Geislinger Ferienspielkinder bauen Piratenschiff von Pippi Langstrumpfs Vater nach

Von Claudia Renz

Das Freibad ist zwar in unmittelbarer Nähe. Trotzdem wird das echte Piratenschiff, das Geislinger Ferienspielkinder direkt neben der Schlossparkhalle erbaut haben, wohl nicht zu Wasser gehen. Man hat aber ein großes Vorbild: Das Schiff von Pippi Langstrumpfs Vater.

Geislinger Ferienspielkinder bauen Piratenschiff von Pippi Langstrumpfs Vater nach

Die Geislinger Ferienspielkinder mit Ephraim Langstrumpfs Kahn.

„Beim Klabautermann“ so würde höchstwahrscheinlich ein echter Pirat beim Anblick des prächtigen Zweimasters rufen, um sein Erstaunen kundzutun. Auch die Kinder die am Mittwochvormittag die Segel setzten strahlen vor Freude. Eifrig sind sie mit Schleifpapier, Hammer, Pinsel und Farbe noch am Werkeln um ihrer Hoppetosse den letzten Schliff zu geben.

Drei halbe Tage Bauzeit

An drei halben Tagen bauten die kleinen Schiffbauer unter der Leitung von Kapitän Jörg Schmid das Schiff von Pippi Langstrumpfs Vater, dem Piratenkapitän Efraim Langstrumpf nach. Schmid sorgte für den Entwurf und bearbeitete die Rundhölzer und der Bauhof schaffte die Bretter an. Am Samstag startete das Großprojekt und zwischen 20 und 25 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren waren restlos begeistert.

Und es ist einiges los im Piratenhafen. Stolz übernimmt ein Junge das Steuer, am Mastkorb sind Magdalena und Felicia gerade noch damit beschäftigt, die letzten Pinselstriche des schwarzen Totenkopfs anzubringen, bevor dieser von zwei anderen Ferienspielkind in Beschlag genommen wird.

Piratenschiff mit fröhlichem Touch

Das Großsegel des Zweimasters wird von allen Ferienspielekindern und Teamern gemeinsam mit ihrem bunten Handabdrücken designt. Das gibt dem Piratenschiff einen fröhlichen Touch, was eigentlich etwas seltsam ist. Sind Piratenschiffe nicht dunkel und voller Schrecken? an und für sich schon. Nicht so die Hoppetosse, die im Kopf einer der genialsten Kinderbuchautorinnen, Astrid Lindgren, entstanden ist.

Ansonsten legen die kleinen Piraten aber allergrößten Wert darauf, ihre Hoppetosse sicher zu machen. Teamer Manuel Stehle schafft gerade die große Kanone aufs Schiff, das nur mit Hilfe von Reifen, die an Klettertauen befestigt sind, erreicht werden kann.

Das Thema Skandinavien begeistert

Janno und Dennis, die schon zum vierten Mal bei den Ferienspielen dabei sind, sind sich einig: „Das Thema Skandinavien mit Wickie, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und vielen weiteren nordischen Geschichten und Klamauk sind bisher das tollste Erlebnis.“

Geschäftig schmirgeln sie an ihren selbstgebauten Kanonen aus Fichtenholz, die gleich von beiden an Bord gebracht werden. Sie erzählen wie Nils und Manu einen Stuhl gebaut haben und lachen laut: „Der hat zuerst voll gewackelt, aber dann hat es geklappt und Max baute gleich noch einen zweiten nach.“

Kerkerzelle für Meuterer

Aus dem Schiffsrumpf erklingt ebenfalls Gelächter, denn da sind die Kinder gerade dabei, im Heck eine Kerkerzelle für kleine Meuterer einzurichten. Genauso wie bei Piratenkapitän Efraim Langstrumpf und seiner Schiffscrew heißt es auch in Geislingen schon wenige Tage nach der Schiffstaufe wieder Anker lichten und Segel setzen, die Ferienspiele gehen nach einer erlebnisreichen, kunterbunten und fröhlichen Woche zu Ende.

Kein TÜV für die Hoppetosse

Das Geislinger Piratenschiff muss dann trotz der lautstark kundgetaner Wünsche der Kinder wieder in seine Einzelteile zerlegt und rückgebaut werden, da das nicht vom TÜV geprüfte Räuberschiff ohne Aufsicht nicht geentert und noch viel weniger zur See gefahren werden darf.