Handball

Gute Lösungen in Drucksituationen: HBW Balingen-Weilstetten holt zwei wichtige Punkte

25.05.2021

Von Marcus Arndt

Gute Lösungen in Drucksituationen: HBW Balingen-Weilstetten holt zwei wichtige Punkte

© Herl

Der HBW löst die Aufgabe gegen den BHC erfolgreich.

Jens Bürkle weiß die Tabellensituation der „Gallier“ richtig einzuschätzen – auch die Qualitäten der Konkurrenten um den Klassenerhalt. Nach dem Eulen-Erfolg in Hannover konterten die Schwaben, besiegten den BHC mit 27:25.

Vor dem Kellerduell am kommenden Sonntag in Ludwigshafen brachte der HBW (22:40 Punkte) mit dem zehnten Saisonsieg vorerst wieder drei Zähler zwischen sich und den Verfolger aus der Pfalz (19:41).

Gegen die Westdeutschen verbuchten die Schwaben am Samstag den vierten Heimerfolg in dieser Saison, setzten eindrucksvoll die Erfolgsserie der vergangenen Wochen – mit 7:3 Punkten – fort. Aufgrund der angespannten Personalsituation nicht zwingend zu erwarten.

„Wir waren sehr fokussiert“

„Wir haben sehr zielorientiert gearbeitet“, blickt der Balinger Trainer zufrieden zurück, welcher im Duell mit den Bergischen Löwen erneut umstellen musste. Kreisläufer Kristian Beciri ist im Spiel umgetreten – reihte sich in die lange Liste der Balinger Ausfälle ein. „Da hatten wir schon Probleme“, gesteht der Sportwissenschaftler ein, „aber die haben wir sehr, sehr gut gemeistert und immer wieder Lösungen gefunden für die Schwierigkeiten, die aufgetreten sind.“

Ein echter Entscheider in der Crunchtime: Vladan Lipovina. Der Torjäger aus Montenegro erzielte drei seiner vier Treffer in den finalen Spielminuten. Symptomatisch: das 27:25, als der Linkshänder in Zeitnot netzte. „Wir schaffen es noch, das Eins-gegen-Eins zu retten, ziehen es dann gut“, analysiert Bürkle, welcher positiv resümiert: „Wir waren sehr fokussiert, um das Ding zu gewinnen. Das haben wir mit Bravour geschafft, in einem Spiel, wo natürlich schon Druck da war.“

Wichtig für Kopf und Körper

Den haben die „Gallier“ gemeistert, welche nun beim Tabellen-17. gefordert sind. Nach der intensiven Begegnung am Samstag ließ der erfahrene Übungsleiter am Pfingstsonntag noch einmal dosiert trainieren, gab seiner Mannschaft in der Folge zwei Tage frei, „um den Kopf frei zu bekommen und ein bisschen zu regenerieren.“

Ab Mittwoch gilt der Fokus dem wegweisenden Kellerduell bei den Eulen, das am Sonntag bereits um 13.30 Uhr angepfiffen wird. Man merke schon, so Bürkle weiter, „dass wir aufgrund der Länge der Runde so ein paar Macken haben.“ Er hofft nun auf eine Rückkehr von Kapitän Jona Schoch. Mit Gregor Thomann steht ein weiterer Routinier vor dem Comeback, während James Junior Scott in dieser Runde nicht mehr spielen kann. Der Franzose wurde vergangene Woche erfolgreich am Sprunggelenk operiert.

Erfolgsserie für Minden

Trotz des dezimierten Kaders sind die Balinger Chancen auf den Verbleib im Oberhaus weiter intakt. Drei Zähler Rückstand haben die Schwaben auf die Tabellennachbarn Hannover (25:35) und Minden (25:37), die vor dem HBW in der Rangliste stehen. Knapp mit 28:27 setzte sich GWD – nach einem Korte-Treffer aus 38 Metern ins leere Tore – gegen die Recken durch und ist seit sechs Spielen in Serie ungeschlagen.

„Das Glück, das wir in der letzten Szene dann noch haben, entschädigt uns aber für die ein oder andere Niederlage, die wir auf ähnliche Weise in dieser Saison kassiert haben“, sagt Mindens Coach Frank Carstens. Sein Konterpart Carlos Ortega hadert hingegen: „Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen. Den Torwart herauszunehmen, war der Schlüsselfehler, den ich heute gemacht habe. Das war der Grund für diese bittere Niederlage.“

Essen fällt weiter zurück

Unter dem Strich stehen neben den Eulen die Klubs aus Nordhorn (17:45), Essen (11:51) und Coburg (8:48). Nach der bitteren 37:39-Pleite gegen Lemgo ist der Rückstand des Altmeisters von der Margarethenhöhe auf die Nichtabstiegsplätze nun zweistellig. Die Franken, welche heute Abend Stuttgart erwarten, sind Letzter. Der Tabellen-18. aus der Grafschaft trifft parallel auf Hannover-Burgdorf, welches nach 1:5 Zählern wieder den Blick nach unten richten muss.

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