Fußball

Genugtuung und drei Punkte im Gepäck: TSG Balingen gewinnt erneut auswärts

23.09.2019

Von Matthias Zahner

Genugtuung und drei Punkte im Gepäck: TSG Balingen gewinnt erneut auswärts

© Eibner

Aalener Fans liefen noch während der Partie auf den Platz.

Die Balinger ließen sich weder von den Aalener Spielern noch von den VfR-Fans aufhalten und holten auf der Ostalb den zweiten Sieg in dieser Saison.

Genau wie nach dem 3:1-Sieg in Ulm vor zwei Wochen konnte man den Worten von TSG-Trainer Ralf Volkwein auf der Pressekonferenz im Anschluss an den 2:1-Erfolg in Aalen Genugtuung entnehmen.

„Im Vorfeld, so war es eurer Presse zu entnehmen, hatten wir im Endeffekt keine Chance – und haben wahrscheinlich auch weiter keine Chance in dieser Liga, in der aktuellen Situation“, begann Volkwein seine Analyse. „Und nichtsdestotrotz wollten wir wie in den letzten Partien auch mutig nach vorne spielen oder zumindest mutig nach vorne verteidigen und Aalen nicht ins Spiel kommen lassen.“ Das gelang seinem Team.

Rätselraten beim VfR

Weil die TSG vorne die Räume geschickt zustellte, mussten die Hausherren viele lange Bälle spielen. Die Kontrahenten von der Ostalb rätselten nach der ersten Heimniederlage, warum es gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel mit dem Tore schießen nicht wie gewünscht klappen will.

„Ich weiß nicht, woran es liegt“, sagte Michael Senger. Der 21-jährige Flügelspieler kam vor der Saison von der zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt und soll nun beim Aalener Neuaufbau mitwirken. „Wenn wir eine Lösung hätten, würden wir es umsetzen“, fügte sein Trainer Roland Seitz hinzu, „gegen Mannschaften, die tief und kompakt stehen, haben wir noch nicht die Mittel gefunden. Das ist schade.“

Balingen setzt auf weite Bälle

Ein Mittel wären frühe Balleroberungen gewesen. Doch die Balinger taten den Aalenern nicht den Gefallen, riskant hinten raus zu spielen, setzten stattdessen auf weite Bälle. „Die waren gewollt“, erzählte der Coach der Eyachstädter, „wir wussten, dass Aalen öfters hoch ins Pressing geht.“ Balingen war gut organisiert, ließ im ersten Abschnitt nur einen Chance des Gegners zu. Kevin Hoffmann hatte nach einer halben Stunde zunächst Matthias Schmitz und anschließend Jonas Vogler ausgetanzt, scheiterte aber an TSG-Torwart Julian Hauser. „Den hat er überragend gehalten“, lobte Volkwein seinen Schlussmann, der in den vier vorangegangenen Partien mit der Bank vorlieb nehmen musste.

Epstein erzielt die Führung

Kurz nach Hausers Rettungstat klingelte es auf der Gegenseite. Denis Epstein erzielte sein viertes Pflichtspieltor für seinen neuen Verein. Drei davon hatte er im WFV-Pokal markiert, nun war er also erstmals in der Regionalliga erfolgreich.

Vor dem 1:1 war wieder Hauser zur Stelle, hielt einen Hoffmann-Freistoß stark.

„Im Nachsetzverhalten haben wir geschlafen“, wusste auch Volkwein. Gino Windmüller legte quer und „Tim Grupp nagelt das Ding unter die Latte“, so Volkwein. Die TSG überstand im Anschluss die Aalener Druckphase. „Ab der 60. haben wir uns wieder gefangen“, meinte Volkwein.

Foelsch ohne Glück im Abschluss

Lukas Foelsch hatte in der 64. Minute die Führung auf dem Fuß. „Ich hätte mir gewünscht, dass er den Abschluss Vollspann nimmt. Er hat versucht, zu schieben“, haderte der TSG-Coach. Zufriedener war er mit dem risikoreicheren Schuss von Tobias Dierberger, der nach einem schnell ausgeführten Kaan-Akkaya-Freistoß zum 2:1 traf.

Aalener Fans stürmen auf den Platz

Als die Nachspielzeit angebrochen war, musste Sascha Eisele seinem von Krämpfen geplagten Mitspieler Fabian Kurth zu Hilfe kommen. Ein erboster Aalener Fan war der Meinung, dass Kurth Zeit schinden wollte und lief auf den Platz, um den Balinger Verteidiger zu ermahnen.

Ein weiterer Zuschauer sah Redebedarf mit Schiedsrichter Luigi Satriano – lief ebenfalls auf das Spielfeld. Satriano ließ über den Stadionsprecher verlauten, dass bei einem erneuten Fehlverhalten das Spiel abgebrochen werde. Die restlichen Minuten verliefen aber ohne Aufreger, sodass die TSG mit einer Portion Genugtuung und den drei Punkten von der Ostalb zurückkehrten.

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