„Gallier“ brechen nach der Pause ein: Schwaben-Derby geht klar an Göppingen

Von Daniel Drach

Nach einer Halbzeitführung biss sich Balingen-Weilstetten an der Göppinger Abwehr die Zähne aus – und kassierte die zweite Pleite der Bundesliga-Saison.

„Gallier“ brechen nach der Pause ein: Schwaben-Derby geht klar an Göppingen

Oddur Gretarsson & Co. verloren am Dienstagabend im Schwaben-Derby bei Frisch Auf Göppingen im zweiten Durchgang völlig den Faden. So musste sich der HBW mit 23:28 geschlagen geben.

Nur zwei Tage nach der knappen Auftaktniederlage gegen Melsungen gastierte der HBW am Dienstagabend zum Schwaben-Derby bei Frisch Auf Göppingen. In der EWS-Arena setzte es eine empfindliche 23:28-Niederlage.

Temporeiche Anfangsphase

„Gallier“-Coach Jens Bürkle tauschte seine Startformation im Vergleich zum Melsungen-Spiel auf vier Positionen. Oddur Gretarsson vergab die erste Chance vom Kreis, scheiterte an Frisch Auf-Keeper Daniel Rebmann. Im Gegenzug stellte Göppingens Nemanja Zelenovic auf 1:0 für die Hausherren (2. Minute). Zwar konnte Lukas Saueressig umgehend ausgleichen, doch in einer temporeichen Anfangsphase setzten sich die Hausherren dann mit zwei schnellen Toren auf 3:1 ab (3.).

In der Folge verwandelte Gretarsson den ersten Siebenmeter der Gäste sicher und nach einer Parade von Mike Jensen glich Fabian Wiederstein vom Kreis wieder zum 3:3 aus. Kurz darauf sorgte James Junior Scott mit einem Steal und anschließendem Kontertor für die erste HBW-Führung (3:4/6.).

„Gallier“ drehen Rückstand

Die Partie blieb aber zunächst ausgeglichen; bis zum 6:6 nach neun Minuten schenkten sich beide Mannschaften nichts. Dann leisteten sich die „Gallier“ einige Fehler, die der Altmeister umgehend bestrafte. Über das 8:6 (11.) setzte sich Göppingen auf 10:7 ab (16.). Bürkle hatte genug gesehen, nahm eine Auszeit – und die zeigte Wirkung. Fortan standen die Balinger in der Defensive stabiler, René Zobel, Björn Zintel und Jona Schoch netzten – und neutralisierten den Spielstand (10:10/21.).

Nun bat Frisch Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer zur Besprechung an die Seitenlinie. Doch auch in der Folge fanden die Hausherren zunächst nicht mehr zu ihrem Spiel. Grund dafür: die immer besser stehende HBW-Hintermannschaft. Im Angriff führte nun Zintel Regie, setzte nach dem zwischenzeitlichen 11:12-Rückstand zweimal Tobias Heinzelmann sehenswert am Kreis ein, der seine Farben per Doppelpack wieder mit 13:12 in Front warf (27.). Göppingen tat sich nun auch in Überzahl schwer, so erhöhte Heinzelmann mit dem Pausenpfiff gar auf 15:13 für die „Gallier“.

Auch nach dem Seitenwechsel setzte zunächst das Bürkle-Ensemble die erste Duftmarke. Lipovina markierte nach Kempa-Zuspiel von Scott das 16:13. Doch danach lief bei den Gästen nicht mehr viel zusammen; vielmehr war die Führung schnell dahin. Sebastian Heymann stellte bei seinem Comeback nach einjähriger Verletzungspause den Anschluss für Göppingen wieder her (15:16/35.), Neuzugang Tobias Ellebaek finalisierte wenig später einen 5:0-Lauf der Hausherren zum 18:16 (40.).

Bürkle zog die Notbremse, nahm eine weitere Auszeit. Doch diesmal konnte sich sein Team nur bedingt steigern. Insbesondere in der Offensive fanden die „Gallier“ keine Lösungen mehr.

Die Wende bleibt aus

Die magere Bilanz der Gäste nach 15 Minuten in der zweiten Hälfte: zwei Tore. Dennoch war der HBW beim 18:21 noch in Schlagdistanz (48.). „Da hatte ich eigentlich noch ein gutes Gefühl, dass wir es noch einmal aufholen können“, betonte Bürkle.

Als Gretarsson dann aber auch noch per Siebenmeter an Urh Kastelic scheiterte, wurde es immer aussichtsloser für die Balinger. In der Schlussphase sorgte Frisch Auf mit einem 4:0-Lauf zum 27:20 für die endgültige Entscheidung. Mehr als etwas Ergebniskosmetik war nicht mehr drin; der HBW unterlag mit 23:28.

„Wir haben es nicht geschafft, die Performance so hochzuhalten, wie wir uns das vorgenommen haben“, haderte der HBW-Coach nach dem Abpfiff. „Im Positionsangriff waren wir unpräzise, ja fast schlampig.“ Auch Schoch analysierte unaufgeregt: „Die Chancen, die wir uns rausspielen, hat dann der Torhüter. So war es dann doch ein deutliches Ergebnis.“