Geburtenrate: Im Zollernalbkreis liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,70

Von Benno Haile

In Baden-Württemberg wurde im vergangenen Jahr die höchste Geburtenrate seit 50 Jahren erreicht. Der Zollernalbkreis liegt zwar über dem Landesschnitt, im Landkreisvergleich dennoch im unteren Drittel.

Geburtenrate: Im Zollernalbkreis liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,70

1,7 Kinder kommen durchschnittlich auf jede Frau im Zollernalbkreis. Im Landesschnitt sind‘s 1,63. (Symbolfoto)

Bei 1,63 Kindern je Frau lag 2021 die Geburtenrate in Baden-Württemberg. Höher war er laut Statistischem Landesamt zuletzt im Jahre 1972: Damals kamen 1,72 Kinder auf eine Frau.

Gründe für den Anstieg

Ursächlich für den Anstieg der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau dürfte laut Statistischem Landesamt unter anderem die verbesserte Kinderbetreuung im Land sein, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert habe.

Auch hat sich die durchschnittliche Kinderzahl je Frau aufgrund der Zuwanderung von Frauen aus Ländern mit einer traditionell hohen Geburtenhäufigkeit erhöht.

Schließlich könnten die günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einem Höchststand an Erwerbstätigen und einer relativ geringen Arbeitslosenquote im Land eine Rolle gespielt haben.

Für die Bestandserhaltung reicht‘s noch nicht

Aber auch wenn die Geburtenrate seit dem Beginn des vergangenen Jahrzehnts ansteigt, für die Bestandserhaltung der Bevölkerung allein durch Geburten und ohne Zuzüge reicht die aktuelle Geburtenrate nicht. Hierzu wären 2,1 Kinder je Frau notwendig.

Letztmals wurde dieser Wert 1970 erreicht. Anfang der 1960er-Jahre, als die geburtenreiche Generation der sogenannten Babyboomer geboren wurde, lag die Geburtenrate sogar bei über 2,6 Kindern pro Frau. Den Tiefststand markierte das Jahr 1985 mit einer Geburtenrate von 1,32.

So sieht‘s im Zollernalbkreis aus ...

Der Zollernalbkreis liegt mit 1,7 Kindern je Frau über dem Landesschnitt. Dennoch liegt er im Landkreisvergleich der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg nur im hinteren Drittel.

Dies liegt daran, dass die bevölkerungsstarken, aber vergleichsweise geburtenarmen Stadtkreise im Landesschnitt ein stärkeres Gewicht haben, als die bevölkerungsschwächeren ländliche Gebiete, in denen die Geburtenraten höher liegen.

Besonders niedrig sind die Geburtenraten laut Statistischem Landesamt zudem in Hochschulstädten, wo prozentual viele junge, noch kinderlose Frauen leben. Landesweit die niedrigste Geburtenrate weist Heidelberg auf (1,1 Kinder je Frau).

... und so in den Nachbarkreisen

Tuttlingen und Rottweil (je 1,91 Kinder je Frau) liegen im Landesvergleich direkt hinter dem Alb-Donau-Kreis (1,99) auf Platz zwei und drei. Auch in Reutlingen und Freudenstadt (je 1,76) und Sigmaringen (1,73) liegt die Rate höher als im Zollernalbkreis.

Lediglich im Hochschul-Landkreis Tübingen liegt die Geburtenrate unter dem Niveau des Zollernalbkreises und auch unter dem Landesschnitt.