Gesundheit braucht Training: Experten referieren auf Einladung von drei Balinger Fitnessstudios

Von Barbara Szymanski

Muskeln schützen vor Krankheiten und können ein langes, gesundes Leben bescheren: Das war die zentrale Botschaft eines denkwürdigen Abends in der Stadthalle. Denn diese war bei freiem Eintritt nahezu gefüllt mit jüngeren, aber auch vielen älteren Besuchern, die Stimmung und die Aufmerksamkeit waren ausgesprochen gut.

Gesundheit braucht Training: Experten referieren auf Einladung von drei Balinger Fitnessstudios

Volles Haus: Viele Interessierte folgten der Einladung zum Vortrag der „Experten-Allianz“ in die Balinger Stadthalle.

An Applaus und Lauten der Zustimmung für die Vorträge wurde nicht gespart. Eingeladen hatten die drei Fitness- und Gesundheitsstudios Axis aus Engstlatt sowie Injoy und Stark aus Balingen. Alle Trainer und die Chefs Sebastian Priester (Stark), Patrick Sickinger (Axis) und Wolfgang Belser (Injoy) der veranstaltenden Studios waren in mintgrüne T-Shirts gewandet. Somit war dies eine Demonstration der Einigkeit über die Botschaft und zugleich Überschrift dieses Abends: Gesundheit braucht Training.

Von Ulrike Schönfelder aus Berlin, Sprecherin für die Fitness- und Gesundheitsbranche und vernetzt mit dem Bundestag, durch die Vorträge geführt, zogen die Zuschauer bei ihren Vorträgen in Bann: Professor Dr. Ingo Froböse, Universitäts-Professor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Sporthochschule in Köln, sowie Mario Görlach. Der letztgenannte gilt als Visionär, vor allem aber ist er erfolgreicher Unternehmer im Bereich Fitness. Bei ihm und dem Verein Experten-Allianz lautet das Motiv „Gesundheit braucht Training, braucht Wissenschaft“.

Mit Fitness zurück ins Leben

Während die Zuhörer bei den Vorträgen der Experten sozusagen mitarbeiteten durch Beifall, wurde es beim Auftritt von Wolf Harwath mucksmäuschenstill. Denn der Physiotherapeut, Gesundheitsexperte und Unternehmer trug bewegend vor, wie er nach einer lebensgefährlichen Gehirnblutung wieder zurück ins Leben und zu seiner Fitness fand.

Wie es heute um ihn steht, bewies er mit dem Heben einer recht schwer aussehenden Hantel, die zuvor drei Trainer auf die Bühne wuchteten. Seine Botschaft: „Werde nicht zum Kranken der Zukunft.“ Er sei nach OP und Intensivstation so schwach gewesen, dass er nicht einmal mehr alleine essen, geschweige denn sitzen oder aufstehen konnte, obwohl er vorher durchtrainiert gewesen sei. „Nicht die Bettruhe heilt den Menschen, sondern genau das Gegenteil“, betonte er. Denn schon nach kurzer Zeit seien seine Muskeln verkürzt und er steif geworden.

Ernährung spielt eine wichtige Rolle

Das Bedürfnis sich auszuruhen habe er schließlich durchbrochen und sanft, aber stetig mit dem Training begonnen – aber auch die für den Muskelaufbau wichtigen Proteine konsumiert, also Eiweiß, das in Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten steckt. Er sowie die anderen Referenten bedauerten in diesem Zusammenhang, dass die Ernährung in Kliniken wahrhaft nicht zum raschen Gesunden beitragen würde.

„Werden die Muskeln schwach, werden die Menschen krank.“ Mit diesem Zuruf konfrontierte Mario Görlach ausgesprochen temperamentvoll und mit vielen anderen steilen Thesen bewehrt das Auditorium. Durch nicht trainierte und schwache und verkürzte Muskeln stellten sich allerlei Krankheiten ein wie Reizdarm, Probleme mit dem Zwerchfell und den Atemwegen bis hin zu hohem Blutdruck und sogar Diabetes. Bewegung im Beruf, Sport oder bei der Gartenarbeit mache zwar in gewisser Weise fit, doch diese führten auch zum Verschleiß. Deswegen sei regelmäßiges Training und ausgewogener Muskelaufbau wichtig.

Auch das Herz ist ein Muskel

Dies unterstrich auch der Hochschulprofessor und Wissenschaftler Ingo Froböse. Spazierengehen allein genüge nicht. Zweimal in der Woche sollten die Muskeln trainiert werden, auch das Herz, das schließlich auch ein Muskel sei. „Lernen Sie von Spitzensportlern, die eine Harmonie zwischen Training und Erholung pflegen“, sagte er aber auch.

Und er räumte damit auf, dass der stimmige Body Mass Index (BMI) allein der Richtwert für Fitness und Gesundheit sei. „Lieber ein wenig moppelig und fit als schlank und unfit“, sagte er und erhielt dafür einmal mehr Beifall. Muskeln, das größte Stoffwechselorgan, müssten regelmäßig trainiert werden. „Denn Muskeln fressen nachhaltig in gewisser Weise Fettzellen.“

Beste Reparaturzeit ist von 22 bis 2 Uhr

Der Professor kam auch auf die Ernährung zu sprechen, die durchaus zur Lebensqualität beitrage. Für Mahlzeiten gebe es eine Formel: „Morgens Energie tanken, mittags Nährstoffe zuführen, abends Eiweißreiches essen.“ Denn nachts repariere der Körper. Eine seiner Botschaften lauteten zudem: „Ende der Diäten, essen Sie normal!“ Und weiter: Gesundheit und Genuss gehörten zusammen wie auch der gute Schlaf. Die beste Reparaturzeit für den Körper sei von 22 bis 2 Uhr.

Und: „Geben Sie durch regelmäßiges Training Ihrer Muskulatur die Wertigkeit, die diese verdient.“ Dies lässt sich ausprobieren mit dem Gutschein, den jeder Gast bekam.