Geislinger Hobbykünstler sind traurig und wütend: Gartenfee Elfi ist einfach weg

Von Rosalinde Conzelmann

Der Geislinger Skulpturenweg ist nicht mehr der alte: Gartenfee Elfi ist verschwunden. Offenbar hat sie jemand stibitzt. Birgitta Grimaldi, die die Fee geschaffen hat, ist traurig. Enttäuscht sagt sie: „Wenigstens hatte Elfi einen schönen Sommer.“ Die Hobbykünstler sind erbost.

Geislinger Hobbykünstler sind traurig und wütend: Gartenfee Elfi ist einfach weg

Da war die Welt noch Ordnung: Elfi sitzt lächelnd auf dem Holzbalken.

Seit dem Stadtfest im Juli in Geislingen ist der Schlosspark um eine künstlerische Attraktion reicher: Mit viel Herzblut haben die Hobbykünstler im hinteren Teil des Schlossgartens einen Pfad geschaffen, der für die künstlerische Vielfalt in der Sonnenstadt steht.

Auch Birgitta Grimaldi hat sich spontan an der Aktion beteiligt und sich einen Balken aus einem Abbruchhaus ausgesucht als Podest für ihre selbst gehäkelte Gartenfee Elfi.

Elfi lächelt nicht mehr

Elfi ist ein freundliches Mädchen mit einem Wuschelkopf, das die Betrachter anlächelt und die Beine über den Balken baumeln lässt. Seit Montag ist Elfi weg.

Birgittas Tochter Anna war im Park und hat den leeren Balken gesehen. Das rostige Herz hängt noch am Balken, die vier Nägel, mit denen Elfi befestigt war, stecken noch im Holz.

Birgitta Grimaldi ist traurig. „Wir hatten darauf vertraut, dass nur die Witterung unseren Kunstwerken Schaden zufügen könnte“, sagt sie. Dass es aber Leute gibt, die die Kunstwerke beschädigen oder mitnehmen, damit hat sie nicht gerechnet.

Viele Stunden Arbeit sind futsch

Es seien viele Stunden Arbeit, die nun futsch seien, sagt die Häkelkünstlerin, die durchaus verstehen kann, dass die liebevoll gestalteteten Werke der Geislinger Hobbykünstler nicht jedermanns Sache sind.

„Aber dann kann man doch einfach vorbeigehen und muss nichts kaputtmachen“, meint sie.

Alle seien so stolz auf die spontane Kunstaktion gewesen und die Reaktionen der Geislinger bislang sehr positiv gewesen. Jeder der Künstler habe eine Beziehung zu seinem Werk. „Deshalb kriegen meine Figuren auch Namen“, erzählt sie und meint, dass es auch sein könnte, dass jemand die Fee mitgenommen hat, weil sie ihm gefällt. Eine Vorstellung, die ihr den „Abschied“ leichter machen würde.

Hobbykünstler sind sauer

Doch nicht nur die Künstlerin ist enttäuscht. Ute Koch, eine der Chefinnen der Hobbykünstlergruppe, kommentiert den Vorgang mit diesen Worten: „Echt traurig, wenn das Engagement für die Allgemeinheit von einigen Wenigen so mit Füßen getreten wird!“

Es sind wohl auch bei der Blumenwiese Schmetterlinge und Bienen verschwunden, weiß sie.

Eine Geislingerin äußert sich auf Facebook mit Unverständnis auf dieses Verhalten und fragt sich: „Warum kann man die Arbeit anderer nicht schätzen und einfach ignorieren, wenn es einem nicht gefällt?“