Goldmedaille zum Greifen nah: Philipp-Thies Rapp fährt als Favorit zur Kunstrad-EM

Als Titelfavorit fährt Philipp-Thies Rapp in die Schweiz. Am Donnerstag reist er mit Trainer Dieter Maute in Altdorf an, tags darauf geht es im Einzel für die Junioren um die Europameisterschaft.

62 Sportlerinnen und Sportler aus Belgien, Österreich, Frankreich, Finnland, Bulgarien, Ungarn, der Ukraine, Tschechien, Deutschland und dem Gastgeberland Schweiz werden erwartet.

Altdorf ist nach 1987, 2003 und 2013 bereits zum vierten Mal Ausrichter der Wettkämpfe. Neben den Kunstradfahrern sind dabei auch die Radballer vertreten.

Geglückte Generalprobe

Vor den internationalen Titelkämpfen hatte Rapp schon auf deutscher Ebene bewiesen, was in ihm steckt. Mit 189,09 Punkten stellte er bei der deutschen Meisterschaft vor zwei Wochen eine neue Bestleistung auf und hielt die Konkurrenz auf Distanz.

Eine Wertung, die im Juniorenbereich bislang nur von einem Fahrer übertroffen wurde: Tim Weber (RVC Böhl-Iggelheim) hatte 2019 bei den Junior Masters mit 192,00 Zählern den Weltrekord aufgestellt. „Selbst Lukas Kohl, der amtierende Weltmeister der Elite, hatte im Jugendbereich keine solche Wertung“, gibt Dieter Maute zu bedenken. „Mit diesem Programm, das Philipp zurzeit fährt, könnte er auch bei der Elite mitfahren.“

Deutsche Dominanz

So aber ist Rapp der Favorit im Juniorenbereich. Im Normalfall kann ihm am Freitag eigentlich nur sein Landsmann Jonas Beiter (RV Trillfingen) gefährlich werden. Rapp stellt 196,10 Zähler auf, der Trillfinger liegt in Sachen Ausgangswert bei 179,60 Punkten.

Schon die Nummer drei der Startliste, der Franzose Maxime Schaal, ist mit 111,40 Punkten weit entfernt. Eine Medaille hat Rapp im Normalfall also sicher, es soll jedoch Gold sein. „Philipp ist ganz klar der Titelanwärter“, stellt Maute klar.

Schwierigkeiten im Training

Daran änderten zuletzt auch leichte Schwierigkeiten im Training nichts. Kürzlich hatte sich Rapp eine Steißbeinprellung zugezogen, hat aktuell bei gewissen Teilen seines Programms mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Maute reagierte. „Ich habe dann drei Alternativprogramme erarbeitet“, berichtet der Trainer. Mit diesen hätte er zwar immer noch Siegchancen, allerdings wäre der Vorsprung auf die Konkurrenz doch sehr verringert worden.

Die Probleme ließen jedoch in den vergangenen Tagen nach, gestern Abend im Training gab es nach viel Arbeit dann vorsichtige Entwarnung. „Wenn wir nicht am Freitagvormittag beim Training irgendwelche Probleme mit dem Boden feststellen, wird Philipp sein Programm wie geplant durchziehen“, blickt Maute voraus. Los geht es am Freitag um 18 Uhr.