Große Aufgaben und ein volles Programm: Albstädter Dominik Schlegel zieht es nach Malawi

Von Tobias Göttling

Dominik Schlegel aus Ebingen engagiert sich in Afrika bei sozialen Projekten. Antrieb und Motivation für ihn sind seine sozialen und christlichen Einstellungen.

Große Aufgaben und ein volles Programm: Albstädter Dominik Schlegel zieht es nach Malawi

Dominik Schlegel in Malawi vor idyllischer Kulisse mit Giraffen

Nach seinem Realschulabschluss in Ebingen absolvierte Dominik Schlegel in den Jahren 2012 bis 2015 eine Ausbildung als Anlagenmechaniker bei den Albstadtwerken. Danach nutzte er die Gelegenheit, einen Missionar in Malawi zu besuchen, die Kultur des Landes kennenzulernen und bei vielen praktischen Tätigkeiten mitzuhelfen.

Erster Kontakt mit dem Binnenstaat in Südostafrika

So kam Dominik Schlegel zum ersten Mal in Kontakt mit dem Binnenstaat in Südostafrika, der neben viel Hochgebirgslandschaften auch für einen traumhaften See mit Stränden sowie mit dem Malawisee-Nationalpark für eine besonders artenreiche Tierwelt bekannt ist.

Die Eindrücke aus Afrika ließen ihn nicht los

Danach ging es erst einmal weiter mit der Fachhochschulreife in Balingen. Doch Schlegel ließen die Eindrücke aus Afrika nicht los. Er begann ein Studium der Theologie und Kultur an der Interkulturellen Theologischen Akademie in Bad Liebenzell, die mit vielen Projekten weltweit kooperiert und forscht.

Die große Freundlichkeit der Menschen fasziniert

Der junge Christ mit Wurzeln in der evangelisch-methodistischen Kirche in Albstadt ist fasziniert von Malawi und den Menschen dort: „Schon seit meinem ersten Besuch in Malawi begeistert mich das Land und die große Freundlichkeit der Menschen. Gleichzeitig habe ich auch gemerkt, wie viel Hilfe noch nötig ist, in einem der ärmsten Länder der Welt.“

Nur Maisbrei aus eigenem Anbau

Er habe Menschen kennengelernt, die von etwa 40 Euro im Monat leben und nur Maisbrei aus eigenem Anbau zum Essen haben. „Ist die Ernte schlecht, hungern viele Menschen, da sie oftmals kein anderes wirtschaftliches Standbein außer der Feldarbeit haben.“

Schulbildung für bedürftige Kinder

Um sein Studium ganz abzuschließen, fehlt ihm nun nur noch ein praktisches Projekt, welches er – wenig überraschend – in Malawi machen möchte. Dazu führt seine Reise ab dem 24. September diesmal in die kleine Stadt „Zalewa“ zu einer christlichen Organisation, die sich besonders stark für die Schulbildung für besonders bedürftige Kinder einsetzt, die sich ohne Hilfe keinen Unterricht leisten könnten.

Ein zweites Standbein durch Schulbildung

Die Organisation möchte Menschen einen Start in das Berufsleben ermöglichen und ihnen die Chance geben, sich neben der Feldarbeit ein zweites Standbein aufzubauen.

Wie sinnvoll wird Hilfe aus Deutschland erachtet?

„In meinem praktischen Projekt, werde ich versuchen herauszufinden, für wie sinnvoll die Menschen in Malawi die deutsche Hilfe erachten und was in dem Projekt noch verbessert werden kann“, so der junge Student. Seine Hauptaufgabe werde aber sein, die Dokumentation und Organisation über den Bau einer Grundschule umzusetzen. Bisher befinden sich auf dem Gelände lediglich eine weiterführende Schule, eine Lehrwerkstatt und eine Kirche.

Auch eine Grundschule wird gebaut

Schlegel erzählt weiter: „Durch eine staatliche Bezuschussung wird neben der weiterführenden Schule nun noch eine Grundschule gebaut. Später sollen auch hier primär Kinder herkommen, die zu wenig Geld für eine staatliche Schule haben.“ Dazu gebe es ein Bewerbungssystem, das das Einkommen der Eltern und die Lebensverhältnisse genauer betrachte.

Schlegel wird für die Planung der Wasserversorgung zuständig sein

Daneben wird Schlegel für die Planung einer Wasserversorgung vom nahegelegenen Fluss zuständig sein. Das Wasser soll zum Gießen und als Nutzwasser für Toiletten oder zum Spülen verwendet werden. Außerdem wird er mit dem Pastor und Sozialarbeiter zusammenarbeiten und sich im wöchentlichen Gottesdienst einbringen. „Doch hier gilt es erst einmal, in die Kultur hineinzukommen und die Menschen zu verstehen, wie sie ihr Christsein leben.“

Die Gemeinschaft spielt eine viel größere Rolle

Die Kultur in Malawi sei sehr verschieden zu den Gewohnheiten in Deutschland: „Hier spielt Gemeinschaft eine viel größere Rolle als in Deutschland. Nachbarn und Verwandte teilen fast alles miteinander.“ Das habe allerdings auch zum „Nachteil“, dass es schwer für einzelne Personen sei, sich etwas anzusparen.

Die echte Währung sind Beziehungen

Die wirkliche Währung unter der ärmeren Bevölkerung bestünde nicht aus Scheinen oder Münzen, sondern aus Beziehungen: „Geld kann einem genommen werden, Wohlstand wird sofort mit der Familie geteilt, aber gute Momente und echte Freundschaft können nicht weggenommen werden.“

Ein Jahr wird der junge Albstädter in Malawi bleiben

Vorerst wird der junge Christ für fast ein Jahr in Malawi sein. Doch kann er es sich nach eigenen Angaben gut vorstellen, für längere Zeit in diesem Land zu leben und zu arbeiten. „Dabei begeistert mich besonders das Potential, meine Fähigkeiten im technischen Bereich sowie im interkulturellen Verständnis einzubringen und das Leben von Menschen konkret zu verbessern.“

Abwarten, was die Zukunft bringt

Vielleicht sogar für immer? Schlegel überlegt sich das noch und zeigt sich offen dafür, abzuwarten, was die Zukunft mit sich bringt, und wohin ihn Gott führt.