Messstetten

Geringere Kosten bei Verlegung der L 440

24.07.2017

von Werner Lissy

Satzungsbeschluss soll noch im ersten Halbjahr 2018 vorliegen. Gremium sieht Arbeiten auf einem guten Weg.

Drei umfangreiche Tagesordnungspunkte verabschiedete der Meßstetter Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien einstimmig.

Die Verlegung der L 440 war einer davon. Die Trassenführung im Bereich des südwestlichen Hangbereichs wurde verändert. Die Trasse wird demnach um 20 Meter nach Norden in den unteren Hangbereich verlegt. Deshalb kann die günstigere topographische Lage optimal zur Verringerung der Einschnittsbereiche sowie Einschnittshöhen genutzt werden.

Damit einher geht eine Minimierung der Risiken, die auch hohe Kosteneinsparungen bringen. Zudem wurde eine Reduzierung des Flächenverbrauchs und eine Minimierung der Überschneidung mit dem FFH-Gebiet erreicht. Unter Beachtung der Sicherheit, des Lärmschutzes, der Geologie, des Gewässer- und Hochwasserschutzes der Bära, dem Naturschutz und der Ausgleichmaßnahmen für das FFH-Gebiet, des Bodendenkmalschutzes, der Gliederung der gewerblichen Bebauung, dem Massenausgleich, der weiteren gewerblichen Ergänzungsfläche, sowie der Raumordnung wird durch einen erneuten Aufstellungsbeschluss und die anschließende Durchführung der „förmlichen Beteiligungen“ jede eventuelle Rechtsunsicherheit in Verfahren vermieden.

Weil die Planungsunterlagen größtenteils mit den Fachbehörden abgestimmt wurden, erscheint nach derzeitigem Planungsstand ein Entwurfbeschluss noch vor Jahresende und ein Satzungsbeschluss mit Abschluss des Bebauungsplanverfahrens und der Parallelverfahren im ersten Halbjahr 2018 realistisch. Die Kosten betragen rund 13 Millionen Euro. Bis im März/April 2018 wird mit dem Abschluss der öffentlich-rechtlichen Verträge gerechnet. Im Juni/Juli 2018 soll die Bekanntmachung des Bebauungsplanes und im Jahr 2019 die Umsetzung der Baumaßnahmen L440/K7144 erfolgen. Über die von Dr. Klaus Großmann und Hubert Wesner vorgebrachten Ergebnisse zeigten sich Tarzisius Eichenlaub sowie Elke Beuttler froh. Man sei auf einem guten Weg. Allerdings, so Beuttler, gebe es bezüglich der Gesamtkosten doch etwas zu schlucken. Ausgleich für den Eingriff in das FFH-Gebiet bilden Maßnahmen nordöstlich der Heidenhöfe:

Der Charakter eines Wiesenbaches bleibt erhalten

Diese Kohärenzsicherung beinhaltet eine Eingliederung der zirka 11 100 m² großen Fläche. Die Baumaßnahmen ziehen eine Neuverlegung der Rohrleitungen (Firma Mattes & Ammann) nach sich und eine Anbindung der westlichen Retentionsfläche. Zudem soll der Gewässerverlauf auf Bestandshöhenniveau gebracht und an den bestehenden Bachverlauf angeglichen werden. Der Charakter eines „Wiesenbaches“ soll erhalten, das Ufer begehbar und und das Gewässer allgemein zugänglich bleiben. Die Kosten: 70 000 Euro.

Um das Wasserrecht für die Obere Bära im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Gewerbegebiet-Süd in Tieringen ging es im dritten Punkt. Für die Verlegung der L440 wird das Areal um bis zu zwei Meter angehoben, eine Verbindungsstraße zur K7144 wird gebaut. Daher soll die Obere Bära auf einer Länge von rund 100 Metern neu angelegt werden und nach Unterquerung der K7144 wieder an das bestehende Bachbett angeschlossen werden.

Diesen Artikel teilen: