Glück im Unglück: Am Tag nach dem Brand in der Balinger Filserstraße ist der Schaden sichtbar

Von Lydia Wania-Dreher

Das schnelle und umsichtige Eingreifen der Feuerwehr am Donnerstagabend hat wohl Schlimmeres verhindert. Die genaue Ursache für den Dachstuhlbrand soll am Montag ein Sachverständiger feststellen.

Glück im Unglück: Am Tag nach dem Brand in der Balinger Filserstraße ist der Schaden sichtbar

Am Tag nach dem Brand ist das Ausmaß des Schaden auch von außen nicht zu übersehen.

Wasser tropft von der Decke im Erdgeschoss. Helfer sind damit beschäftigt, alles was nass ist, ins Freie zu bringen. Am Tag nach dem Brand des Dachstuhls der psychotherapeutischen Gemeinschaftspraxis in der Filserstraße geht es ans Schadensichten und Aufräumen.

Dr. Reinhard Mayer, der gemeinsam mit seiner Frau die Praxis leitet, ist die Aufregung der vergangenen Nacht anzusehen. Doch er ist auch erleichtert. „Wir hatten Glück im Unglück“, sagt Mayer.

In der Dämmung befanden sich Glutnester

Der Dachstuhl des über 90 Jahre alten Hauses ist weitestgehend verschont geblieben. Zwei Sparren sind angekokelt. Da sich aber Glutnester in der Dämmung aus Zellulose befanden, musste die Feuerwehr die Verkleidung öffnen.

Es habe auch die Gefahr einer Verpuffung bestanden, weiß Mayer. „Die Feuerwehr hat ihre Arbeit sehr sorgfältig gemacht“, lobt er. Dank dem schnellen Eingreifen der 100 freiwilligen Helfer konnte Schlimmeres verhindert werden.

Die Mitglieder der Feuerwehr waren auch deshalb schnell vor Ort, weil sie sich gerade beim Übungsabend im nahe gelegenen Gerätehaus befanden. „Einige sind einfach rübergelaufen“, erzählt Mayer.

Ein Sachverständiger soll die Brandursache klären

Am Freitag waren nun ein Gerüstbauer und ein Zimmermann vor Ort, die das große Loch im Dach abdeckten. Am Montag soll dann ein Sachverständiger die genaue Ursache des Brands herausfinden.

Die Solaranlage sei wahrscheinlich nicht die Ursache, auch wenn das Feuer in deren Nähe ausbrach, so Mayer. Derzeit werde ein technischer Defekt ohne Fremdverschulden vermutet. Genaueres muss der Fachmann herausfinden.

Der Schaden, den das Feuer anrichtete, das übrigens von einer jungen Nachbarin entdeckt wurde, wird auf 250.000 Euro geschätzt. Die Einrichtungsgegenstände sind größtenteils unbeschädigt geblieben und so rechnet das Ehepaar Mayer damit, dass die Praxis voraussichtlich am 8. Juli wieder aufmachen kann.