Glashütte feiert seine 550-jährige Geschichte mit einem Festakt und einer Ausstellung

Von Volker Schweizer

Die urkundliche Ersterwähnung von Glashütte jährt sich zum 550. Mal. Der Ortsteil von Stetten a.k.M. feiert dieses herausragende Geschichtsereignis am 21. und 22. September.

Glashütte feiert seine 550-jährige Geschichte mit einem Festakt und einer Ausstellung

In und rund um die Alpenblickhalle steigt die Feier zum 550-jährigen Bestehen von Glashütte.

Die Vorbereitungen für das zweitägige Fest laufen, sind aber nicht ganz abgeschlossen. „Wir feilen noch an einem Höhepunkt für den Sonntag“, berichtet Alexander Ruf. Der Ortschaftsrat und Kassierer der Glasbläserzunft leitet das Projekt 550 Jahre Glashütte.

Bilder und Uniformen zu sehen

Die Glashütter feiern ihren Geburtstag in und rund um die Alpenblickhalle. Feststeht, dass an beiden Tagen eine Ausstellung mit Bildern, Uniformen und historischen Gegenständen aus der Dorfgeschichte zu sehen ist. Am Samstag findet der offizielle Teil statt, ein großer Festakt. In das Programm am Sonntag wird das zehnte Sichelhenkefest eingebunden.

Zum Fest erscheint eine Chronik

Den letzten Schliff erhält die 550-Jahr-Feier Anfang Juni. „Vom 31. Mai bis 2. Juni gehen wir in Klausur“, informiert Alexander Ruf. Er betont gleichzeitig: „Wir sind ein kleiner Ort mit einem noch relativ jungen Alter. Wenn man andere Jubiläen zum Vergleich nimmt, wird unser Fest eher eine kleine Hausnummer.“ Nichtsdestotrotz erscheint zum Fest eine Chronik. Bis in zwei Monaten soll das Geschichtsbuch fertig sein.

Glasbläser sind Ausrichter

Die 550-Jahr-Feier richtet die Glasbläserzunft aus. Mit im Boot sind aber alle Vereine und der Ortschaftsrat mit seiner Ortsvorsteherin Alexandra Beer. Alexander Ruf ist deshalb wichtig, dass das Jahrhundertereignis als Glashütter Gemeinschaftsfest bezeichnet wird.

Blick in die Geschichte

Informationen über die Geschichte von Glashütte finden sich auf der Homepage der Gemeinde Stetten a.k.M. und auf der Internetplattform Wikipedia. Laut den Angaben dort war Glashütte, eine Filialkirche von St. Mauritius, in Vorzeiten nie selbstständig, sondern immer an die Geschichte der Pfarrei im heutigen Stetten a.k.M. gebunden. Der Name ist die Bezeichnung für den Standort einer Glashütte. Im Laufe der Geschichte sind zwei Siedlungen entstanden, Unter- und Oberglashütte.

Ersterwähnung ist im Jahr 1469

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1469. Eberhard von Hausen stellte für seine Frau Martha, geborene von Suntheim, einen Übergabebrief aus, in dem Glashütte genannt wurde. Ein Testament des Veit Georg von und zu Hausen, das in das Jahr 1566 datiert, legte fest, dass jeder Hüttenmeister in der neuen Glashütte die benachbarten Schlösser mit Glaswaren versorgen muss. 1585 wird erstmals im Pfarrurbar der Pfarrei St. Mauritius in Stetten a.k.M. von „Weilern der alten und der neuen Glashütte“ geschrieben.

Teil des Landkreises Stockach

Unter- und Oberglashütte gehörten zur Herrschaft Hausen. Mit dessen Aufhebung wurden die Orte Teil von Baden. Ab 1826 gehörten sie zum badischen Bezirksamt Stetten, das 1849 in das Bezirksamt Meßkirch überging. Die Steighöfe, eine Siedlung, die zu Neidingen gehörte, teilte man 1932 politisch Glashütte zu. Der Amtsbezirk Meßkirch wurde 1936 im Zuge einer von den Nationalsozialisten verfügten Verwaltungsreform aufgelöst und dem Landkreis Stockach angegliedert.

324 Einwohner zählt Glashütte heute

Nach der Auflösung des Landkreises Stockach kam Glashütte 1973 in den Landkreis Sigmaringen. Seit 1975 ist die Gemeinde nicht mehr selbstständig, sondern ein Ortsteil von Stetten a.k.M. Im Jubiläumsjahr zählt Glashütte 324 Einwohner.

Zwei Kapellen haben lange Geschichte

Auf eine lange Geschichte blicken auch die beiden Gotteshäuser zurück. Die erstmals im Jahr 1737 in Unterglashütte erwähnte Judas-Thaddäus-Kapelle wurde 1894 erweitert. Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Oberglashütte eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Eligius.