„Gallier“ tanken Selbstvertrauen: Bürkle sieht vor Saisonstart viel Positives

Von Marcus Arndt

Der Derbysieg über Göppingen verleiht dem Balinger Bundesligisten Rückenwind für die neue Saison. Am Mittwoch startet der HBW in Kiel. Entwarnung gab es bei Fabian Wiederstein.

„Gallier“ tanken Selbstvertrauen: Bürkle sieht vor Saisonstart viel Positives

Nach dem souveränen Testspielsieg über den schwäbischen Rivalen aus Göppingen sind die „Gallier“ (im Bild Daniel Ingason) zum Start in die Liga doppelt gefordert: in Kiel und gegen Minden.

Souverän gewonnen trotz kleiner Kapelle. Nach dem klaren 30:23-Erfolg über den schwäbischen Rivalen gönnte Jens Bürkle seiner Mannschaft zwei freie Tage. Am Sonntagabend startete die Vorbereitung auf den Doppelspieltag.

Stabile HBW-Verteidigung

Vor dem Saisonstart bei Meister THW Kiel am Mittwochabend (Beginn: 19.05 Uhr) testete der HBW am vergangenen Mittwoch noch einmal. In der Höhe überraschend setzte sich der Aufsteiger von 2019 gegen den Altmeister durch. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, sagt der Balinger Trainer, „bei Göppingen haben schon ein paar wichtige Leute gefehlt. Aber bei uns auch. Von daher ist es schon ein Spiel, wo wir echt Selbstvertrauen rausziehen können.“

Über weite Strecken arbeitete die Balinger Verteidigung herausragend – Keeper Mario Ruminsky parierte zehn Würfe (Fangquote: 43 Prozent). Extrem gut habe die Abwehr funktioniert, hebt der Sportwissenschaftler hervor, „wir haben Kozina gut im Griff gehabt, waren sehr aktiv und gut in den Zweikämpfen. Das war schon der Schlüssel, warum wir das Spiel gewonnen haben.“ Obwohl mit dem langzeitverletzten Marcel Niemeyer und Rekonvaleszent Kristian Beciri zwei wichtige Spieler im Abwehrzentrum fehlten, standen die Kreisstädter sehr stabil.

Neuzugang Ingason überzeugt

Neuzugang Daniel Ingason und Kapitän Jona Schoch hätten das super gemacht, betont der 40-Jährige, welcher auch mit der Konterbereitschaft seines Teams äußerst zufrieden war. „Manchmal waren wir da zwar nicht präzise genug, aber wir haben zehn Kontertore geschossen und nur sieben kassiert. Das Verhältnis von plus drei ist gegen eine Mannschaft wie Göppingen sehr positiv.“

Steigerungspotenzial sieht der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer noch im Positionsspiel. „Wir brauchen einen besseren Spielfluss und ein höheres Tempo. Und wir müssen in den Details noch sauberer werden. In der Phase, in der Göppingen auf 20:22 herankam, wurde das doch deutlich. Aber dieses Problem haben wir dann ja über die Abwehr und den Gegenstoß geregelt bekommen.“ Symptomatisch: Ingason machte mit zwei starken Einzelaktionen beim 25:21 (52. Minute) den Deckel drauf. „Das hat er auch richtig gut gemacht“, sagt Bürkle, „wirft sieben Tore und die Abwehrarbeit war im Zusammenspiel mit Jona richtig, richtig gut.“

Auftakt beim Supercup-Sieger

Trotz aller Begeisterung weiß der erfahrene Übungsleiter den Derby-Sieg richtig einzuordnen. Unumwunden räumt Bürkle ein, dass er sich etwas mehr Aussagekraft von der Begegnung erhofft hatte. Die Personalsituation beider Teams mache es schwierig, „die Sache einzuordnen“. Bitter für die Balinger, dass sich Mitte der zweiten Spielhälfte Fabian Wiederstein nach einem Zweikampf mit Till Hermann verletzt hat. Nach Niemeyer und Beciri drohte der dritte HBW-Kreisläufer auszufallen. Der 26-Jährige hat sich allerdings nur eine leichte Zerrung am Sprunggelenk zugezogen. „Er wird spielen“, ist sich der Balinger Kommandogeber sicher, welcher erleichtert hinzufügt: „Zum Glück keine längere Pause.“ Damit gehen die „Gallier“ vorerst mit Wiederstein und Tobias Heinzelmann in die Saison. Zeitnah soll Beciri zurückkehren.

Bereits am Dienstag fliegt der HBW nach dem Abschlusstraining nach Hamburg. Am Mittwoch starten die Schwaben bei Rekordmeister THW Kiel. „Gegen eine eingespielte, immer noch erfolgshungrige Mannschaft“, blickt Bürkle voraus. Am Samstag haben die Zebras den ersten Titel der Saison geholt: den Supercup in Düsseldorf.