Handball

HBW Balingen-Weilstetten: Perspektivspieler erhöhen Druck auf arrivierte Akteure

13.08.2020

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten: Perspektivspieler erhöhen Druck auf arrivierte Akteure

© Moschkon

Lars Röller und seine Teamkollegen aus dem Drittliga-Aufgebot zeigen in der Vorbereitung bei der ersten HBW-Mannschaft starke Trainingsleistungen.

Der Re-Start ist dem HBW gelungen. Nach intensiven Trainingswochen testeten die „Gallier“ erfolgreich, präsentierten sich in starker Frühform. Dennoch planen die Verantwortlichen eine weitere Neuverpflichtung.

Mit einem souveränen 31:29-Sieg über den Schweizer Serienmeister Schaffhausen haben die Schwaben die erste Vorbereitungsphase mit einem Erfolgserlebnis abgeschlossen. „Ich bin zufrieden“, bilanziert Jens Bürkle, „auch wenn wir es nach dem Seitenwechsel unnötig eng gemacht haben. Gefühlt hatten wir aber das Spiel immer in der Hand.“ Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich der Bundesligist sukzessive ab, „weil wir sehr gut verteidigt haben“, analysiert der HBW-Coach. Der notierte in Durchgang eins bei neun Versuchen acht Treffer aus der ersten und zweiten Welle heraus. „Wir haben super gekontert“, freut sich der Sportwissenschaftler über einen gelungenes Trainingsspiel nach einer „extrem langen Wettkampfpause“ (O-Ton Bürkle). Mit 18:13 führten die „Gallier“ zu Pause.

Einfache Gegentore aus dem Rückraum

Nach dem Seitenwechsel ließen die Kreisstädter zu viele einfache Tore aus dem wuchtigen Kadetten-Rückraum zu, „und haben die eine oder andere Chance zu viel liegen lassen“, wie es der ehemalige Erstliga-Kreisläufer formuliert. „Da waren wir etwas zu leichtfertig“, kritisiert der 39-Jährige, welcher auch Defizite in der Defensive ausmachte. Der Mittelblock bekam nur selten Zugriff – und Schaffhausen machte mächtig Tempo. „Wir haben es nicht geschafft, ihnen schwere Würfe aufzuzwingen“, moniert Bürkle.

Wiederstein und Kirveliavicius fehlen

Der musste gegen die Kadetten auf die angeschlagenen Fabian Wiederstein und Romas Kirveliavicius verzichten. Aus dem Perspektivteam rückten Niklas Diebel und Lars Röller in den Erstliga-Kader auf – für den angeschlagenen Mike Jensen teilten sich Vladimir Bozic und Mario Ruminsky die Einsatzzeiten zwischen den Pfosten. Aufgrund der starken Trainingsleistungen verdiente sich der junge Keeper die Spielminuten, ebenso seine beiden Teamkollegen aus dem Drittliga-Aufgebot. „Die haben ihre Sache sehr, sehr gut gemacht“, lobt der Balinger Kommandogeber. Dieser sieht bei den Talenten eine markante Entwicklung: „Sie sind in dieser Saison mental bereit, kämpfen um ihren Platz im Bundesliga-Kader.“

Urlaub nach dem Schweiz-Trip

Das spielende Personal machte nach dem erfolgreichen Kurz-Trip in der Schweiz ein paar Tage Urlaub. Während die Mannschaft „Zeit hat, um durchzuatmen und zu regenerieren“ (O-Ton Bürkle), plant der Coach des letztjährigen Aufsteigers akribisch die Zeit vor dem Saisonstart am 1. Oktober durch. Markant steigert er die Belastung bei seiner Truppe. „Die erste Woche nach der Pause wird richtig hart“, verrät der 39-Jährige, „und Woche zwei und drei noch ein wenig intensiver.“ Vor der ersten gemeinsamen Übungseinheit testet der HBW Team und Trainer auf Corona. „Der Großteil bleibt hier. Aber wir haben auch ein paar wenige Urlauber – andere fahren in die Heimat“, erklärt Bürkle, „deshalb sollten die Spieler vor dem Test keinen Kontakt untereinander haben.“

„Wir sollten noch etwas tun“

Die trainingsfreie Zeit nutzten die Protagonisten neben der Platte, „um nach der langen Pause die ersten Erkenntnisse zu analysieren und zu besprechen“, nimmt der Balinger Coach den Gesprächsfaden wieder auf. „Wir sollten noch etwas tun“, fordert der erfahrene Übungsleiter. Wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, möchten die Schwaben noch im Rückraum personell nachlegen. Es gebe konkrete Kandidaten, sagt Bürkle, „wir müssen jetzt noch alle Faktoren abwägen.“ Sehr unwahrscheinlich allerdings, dass vor dem Start in die zweite Vorbereitungsphase eine Entscheidung fällt, zumal die Akteure aus dem Perspektivteam mit guten Spiel- und Trainingsleistungen auf sich aufmerksam gemacht haben.

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