Gemeinderäte beschäftigen sich mit dem Stadtverkehr: Geht‘s bald überall rund im Städtle?

Von Nicole Leukhardt

Er trägt den sperrigen Titel „Konzept zur möglichen Neugestaltung der Kreuzungspunkte des östlichen Innenstadtrings“ und ist einer der Tagesordnungspunkte, mit dem sich der Technische Ausschuss kommende Woche befassen wird. Wichtigster Inhalt: Neuralgische Balinger Kreuzungen sollen entschärft werden.

Gemeinderäte beschäftigen sich mit dem Stadtverkehr: Geht‘s bald überall rund im Städtle?

Neue Ideen für die Verkehrsführung: Ein Planungsbüro macht sich Gedanken zu den großen Kreuzungen in der Stadt.

Ampel oder Kreisverkehr? Mit dieser Frage beschäftigt sich nicht nur die Balinger Stadtverwaltung, auch Balinger Autofahrer hatten bei den kommunalen Gremien vielfach angefragt, ob an mancher Ampel ein Kreisel den Verkehr nicht beschleunigen könnte.

Das Eckige wird zum Runden

Das Verkehrsplanungsbüro Kölz hat nun die Kreuzungen des östlichen Innenstadtrings unter die Lupe genommen. Zum einen haben sich die Planer die T-Kreuzung an der Friedhofkirche angesehen, wo die Tübinger Straße auf die Hirschbergstraße trifft. Auch die große Ampelkreuzung bei der Kriminaldirektion, wo sich Hirschbergstraße, Robert-Wahl-Straße und Alter Markt begegnen, war Gegenstand der Untersuchungen. Da beide Kreuzungen unmittelbar nebeneinander liegen, haben die Planer beide zusammengefasst.

Genau so sind sie bei den Kreuzungen Hirschbergstraße/Charlottenstraße und Charlottenstraße/Ebergasse und dem Stadthallenparkplatz vorgegangen. Weitere Schwerpunkte der Untersuchungen waren die Kreuzungen Charlottenstraße/Eckenfelderstraße/Stingstraße, Eckenfelderstraße/Heinzlenstraße und Wilhelm-Kraut-Straße/Eckenfelderstraße/Spitalstraße.

Verkehr soll auf die Gartenschaupläne abgestimmt werden

Das Planungsbüro hat zunächst die Verkehrsbelastung an den Knotenpunkten erfasst. Wichtiger Leitfaden bei der Entwicklung von Lösungen waren dabei auch die Planungen für die Gartenschau: Die Verkehrsführung soll schließlich bereits wohlüberlegten Achsen-Ideen nicht im Wege stehen. Sofern eine Realisierung vor dem Jahr 2023 geplant werde, müsse dies mit den baulichen Vorschlägen, die in Zusammenhang mit der Gartenschau stehen, abgestimmt werden.

Wie sich das Büro Kölz die Lösungen konkret vorstellt – dies sollen die Räte erst in der Sitzung des Technischen Ausschusses kommenden Mittwoch erfahren. Einen kleinen Ausblick auf die möglichen Kosten gibt es dennoch schon im Voraus: Für die beiden Kreuzungen der Hirschbergstraße mit der Tübinger Straße und der Robert-Wahl-Straße gibt es zwei Varianten. „Klein“, so heißt es in der Vorlage, würde mit 805.000 Euro zu Buche schlagen, „groß“ käme auf 1,2 Millionen Euro.

Planungsbüro denkt an eine Baumallee in der Charlottenstraße

Teurer wird es rund um die Charlottenstraße, wo sie auf Hirschbergstraße und auf den Haltestellenbereich der Stadthalle sowie die Überquerung in Richtung Ebergasse trifft. Tiefbauamtschef Markus Streich rechnet mit Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro. Auf einen angedachten Kreisverkehr entfallen rund 460000 Euro, die Umgestaltung der Charlottenstraße schlägt mit 835.000 Euro zu Buche. Darin inbegriffen ist eine Baumallee für 90.000 Euro.

Ebenfalls zwei Varianten gibt es für die Ecke Heinzlenstraße, Eckenfelder Straße und der Einmündung zum Freibadparkplatz: Eine Variante mit Kreisverkehr soll 451.000 Euro kosten, eine Einmündung 286.000.

In diesen Kosten enthalten seien Beleuchtung, Bepflanzung, Entwässerung und Nebenkosten. „Noch nicht berücksichtigt sind Kosten für gegebenenfalls erforderlichen Grunderwerb, Vermessung sowie Kosten für die Verlegung von Leitungen“, heißt es in der Vorlage.

In Balingens Norden soll ein Kreisel kommen

Konkreter ist bereits die Planung im Balinger Norden: Der städtische Bauhof, der bisher über die Kesselmühlenstraße und die Hindenburgstraße erschlossen ist, soll eine andere Zufahrt bekommen und mit einem Kreisverkehr an die L 415/Auf Jauchen angeschlossen werden. Er soll einen Außendurchmesser von 34 Metern haben und gut 500.000 Euro kosten. Die Bagger sollen bereits im Frühjahr 2020 anrücken.

Denn der Verkehr auf der Hindenburgstraße soll reduziert werden. „Ihr Rückbau ist ein Teil der Gartenschauplanungen in der Landschaftsachse Nord. Künftig soll die Hindenburgstraße zu einer Anliegerstraße für die bestehende Wohnbebauung rückgebaut werden und Raum für einen Fuß- und Radweg in Richtung Stadtmühle bereitstellen“, heißt es in der Vorlage für das Gremium. Das gesamte Sanierungsgebiet wird mit 1,2 Millionen Euro befördert