Rosenfeld

Gemeinderat stimmt Kompromiss zu: Rosenfelderin darf Französische Bulldoggen züchten

29.03.2021

Von Rosalinde Conzelmann

Gemeinderat stimmt Kompromiss zu: Rosenfelderin darf Französische Bulldoggen züchten

© Kossi007/Pixabay

In Rosenfeld in einem großen Garten in der Rote Halde werden bald Welpen der Rasse Französische Bulldogge spielen.

Im zweiten Anlauf hat der Gemeinderat der Nutzungsänderung nun mehrheitlich zugestimmt: Eine Rosenfelderin darf in ihrem Wohnhaus in der Rote Halde eine kleine Hundezucht mit Französischen Bulldoggen betreiben. Allerdings hat das Ganze einen Haken: Sollte es Beschwerden von Nachbarn geben, schreitet das Landratsamt ein. Einige Räte blieben bei ihrer kritischen Haltung.

Das Landratsamt hat diesen Kompromiss vorgeschlagen, nachdem der Rosenfelder Gemeinderat in der Oktobersitzung 2020 das gemeindliche Einvernehmen zu der Nutzungsänderung abgelehnt hatte. Dabei hätte die Züchterin ihr Vorhaben gar nicht anzeigen müssen, weil eine Zucht in dieser Dimension nicht genehmigt werden braucht.

Zu dieser Auffassung ist wohl auch das Landratsamt gekommen, das der Stadt mitgeteilt hat, dass die Verweigerung des Einvernehmens rechtlich gesehen auf sehr wackeligen Beinen steht. Im Klartext heißt das, dass die Hundezüchterin vor Gericht mit großer Wahrscheinlichkeit Recht bekommen würde.

Es geht um die Gleichbehandlung

Das Landratsamt schlägt deshalb die Möglichkeit einer sogenannten „widerruflichen Genehmigung“ verbunden mit einem öffentlichen Vertrag vor. Die Züchterin muss sich verpflichten, die Hundezucht einzustellen, sollte es Beschwerden geben. Die Stadt würde als Mitunterzeichner am Vertrag beteiligt.

Bürgermeister Thomas Miller begrüßte diesen Kompromissvorschlag. Zumal es in der Stadt weitere Hundezuchten in Wohngebieten gibt. Man müsse alle gleich behandeln.

Ärger ist vorprogrammiert

„Wir denken, dass Ärger vorprogrammiert ist“, blieb Luise Lohrmann (Freie Wähler) kritisch. Auch ihr Listenkollege Horst Lehmann bekräftigte seine ablehnende Haltung: „Ich sehe nur Gefahren, eine Tierzucht innerorts ist nicht angebracht.“

„Wir können mit dem Kompromiss leben“, stellte Klaus May von der Unabhängigen Liste fest. „Zum Glück haben wir einen Tierarzt in unserer Liste, der uns aufgeklärt hat“, fügte er noch an. Die Französische Bulldogge sei ein friedlicher, verspielter Familienhund.

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Die Welpen in Polen kaufen, ist doch auch keine Lösung. Stadträtin Andrea Stocker, Freie Wähler

Wir denken, dass Ärger vorprogrammiert ist. Stadträtin Luise Lohrmann, Freie Wähler

AfD-Stadtrat Erik Wille befürchtete eher ein Park- als ein Lärmproblem in der engen Straße: „Es könnte zum Wildparken kommen, wenn die Hunde abgeholt werden.“ Es gebe in Leidringen auch eine Hundezucht. „Ich wäre als Nachbar nicht einverstanden“, betonte er.

Das Verkehrsproblem sah außer Wille keiner. „Wir wissen aber, dass ein Hund auch mal bellen kann“, merkte Miller eher ironisch an. Da die Nachbarn aber keine Bedenken hätten, sah er keinen Grund, die Nutzungsänderung erneut abzulehnen.

Andere fragen erst gar nicht

Andrea Stocker (Freie Wähler) wunderte sich über die Debatte. Sie sei überrascht, dass die Hundehalterin ihre Pläne angezeigt habe. Das sei löblich und nicht selbstverständlich. „Die meisten fragen doch erst gar nicht und machen es einfach.“ Zudem stünden das Haus und der große Garten nicht zentral. „Die Welpen in Polen kaufen, ist doch auch keine Lösung“, bezog sie klar Stellung für die Hundezucht.

Nachbarn sind einverstanden

Die Hundehalterin verfolgte die Diskussion auf der Zuhörerbank und freute sich über den zustimmenden Beschluss mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Auf ZAK-Nachfrage bekräftigte sie, dass sie die Hunderasse liebt und vor hat, ihren Zuchtbetrieb mit zwei Würfen im Jahr mit maximal sechs Welpen zu beginnen. Dafür richtet sie ein Welpenzimmer in dem Haus ein. Sie ist sich sicher, dass es mit den Nachbarn keine Probleme geben wird: „Sie kennen mich und meine Tiere und wissen, dass es keine Kläffer sind.“

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