Handball

Gute Leistung nicht belohnt: HBW Balingen-Weilstetten weiter Vorletzter der Heim-Tabelle

11.04.2021

Von Marcus Arndt

Gute Leistung nicht belohnt: HBW Balingen-Weilstetten weiter Vorletzter der Heim-Tabelle

© Herl

Der HBW verlor das Heimspiel gegen Göppingen knapp.

Frisch Auf Göppingen hat die Mini-Serie der „Gallier“ beendet. Diese rangieren trotz der Heimniederlage weiter an 16. Stelle – mit drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Die Leistung stimmte, das Ergebnis nicht.

„Es war jetzt das dritte Spiel in Folge, das sportlich sehr, sehr gut war von uns“, sagt Jens Bürkle nach dem 30:31 gegen den Tabellenfünften. Dieser wackelte Mitte der zweite Hälfte kurz, bremste die Balinger aber clever aus und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Mit Glück – und mit den Sympathien der Schiedsrichter. „Ich denke, das war eine sehr unglückliche Niederlage“, meint Fabian Wiederstein, „auch aufgrund der letzten Aktion.“

Rustikal verhinderte Kresimir Kozina die finale Wurfchance von HBW-Torjäger Vladan Lipovina, doch die Aktion des 31-Jährigen wurde von Jannik Otto und Raphael Piper sehr moderat sanktioniert, während auf der Gegenseite für vergleichbare Aktionen deutlich härter bestraft wurden. In einem Sechs-Augen-Gespräch hat dies Bürkle nicht nur dies mit den Unparteiischen besprochen. Er habe sich weniger über diese Aktion aufgeregt, verrät der Sportwissenschaftler, „über andere schon mehr.“ Blieb am Ende eine bittere, vermeidbare Pleite – bereits die neunte im zwölften Heimspiel.

Die „Gallier“ investierten unglaublich viel, gaben den Leistungsträgern nur ganz wenige Pausen, um durchzuschnaufen. Am Kreis und in der Abwehr schuftete Wiederstein 54 Minuten lang, nachdem Winter-Neuzugang Kristian Beciri nicht rechtzeitig fit wurde.

Beciri-Comeback in Leipzig?

Ob der abwehraffine Kroate am Donnerstag in Leipzig auf die Platte oder erst im Nachholspiel gegen Meister Kiel (18. April) zurückkehrt? Offen. „Wir müssen abwarten“, sagt Bürke. Der 40-Jährige war mit seiner Mannschaft trotz der Pleite zufrieden. Im Gegenteil, zumal der HBW viel richtig und wenig falsch gemacht hat.

„Eine Top-Leistung im Angriff“, meint der Balinger Trainer, „auch im Gegenstoß war es wirklich gut – ebenbürtig mit Göppingen. Deshalb ist es auch so eng geblieben, das muss man ehrlich sagen. Ich glaube, Frisch Auf macht acht Kontertore, hat fünf Fehlversuche. Wir erzielen sieben Kontertore. Uns unterlaufen drei Fehler.“

„Normaler Ablauf“

In der Summe entschieden viele Kleinigkeiten das Schwaben-Derby: die eine oder andere 50:50-Entscheidung gegen den HBW, eine hektische Anfangsphase der Gastgeber und zu viele Gegentore vor der Pause. „Dann wird es gegen einen solchen Gegner eben schwer“, gesteht Bürkle ein, welcher Zeit zur Regeneration gab.

Am Freitag hatte die Mannschaft frei, am Samstag trainierten die Spieler individuell, wenn überhaupt. „Das stand ihnen frei“, verrät er Übungsleiter. Gestern arbeitete der HBW en gros im Athletikbereich, die Torhüter absolvierten eine separate Einheit. „Dann geht es drei Tage voll auf Leipzig los“, so Bürkle weiter, „das ist unser normaler Ablauf. Da sind wir im Moment ganz gut drin, auch um eine mentale Frische wieder zu bekommen. Wir haben ja schon ein paar Spieler, die viele Minuten auf dem Buckel haben.“

Körperkulturelle verlieren klar

Die Sachsen waren am Sonntag noch bei Spitzenreiter Flensburg-Handewitt auf der Platte. Mit 23:29 unterlagen die Körperkulturellen an der Förde deutlich, waren nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6/17.) chancenlos.

Obwohl sich die Personalsituation des Tabellenelften doch merklich entspannt hat: Neben Nationalspieler Philipp Weber waren Marko Mamic und Gregor Remke wieder genesen und seit mehreren Tagen zurück im Mannschaftstraining.

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