„Gallier“ bauen Ungeschlagen-Serie aus: Neuzugang Schöngarth gibt den Schwaben Energie

Von Marcus Arndt

In der 2. Handball-Bundesliga setzten sich die stark ersatzgeschwächten Balinger bei Motor Zaporizhzhia mit 26:23 durch. Wichtig im Aufstiegsrennen: Winter-Neuzugang Jens Schöngarth debütierte.

„Gallier“ bauen Ungeschlagen-Serie aus: Neuzugang Schöngarth gibt den Schwaben Energie

Eine hart umkämpfte Begegnung im Düsseldorfer Castello entschied der HBW (im Bild Elias Huber, Mitte) zu seinen Gunsten.

Es war kein Spiel für Ästheten im Castello Düsseldorf am Freitagabend. „Viel Kampf“, sah Jens Bürkle, welcher eine dezimierte Truppe vor knapp 250 Zuschauern auf die Platte schickte.

Solider Auftritt

Diese erwischte den besseren Start, führte von Beginn an. Phasenweise mit vier Toren Differenz (6:2/10.) – zur Pause schmolz der Vorsprung allerdings auf 14:13. Auch in Durchgang zwei generierten die „Gallier“ die besseren Szenen, sorgten elf Minuten vor dem Ende für die Entscheidung: beim 23:18 durch Oddur Gretarsson. „Ich bin wirklich sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben“, betonte der HBW-Trainer, „es ist aufgrund der Gesamtsituation nicht ganz einfach, hier zu spielen. Zum einen, weil Motor dieses Jahr wirklich einen sehr, sehr guten Handball zeigt und auch in der European League ein paar tolle Spiele gemacht hat. Und weil es auch nicht leicht ist, in einer fast leeren Halle ein Spiel zu spielen, das nachher keine Wertung genießt.“

Dennoch war es ein grundsolider Auftritt des Aufstiegsaspiranten in der Rheinmetropole. Er hätte sich ein paar Dinge abgezockter gewünscht, räumte der Sportwissenschaftler unumwunden ein, „wir hatten ein paar Momente, wo wir es hätten einen Tick früher zumachen können. Aber ich bin insgesamt sehr zufrieden, wie wir es gemacht haben. Man muss hier erst einmal gewinnen – und das haben wir gemacht.“

Bürkle hofft auf Lerneffekt

In den Schlussminuten leisteten sich die Schwaben ein paar Nachlässigkeiten. „Da haben wir fünf Tore Vorsprung, schmeißen einen Gegenstoßpass weg oder sogar zwei“, ärgerte sich Bürkle, „haben sie im Zeitspiel und treten dann in eine Kempa-Falle.“ Das sei bereits zweimal im ersten Spielabschnitt passiert, monierte der 42-Jährige. Er fügte hinzu: „Ein paar Dinge davon hätte ich ihnen schon ganz gerne weggenommen. Dass es einfach ein bisschen souveräner ist.“ Aber das seien individuelle Sachen, „über die man sprechen kann und aus denen man auch lernen kann. Die Mannschaft hat auch in diesem Spiel gekämpft und gefightet. Jens Schöngarth hat das gut gemacht, hat uns gute Energie gegeben. Auch von Mischa Locher war es in seinem ersten Spiel super. Oddur war bis Donnerstag krank, ist am Spieltag erst nachgefahren. Das war dankbar für uns, es war ein gelungener Tag.“

Nach dem 18. Saisonsieg gönnte der HBW-Kommandogeber seinem Team ein verlängertes Wochenende – erst am Dienstag wird wieder trainiert. „Nach einem Sieg fühlt sich das noch besser an“, so Bürkle weiter, der nach 9:1 Punkten zufrieden konstatierte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, bringen wieder mehr Energie auf die Platte. Die Bereitschaft, sich in der Abwehr zu bewegen, ist deutlich höher geworden.“

Kurze Spielpause

Nächster Gegner ist am 17. März Bayer Dormagen. Erneut müssen die Schwaben auswärts ran. Auch gegen den Werksklub, der sich nach seinem starken Saisonstart in der unteren Tabellenhälfte einreiht, erwarten die Balinger keinen Selbstläufer. „Wir müssen in jedem Spiel vollen Einsatz bringen“, forderte HBW-Torjäger Gretarsson (143 Saisontore) nach dem 26:23-Erfolg beim ukrainischen Serienmeister, „konzentrieren uns immer auf den nächsten Gegner.“ Dass trotz sieben Ausfällen in Düsseldorf die Mini-Serie hielt, freute den Isländer: „Es haben viele Spieler bei uns gefehlt, aber es ist immer so bei uns, dass dann ein anderer kommt. Wir haben einen guten Perspektivkader und das ist schön, dass die ihre Minuten bekommen haben und Tore machen konnten.“