Geislingerin Lisa Marie Hauser hat landesweit das drittbeste Abiturzeugnis in der Tasche

Von Sabine Hegele

Was macht man mit einem Einser-Abi? Welche Chancen eröffnet es einem? Zum Beispiel ein Studium der Medizin. Genau dieses aufzunehmen, beabsichtigt die Geislingerin Lisa Marie Hauser – mit dem baden-württembergweit drittbesten Abiturzeugnis in der Tasche! Ihre Reifeprüfung abgelegt hat die 19-Jährige dieses Jahr am Beruflichen Schulzentrum in Hechingen, am Sozial-Wissenschaftlichen Gymnasium (Profil: Gesundheit).

Geislingerin Lisa Marie Hauser hat landesweit das drittbeste Abiturzeugnis in der Tasche

Lisa Marie Hauser mit ihren Eltern Christina und Michael Hauser und Schulleiter Roland Plehn (links) und Martin Walczok (rechts).

Gewürdigt wurde ihre herausragende schulische Leistung am vergangenen Mittwoch an ihrer „alten Wirkungsstätte“ mit der Übergabe einer Anerkennungsurkunde, unterzeichnet von Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, durch Schulleiter Dr. Roland Plehn.

Mit dabei: die stolzen Eltern Christina und Michael Hauser, Martin Walczok, Abteilungsleiter des Beruflichen Gymnasiums, und Lisa Marie Hausers Freund Jan Fausel.

Schulgemeinschaft ist stolz

Roland Plehn versicherte der ehemaligen Musterschülerin: „Die Schulgemeinschaft ist richtig stolz“; Martin Walczok ergänzte: „Ich hatte die Ehre, Lisa Maries Zeugnis zu drucken“ – außerdem hat er sie im Fach Chemie unterrichtet.

Das Ergebnis: volle Punktzahl. Apropos: 881 Punkte hat Lisa Marie Hauser für ihr Abi-Zeugnis gesammelt – von maximal 900 möglichen!

19-Jährige absolviert Soziales Jahr

Aktuell absolviert die 19-Jährige ein Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK Zollernalb im Rettungsdienst Balingen. An dessen Anfang stand im August eine dreiwöchige Onlineschulung als Rettungshelferin, gefolgt von einer Praxiswoche.

Nach einem Jahr darf sich Lisa Marie Hauser Rettungssanitäterin nennen. Als solche tritt sie dann ihr Medizinstudium in Tübingen an.

Den Berufswunsch Ärztin habe sie schon als Kind gehabt, erzählt die junge Frau – ohne dass es dazu eines einschneidenden Erlebnisses bedurft hätte. Die Medizin sei einfach „wahnsinnig interessant“ – und zwar in all ihren Facetten.

OP-Saal oder Landarztpraxis

Aus diesem Grund wisse sie heute auch noch nicht, wohin sie ihr beruflicher Weg einmal führen wird: in die Landarztpraxis oder in den Operationssaal eines Krankenhauses. Da sei sie noch völlig offen. Vorstellen könne sie sich „grundsätzlich alles“.

Vielleicht lenkt sie bereits das Freiwillige Soziale Jahr im Rettungsdienst in eine Richtung. Zumindest hat sie sich für diesen Dienst auch deshalb entschieden, „um zu sehen, ob das Medizinstudium überhaupt das richtige für mich ist“.

Medizinstudium die richtige Wahl

Schon nach den ersten Wochen im Einsatz kann Lisa Marie Hauser das mit Ja beantworten. Die Arbeit sei total spannend, sie lerne viel – und, ganz wichtig für sie zu realisieren: „Egal, wie stressig die Situation auch ist: ruhig bleiben.“ Und den Kollegen vertrauen.

Schon früher hat die 19-Jährige bewusste Entscheidungen getroffen. Beispielsweise die, vom Progymnasium Rosenfeld an das Sozial-Wissenschaftliche Gymnasium zu wechseln. Ihr Lieblingsfach (natürlich): Gesundheit und Pflege.

Sie ministriert und fährt Rennrad

Bei all ihrer Zielstrebigkeit pflegt Lisa Marie Hauser ganz „normale“ Hobbys. Sie spielt Querflöte und sie fährt gerne Rennrad. Außerdem ist sie Leiterin einer Ministrantengruppe und hat auch schon ein Flüchtlingsprojekt betreut. Freizeitaktivitäten, die sie mit anderen jungen Erwachsenen gemein hat.

Am Rande auf jeden Fall der Erwähnung wert ist außerdem, dass der Bruder der 19-Jährigen ebenfalls ein Einser-Abi hingelegt hat – und heute in Furtwangen Mechatronik studiert. Der Freund Jan Fausel ist gleichfalls Student. Seine Fächer: Englisch und Philosophie.

Diese Leistung ist einmalig

Im Jahr 2014 hat am Beruflichen Schulzentrum in Hechingen letztmals eine Schülerin ein ähnlich gutes Abitur gemacht wie jetzt Lisa Marie Hauser. Nicht von ungefähr sagt Schulleiter Roland Plehn: „Eine solch gute Abitursleistung ist für uns als Schule so selten wie sie für Lisa Marie einmalig ist.“