Balingen

Gartenbesitzer sind aufgeschreckt: Raupe Nimmersatt ist im Buchs-Busch

31.05.2019

von Nicole Leukhardt

Gartenbesitzer sind aufgeschreckt: Raupe Nimmersatt ist im Buchs-Busch

© Guntar Feldmann - stock.adobe.co

Grün, schwarz und ganz possierlich, doch gleichzeitig der Schrecken vieler Gartenfreunde: Der Buchsbaumzünsler.

Auf den ersten Blick könnte man sie für eine harmlose Schmetterlingsraupe halten. Doch das grün-schwarze Tierchen, das eine Balinger Gartenfreundin da neulich auf ihrem Buchs entdeckte, entlockte ihr alles andere als Entzückensrufe: Der Buchsbaumzünsler ist da und hat es auf das satte Grün abgesehen.

„Ich habe sofort alle Raupen abgesammelt“, erzählt die Balingerin, die den Schädling in ihrem Garten auf dem Heimlichen Wasen in Balingen entdeckt hat. Ihr ist es vor allem ein Anliegen, andere Buchs-Besitzer zu warnen. Denn wenn sich der Buchsbaumzünsler erst einmal über seine Leibspeise hergemacht hat, bleibt zunächst nicht viel von der Pracht des wertvollen Bäumchens übrig.

Woher kommt der Schädling?

Ein echter Schwabe, das klärt die Nachfrage bei der unteren Naturschutzbehörde auf, ist die Raupe nicht. „Der Buchsbaumzünsler ist vermutlich durch Pflanzenimporte aus Asien 2006 erstmals in Baden-Württemberg, in Weil am Rhein, aufgetreten und verbreitet sich seither stetig“, schreibt Landratsamts-Pressesprecherin Patrizia Hirt. Seit dem vergangenen Jahr komme er auch in den etwas wärmeren Regionen des Zollernalbkreises vor, heißt es weiter.

Kein Todesurteil für den Buchs

„Die gelbgrünen Raupen haben eine schwarze Kopfkapsel, schaben anfangs als junge Larve an den Blättern und fressen später die Blätter des Buchsbaumes bei starkem Befall bis auf vertrocknete, sichelförmige Reste“, beschreibt die Pressesprecherin den Verlauf des Befalls. Ein Todesurteil sei die kleine Raupe für die Pflanze jedoch nicht. „Der Buchs stirbt dadurch nicht ab, sondern kann erneut austreiben. Auch große alte Buchsbäume sterben nach einem Befall nicht ab“, gibt das Landratsamt Entwarnung.

Was können Buchsbaum-Besitzer aber tun, wenn ihnen die kleinen Raupen auffallen? „Die frei fressenden Raupen können mit einem biologischen Präparat, das Sporen des Bakteriums Bacillus thuringiensis enthält, bekämpft werden“, informiert die Pressesprecherin. Das Mittel wirke ausschließlich gegen Schmetterlingsraupen, sodass Marienkäfer, andere Insekten und Haustiere nicht geschädigt werden, heißt es in der Antwort des Landratsamts. Auch zur Art der Behandlung gibt die Behörde Ratschläge: „Da der Buchsbaumzünsler zwei Generationen pro Jahr bildet, ist ein zweimaliges Ausbringen erforderlich. Der erste Zeitpunkt liegt in der zweiten Aprilhälfte, der zweite etwa Anfang Juli.“

Befallenes Schnittgut gehört in den Restmüll

Wer seine Buchsbäumchen von den Schädlingen befreien will, kann auf verschiedene zugelassene Präparate aus dem Fachhandel zurückgreifen. „Die Bekämpfung ist nur dann erfolgreich, wenn die Larven bereits frei an den Blättern fressen. Auf eine gute Benetzung auch des Inneren der Büsche ist zu achten. Mit dem jährlichen Rückschnitt kann im Frühjahr und Herbst bereits ein Teil der Raupen entfernt werden“, heißt es in der Presseerklärung der Behörde. Das Schnittgut könne in der Regel normal entsorgt werden, lediglich Ende Mai und Mitte August, wenn die Larven bereits ausgewachsen sind, sollte das Schnittgut in eine Tüte verpackt über den Restmüll entsorgt oder für einige Tage in die Sonne gelegt werden, informiert die Pressesprecherin.

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