Ganz Engstlatt ist auf den Beinen: Zehnter Mostbesen startet mit einem großen Knall

Von Silke Thiercy

Aus einer kleinen Veranstaltung ist zwischenzeitlich ein wichtiger Kulttermin für viele Fans geworden. Der Engstlatter Mostbesen ist ein richtiges kleines Volksfest geworden.

Ganz Engstlatt ist auf den Beinen: Zehnter Mostbesen startet mit einem großen Knall

Ein Dorf, eine Woche: die Engstlatter feiern heuer zum zehnten Mal den Mostbesen. Das Mostjahr war, wie Ortsvorsteher Klaus Jetter weiß, ein ganz fantastisches und so kann noch bis Freitag Most, eigens kreierter Mostsecco und anderes mehr oder weniger Hochprozentiges genossen werden.

Wumms! Wer sich nicht die Ohren zugehalten hatte, dem klingelten diese vermutlich am Samstag Abend: mit Böllerschüssen und einem finalen, immens lauten Knall gab die Böllergruppe Geislingen buchstäblich den Startschuss zum zehnten Engstlatter Mostbesen. Dessen Macher allen Grund zum Feiern haben. Denn aus einer „Schnapsidee“ ist eine Kultveranstaltung geworden.

Eugen Renz kann es selbst kaum fassen. Vor etwas mehr als zehn Jahren hat der Vorsitzende des Musikvereins Engstlatt die Idee gehabt, mal einen „Besen“ zu organisieren. „Wir dachten, mit zwei Leuten hinter dem Tresen und zwei Bedienungen ist das okay, wenn mal so zwanzig Leute kommen.“ Dachte er – mittlerweile ist der halbe Ort auf den Beinen, um die Veranstaltung zu wuppen. Hunderte finden jedes Jahr den Weg nach Engstlatt, sie kommen sogar aus Ravensburg, Stuttgart und noch von weiter her.

Festumzug zum Beginn

Seit Samstag kommen die Fans wieder voll auf ihre Kosten. Los ging es mit dem Festumzug. Und einem ziemlich stolzen Maximilian Kilb. Der Neunjährige durfte als Schilderträger vorneweg marschieren. Und fand das „schon cool.“

Wie sehr dem Musikverein der Besen am Herzen liegt zeigt auch ein bei der Eröffnung erstmals gespielter Marsch aus der Feder von Dirigent Jürgen Schnitzler. Vor zwei Jahren schrieb er das Stück und gab ihm den Namen „Mostbesengeschichten“. Die werden auch heuer ganz sicher wieder geschrieben und in die Annalen des Kultfestes eingehen. Manche mehr, manche weniger öffentlich.

Klaus Jetter stieß gerne mit Eugen Renz an. Und freute sich, unter den Besuchern viele „Wiederholungstäter“ zu finden. Es war schwer, am Samstag noch einen Platz in der Scheune oder dem Besengarten zu ergattern. Trotzdem rief der Ortsvorsteher seine Engstlatter auf: „Trinkad, essad ond bleibed länger sitza!“

Blasmusikabend und Polkanacht

Weil der Musikverein, wie Eugen Renz verrät, nicht nur selbst gerne musiziert, sondern anderen auch gerne mal zuhört, haben er und sein Team für den täglich ab 17 bis 23 Uhr (am Freitag bis Mitternacht) geöffneten Besen namhafte Kollegen eingeladen. Am Montag steht der „Blosmusik-Obend“ mit der Gruppe „die Polknacht an. Am Dienstag laden „Die Hosenträger“ zum „Volxmusikfestival“ und am Mittwoch gibt es Tanzbodenmusik mit der „Spundlochmusik“. Der Donnerstag als Heimattag verspricht Überraschungsgäste und die Kehraus-Party am Freitag wuppt das Duo Sonneklar.

Am Samstag machte die „Wilde Hilde“ den musikalischen Auftakt. Am Jubelsonntag standen eine Genießerwanderung rund um den Flecken mit zwei Probierstationen, der Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde im Besengarten sowie der Festausklang mit der original Engstlatter Besenmusik auf dem Programm.