Gebrauchter Tag für schwache Schwaben: HBW Balingen-Weilstetten unterliegt in Leipzig

Von Marcus Arndt

Bei den Körperkulturellen brachte der Balinger Bundesligist seinPotenzial nicht auf die Platte, kassierte in Leipzig eine 18:26-Niederlage. „Wir haben auch in der Höhe verdient verloren“, gestand Jens Bürkle ein, der „viel Schatten“ bei seiner Mannschaft ausmachte.

Gebrauchter Tag für schwache Schwaben: HBW Balingen-Weilstetten unterliegt in Leipzig

Der HBW konnte in Leipzig nicht überzeugen.

Eine Blaupause zu vielen Balinger Niederlagen in dieser Saison: Liefern die Leistungsträger nicht, sind die Kreisstädter nicht konkurrenzfähig. „Zu viele Freie verworfen“, schüttelte der Balinger Coach mit dem Kopf, „und auch aus dem Rückraum kam zu wenig.“

Dennoch waren die Schwaben beim 11:13 (37. Minute) nach einem Fünf-Tore-Rückstand wieder dran, doch Oddur Gretarsson versemmelte einen Strafwurf und früh machte Leipzig – mit einem überragenden Torhüter Joel Birlehm (Fangquote: 43,75 Prozent) den Deckel drauf: beim 20:12 (47.).

Guter Start von Jensen

Nach dem starken Auftritt im Schwaben-Derby hatte sich Bürkle von seiner Mannschaft mehr erwartet, „weil wir es besser können.“ Wichtig für den früheren Erstliga-Kreisläufer, „dass wir eine gute Abwehr stellen – und Gegenstoß und Rückzug auf dem Niveau der vergangenen Wochen halten.“

In Leipzig sollten dies in der Anfangsphase – wie erwartet – die arrivierten Balinger Akteure regeln. Diese blieben offensiv allerdings blass. Der junge Moritz Strosack, welcher den angeschlagenen Gregor Thomann auf Rechtsaußen ersetzte, erzielte den ersten HBW-Treffer: zum 1:2 (4. Minute). Allein Gästekeeper Mike Jensen überzeugte in der Anfangsviertelstunde, hielt den Tabellen-16. im Spiel. Der Däne nahm den Sachsen gleich drei Freie in Folge ab – und die Schwaben glichen durch Tim Nothdurft zum 3:3 aus (7.).

HBW früh mit Problemen

Dennoch fehlten beim Tabellen-16. ein paar Prozent. Das nutzten die Körperkulturellen mit einem 4:0-Lauf, setzten sich mit 7:3 ab (13.). Bürkle reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. „Wir fressen viel zu viele Konter“, kritisierte der 40-Jährige. Der forderte mehr Genauigkeit von seinem Personal. Vergebens. Vladan Lipovina zog die nächste Fahrkarte – und Leipzig weiter davon (8:3/14.).

Es lief nicht rund bei den „Galliern“, die im Positionsangriff gegen eine unglaublich robuste Leipziger Defensivabteilung keine Lösungen fanden. Bürkle versuchte es in der Folge mit dem siebten Feldspieler. Auch das funktionierte nur bedingt, aber zumindest traf Björn Zintel nach elf torlosen HBW-Minuten. Auffallend: Die schwache Angriffsleistung der Gäste, die in Durchgang eins nur acht Treffer erzielten. Mit dem Vier-Tore-Rückstand (8:12) waren sie zur Pause noch gut bedient.

Kurze Aufholjagd

Die Balinger brauchten eine perfekte zweite Halbzeit, um das Ding noch einmal zu drehen. In Überzahl netzte Lipovina (9:12) – und der Montenegriner verkürzte weiter. Wieder alles offen in Leipzig. Die Körperkulturellen fanden in dieser Phase nicht statt, doch SC-Keeper Joel Birlehm parierte einen Gretarsson-Siebenmeter (34.). Nichtsdestotrotz blieb der HBW in Schlagdistanz: beim 11:13 (37.).

Aber es war insgesamt zu wenig – und schnell waren es wieder minus sechs (11:17/41.). „Wir waren dran“, ärgerte sich Bürkle über viele Unzulänglichkeiten seiner Mannschaft. Diese kam einfach nicht über den mächtigen Mittelblock der Grün-Weißen und ins Tempo. Wiederum blieben die Schwaben acht Minuten ohne zählbaren Erfolg, ehe James Junior Scott zum 12:18 erfolgreich war (45.).

„Gallier“ weiter über dem Strich

Trotz der komfortablen Führung sah SC-Kommandogeber André Haber Gesprächsbedarf, justierte nach. Der Tabellenzehnte konservierte den klaren Vorsprung, während sich der HBW weiter viele Fehler leistete.

Trotz der Pleite stehen die „Gallier“ noch immer über dem Strich, haben noch zwei Zähler mehr als die Eulen Ludwigshafen. Die besiegten den TVB Stuttgart mit 28:24, sind nun 17. „Wir werden Woche für Woche sauber weiterarbeiten“, sagte Bürkle am Sky-Mikrofon, „es gibt in dieser Saison noch viele Schlüsselspiele.“ Das in Leipzig war keines...