Handball

HBW Balingen-Weilstetten: Trotz Schwierigkeiten auf dem richtigen Weg

14.01.2021

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten: Trotz Schwierigkeiten auf dem richtigen Weg

© imago images/Jan Huebner

Nach seiner langwierigen Verletzung ist Marcel Niemeyer (Bildmitte) noch nicht bei 100 Prozent.

Das Startprogramm des abstiegsbedrohten Balinger Bundesligisten nach der WM-Pause ist terminiert. Zumindest die ersten drei Begegnungen.

Die Protagonisten neben der Platte haben sich aufgrund des straffen Spielplans in der Liga gegen einen späteren Start in die Rest-Runde entschieden. Auftakt nach den Weltmeisterschaften in Ägypten ist Anfang Februar.

Votum alternativlos

20 Teams, 38 Spieltage und bereits 13 coronabedingten Absagen – die Hypothek war wohl zu groß, das Votum alternativlos. Innerhalb der Branche wurde angedacht, die Spielpause zwischen den globalen Titelkämpfen und dem Auftakt in die zweite Saisonphase zu verlängern. Auch Jens Bürkle war zwiegespalten: „Im Sinne des Infektionsrisikos ja, im Sinne des Spielplans nein . . .“

Am 6. Februar in Minden

Nun steht fest: Bereits wenige Tage nach dem Finale am Nil startet die Handball-Bundesliga (kurz: HBL). Die „Gallier“, welche zu Wochenbeginn nach zwei negativen Testreihen in die Vorbereitung eingestiegen sind, gastieren am 6. Februar (Beginn: 20.30 Uhr) in Minden. Fünf Tage später folgt in der „Hölle Süd“ das richtungsweisende Kellerduell gegen Schlusslicht Coburg (11. Februar, 19 Uhr). Weiter geht es für die Kreisstädter erst am 21. Februar (16 Uhr): beim Bergischen HC. „Das ist alles noch ziemlich weit weg“, gesteht der Balinger Coach ein.

Der 40-Jährige muss in den kommenden Wochen allein auf den Isländer Oddur Gretarsson verzichten – ansonsten ist der Kader komplett. Auch die beiden Langzeitverletzten, James Junior Scott und Fabian Wiederstein, trainieren wieder mit der Mannschaft. „Wir waren im permanenten Austausch mit den Spielern. Wiederstein und Scott haben alles gemacht, was sie machen sollten“, erklärt Bürkle, „bei Zobel war es ja nur eine kleine Muskelverletzung.“

Mehr Alternativen

Damit besitzt der Sportwissenschaftler wieder mehr Alternativen – und doch ist er nicht sorgenfrei. Nach wie vor kämpft Marcel Niemeyer mit den Folgen seiner Verletzung aus der Sommer-Vorbereitung. „Bei ‚Manni‘ müssen wir den Fuß weiterhin im Auge behalten“, sagt der erfahrene Trainer, „da liefen die ganze Zeit Untersuchungen. Er ist noch nicht so belastbar, wie wir es uns eigentlich erhofft hatten. Die Verletzung war im August – doch das sind schon Sachen, die ziehen sich im Zweifel ganz schön. Er war bis jetzt noch nicht bei 100 Prozent. Wir hoffen, dass es nach der Pause besser läuft. Natürlich stehen wir im Austausch mit den Ärzten, wie wir den Heilungsprozess optimieren können und versuchen, es sauber hinzukriegen.“

Niemeyers Wurfquote bei 62,75 Prozent

Das Spiel über den Kreis war in der ersten Phase dieser Spielzeit weit weniger gefährlich als noch in der vergangenen Runde. Niemeyer, welcher in der Saison 2019/20 81 Treffer erzielte (Wurfquote: 71,05 Prozent), netzte bislang 32-mal (62,75). „Bei ihm ging der Integrationsprozess rasend schnell“, gibt der Balinger Kommandogeber zu bedenken, „er hat, glaube ich, elf Wochen einen Spezialschuh getragen – und man hat ihn dann innerhalb von zwei Wochen Richtung Spielfähigkeit gezogen.“

Konstanz fehlt noch

Da seien viele Dinge auf der Strecke geblieben, räumt der frühere Erstliga-Kreisläufer unumwunden ein, „wir müssen schauen, wie wir da die nächsten Schritte gehen, damit das einfach sauber passt.“ Dass nach der mehrmonatigen Verletzungspause die Belastung für Niemeyer hoch war, zeigte sich deutlich – erst recht als Wiederstein im Dezember ausfiel. „Wir hatten trotz der Schwierigkeiten viele Spiele, wo wir es sehr gut machen“, betont Bürkle, „wo ‚Manni‘ vorne überragend spielt – wo ‚Fabi‘ hinten sehr, sehr gut spielt. Aber die Konstanz, wie wir sie im vergangenen Jahr hatten, hatten wir bislang in der Hinrunde noch nicht.“

Bürkle ist „guter Dinge“

Das ist nicht allein der Verletzungsproblematik geschuldet. „Das hängt von ganz vielen Faktoren ab“, hebt der Sportwissenschaftler hervor, „wir hatten mit Martin Strobel und Filip Taleski in der vergangenen Runde Spieler, die viel den Kreisläufer gefunden haben. Jetzt ist es mit ‚Fabi‘ ein neuer Kreisläufer, das macht auch einiges aus. Ich bin guter Dinge, dass wir das noch auf die richtige Seite schieben.“

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