Handball

Gute Aussichten: Personalsituation beim HBW Balingen-Weilstetten entspannt sich

16.01.2022

Von Marcus Arndt

Gute Aussichten: Personalsituation beim HBW Balingen-Weilstetten entspannt sich

© imago images/Jan Huebner

Der HBW geht mit intakten Chancen auf den Klassenerhalt in die (Rest-)Rückrunde.

Die Krise der „Gallier“ in der ersten Halbserie hatte mehrere Gründe. Die Leistungsträger lieferten häufig nicht – allerdings fehlten auch adäquate Alternativen auf der Bank. Über Wochen hinweg fielen mehrere Spieler aus.

„Die paar Ergebnisse waren auch der Personalsituation geschuldet“, sagt Jens Bürkle. Der HBW-Trainer entschuldigt damit die vielen deutlichen Niederlagen nicht, erklärt diese allerdings. „Natürlich hat uns die Breite im Kader gefehlt“, gesteht er ein, „aber auch die Variabilität.“

Bitter für die Balinger, dass Zobel-Nachfolger Nikola Stevanovic keinen Beitrag leistete – und James Junior Scott die Konstanz fehlte. Dass mit drei, vier Kräften im Rückraum nichts, oder zumindest wenig zu holen ist, zeigte sich schonungslos in der Tabelle, als die Schwaben nach 15 Spieltagen bei mageren sechs Pluspunkten standen.

Starker Endspurt

Zwölf Mal hatte der Kreisstadt-Klub Mitte Dezember bereits verloren, „und wir waren schon ein wenig weg von den Nichtabstiegsplätzen“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, „wichtig war, dass wir den Kopf nicht verloren und ruhig weitergearbeitet haben. Das ist auch eine Qualität. Uns war klar, dass sich die Tabelle wieder zusammenschieben wird, aber wir wollten vernünftig in die Winterpause kommen.“

Das ist gelungen: mit 9:27 Zählern (-77 Tore) liegen die Schwaben – trotz Rang 17 – in Schlagdistanz zum hinteren Tabellenmittelfeld. „Wir müssen schon eine sehr gute Rückrunde spielen, um Chancen auf den Klassenerhalt zu haben“, betont der erfahrene Übungsleiter, „dafür müssen wir in den nächsten Wochen einige Dinge voranbringen – als Mannschaft, aber auch individuell.“

Mehr Möglichkeiten

Wichtig für Bürkle, „dass wir weiter konstant auftreten.“ Das schaffte der Aufsteiger von 2019 in den finalen Begegnungen 2021. Das stimme zuversichtlich, so der frühere Erstliga-Kreisläufer weiter, „zumal wir wieder mehr Möglichkeiten im Kader haben.“

Patrick Volz soll in dieser Woche wieder einsteigen, Lukas Saueressig ist bereits zurück. In Minden bekam der HBW-Regisseur schon zu Einsatzzeiten. „Die Vorbereitung wird ihm guttun“, meint Bürkle, welcher in den nächsten Tagen intensiv üben lässt. „Nach den individuellen und athletischen Trainingsinhalten werden dann auch taktische Dinge hinzukommen.“

Verschiedene Themen

In Folge des Stevanovic-Abgangs nach Athen lässt der Balinger Kommandogeber verschiedene Varianten mit drei Rechtshändern im Rückraum trainieren, ebenso soll das Sieben-gegen-Sechs verfeinert werden. Zudem gehe es darum, die Abwehr sauber und stabil zu halten, fordert Bürkle, „so wie es in den vergangenen Wochen vor der Pause auch schon war. Wir wollen die Dinge, die wir schon gut machen, auf ein höheres Niveau bringen.“

Weitere Themen sind natürlich der Positionsangriff und das Rückzugsverhalten. „Daran arbeiten wir jetzt schon lange. Da gilt es, Saueressig, der uns lange gefehlt hat, wieder zu integrieren.“ Auch Oddur Gretarsson und Marcel Niemeyer waren nach der Winterpause wieder dabei. Der Isländer möchte seine Reha in Balingen beenden – auch Niemeyer macht Fortschritte, absolviert bereits erste leichte Laufeinheiten.

Training mit Schweizern

Im Rahmen der Vorbereitung hat der Bundesligist ein gemeinsames Training mit dem HC Kriens-Luzern geplant. „Wir werden sehen, ob wir noch etwas reinlegen“, so Bürkle abschließend, „eventuell werden wir gegen unsere ‚Zweite‘ spielen.“ Mehr Optionen ergeben sich pandemiebedingt wohl nicht für die „Gallier“, welche mehrere Tests geplant hatten.

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