In großer Runde gaben die Verantwortlichen mehrerer Aussteller am Mittwoch Einblicke, was die Messebesucher bei der elften Auflage der Gesundheitstage Balingen – fit & gesund erwarten dürfen.

Hier dreht sich am zweiten Februarwochenende wieder alles um die Erhaltung sowie die Wiederherstellung der eigenen Gesundheit.

Gesundheitstage locken jedes Jahr rund 5000 Besucher nach Balingen

Die Anzahl der Teilnehmer des Pressegesprächs zeige die Bedeutung der Messe rund um die Gesundheit, betonte Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Viele weitere Akteure, teils schon viele Jahre mit dabei, tragen zum Gelingen bei.

Die Gesundheitstage Balingen locken jedes Jahr rund 5000 Besucher aus der ganzen Region an, bieten sie doch viel Information auf kleinem Raum, wie der OB unterstrich.

Er hob die gute Zusammenarbeit mit den Messeveranstaltern des Allgäu-Eventzentrums hervor. Martin Kiesling und Stefan Rimmele zeichnen für die Messeorganisation verantwortlich.

„Die Messe ist zu einer Institution herangewachsen“, betont Kiesling. Die Herausforderung: Bewährtes – wie etwa die beliebten Podiumsdiskussionen, das breite Ausstellerangebot, der ZAK-Vital-Check mit heuer 20 Stationen oder die Expertenvorträge – mit neuen Programmpunkten und Akzenten zu kombinieren. Das sei seiner Ansicht nach gelungen.

Breit gefächert, aber mit Schwerpunktthemen

Grundsätzlich sei die Messe wieder breitgefächert, so Kiesling. Für die diesjährige Auflage setzten die Messemacher aber auch wieder verschiedene Schwerpunkte. So stehen Volkskrankheiten im Fokus.

Augenmerk wird auf die Bereiche Psychosomatik, Orthopädie mit den Feldern Gelenkersatz und Arthrose, sowie Darmgesundheit gelegt. Das Thema Pflege ist ebenfalls stark vertreten.

Bühne für Modellprojekt „Balingen – Gemeinsam stark für die Pflege“

Heide Rath vom Pflegestützpunkt Balingen berichtete, dass das Kooperationsprojekt mit der Stadt Balingen, der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) und der Deutschen Rentenversicherung sowie der DAK Gesundheit als Partner auf der Messe vorgestellt wird. Es handelt sich dabei um ein Modellprojekt, das pflegende Angehörige und Pflegebedürftige anspricht.

Dass es sich bei „Balingen – Gemeinsam stark für die Pflege“, das Angebote vor Ort vernetzt und Informationen bündelt, um ein besonderes Vorreiterprojekt handelt, hob UKBW-Pressesprecherin Dr. Sigune Wieland hervor: Ziel sei, das Projekt in die Fläche zu tragen und an weiteren Standorten in Baden-Württemberg zu etablieren.

„Gerade zu Beginn der Pflege sind die Herausforderungen gewaltig“, erläuterte Oliver Schuckert, Leiter Gesundheitspolitik bei der DAK. Deshalb ging es darum, Informationen und praktische Tipps wie Notfallpläne zu bündeln. Aus Sicht der Krankenkasse sei auch das Thema Selbstachtsamkeit der Pflegenden bedeutend. Das Angebot soll zudem „Mut machen – auch um Hilfe anzunehmen“.

Breites Spektrum der Selbsthilfegruppen in der Region

Daran anknüpfend stellte Diplom-Pädagogin Renate Liener-Kleinmann die Aufgabe der Kontakt- und Informationsstelle für gesundheitliche Selbsthilfe der AOK Neckar-Alb (KIGS) vor: die Selbsthilfegruppen in der Region zu vernetzen, in der Öffentlichkeit darzustellen und mit Institutionen zusammenzuarbeiten.

Die Vertreter von insgesamt acht Gruppen sind am Stand auf der Messe vertreten, um Informationen aus erster Hand zu bieten. Eine Übersicht über die jeweiligen Uhrzeiten gibt es in der Messezeitung, die am kommenden Dienstag beiliegt und auch online abrufbar ist.

Heinz Weisser, der unter anderem Vorsitzender der Burnout-Hilfe Zollernalb und des Vereins Anti-Mobbing-Zollernalb ist, meint, dass die Gesundheitstage eine optimale Möglichkeit bieten, das Angebot der gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen vorzustellen präsentieren. Er selbst ist auf dem Podium vertreten. In seinen Beiträgen bringt er dem Publikum eigene Erfahrungen und die Erfahrung aus der langjährigen Beratung näher.

Angst vor Diagnosen und Behandlungen nehmen

Ganz praktisch wird es bei den Demo-Operationen auf der Bühne, die Ärzte der Acura Kliniken Albstadt beispielsweise an einer künstlichen Wirbelsäule durchführen. Man wolle den Zuschauern und eventuell künftigen Patienten damit die Angst vor OPs nehmen, führte Denise Merk vom Marketing der Klinik aus. Es wird anschaulich gezeigt, was während der Narkose geschieht.

Das Zollernalb Klinikum hat drei Schwerpunkte beim Messeauftritt gelegt, wie Geschäftsführer Dr. Gerhard Hinger aufzeigte: Es geht zum einen darum, wie man sich fit hält und wie man Krankheiten möglichst früh erkennt und behandeln kann. Zum anderen wird der neue Leistungsbereich, das MVZ mit Fachbereich Neurochirurgie vorgestellt.

Hier steht das Thema Bandscheibenvorfall im Fokus, für das moderne Behandlungskonzepte vorgestellt werden, ergänzte Neurochirurg Dr. Thomas Bauer. Man wolle Patienten entsprechend die Angst vor der Diagnose nehmen, gerade was die soziale und berufliche Zukunft anbelangt.

Mit richtiger Ernährung und Bewegung Krankheiten vorbeugen

Die Themen Sport und Ernährung nehmen in der Krankheitsprävention eine wichtige Rolle ein.

„Entspannt, bewegt und gesund“, heißt das Messethema bei der Volkshochschule Balingen. Im Anschluss an die Gesundheitstage startet das neue vhs-Semester. Passend dazu wird das neue Kursprogramm vorgestellt. Was im vhs-Kochstudio zubereitet wird, können die Besucher bei mehrerlei Kostproben testen.

Gemäß der Philosophie wolle man auf der Messe auch ganz nah dran an den Kunden und Besuchern sein, sagte Eveline Blank, Pressesprecherin der AOK Neckar-Alb.

Vor Ort stehen Experten, beispielsweise Ernährungswissenschaftler, sowohl am Stand als auch auf der Bühne Rede und Antwort. Bei einer Antioxidantienmessung können schnell und einfach Vitaminhaushalt und Stresslevel geprüft werden.

Rekord: ZAK-Vital-Check hat 2020 insgesamt 20 Stationen

Dies ist eine Station des ZAK-Vital-Checks. Der ZOLLERN-ALB-KURIER, von Beginn an Medienpartner der Gesundheitstage, ist auch Namensgeber des Gesundheitsparcours.

An bis zu 20 Stationen können die Besucher verschiedene Messungen, Analysen und Tests zur eigenen Gesundheit machen. „Das ersetzt natürlich keinen Arztbesuch“, betonte Martin Kiesling, „aber kann erste Anhaltspunkte geben“.

Messe für die ganze Familie

„Familien mit Kindern sind auf der Messe übrigens gerne gesehen“, ergänzte Stefan Rimmele abschließend. Während der Öffnungszeiten – an beiden Messetagen ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet – wird Kinderbetreuung angeboten, die bereits im Eintrittspreis inbegriffen ist.