniertagen zieht der 38-Jährige ein ordentliches Gesamtfazit. „Wir sind gesund durchgekommen, das war in Altensteig auch schon anders“, so der Sportwissenschaftler weiter. Dieser sah „zwei wirklich gute Spiele“ seiner Mannschaft. Am meisten sei er jedoch über das Göppingen-Spiel froh: „Da haben wir das Meiste gelernt.“

Nach dem Klassiker im Schwarzwald reist der HBW bereits am Donnerstag ins Breisgau, bezieht nahe Freiburg ein mehrtägiges Trainingslager. „Noch mehr Detailarbeit“, blickt Bürkle voraus, der knapp drei Wochen vor dem Punktspielauftakt in Magdeburg noch einmal eine Steigerung in den finalen Tests gegen Schaffhausen (2. August) und Bern (9. August) erwartet. Ein finaler Härtetest sei das Pokalspiel gegen Wetzlar, erklärt der frühere Bundesliga-Kreisläufer.

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