Dormettingen

Für den Fall der Fälle: Gemeinde Dormettingen richtet für den Notfall zwei Wärmestuben ein

30.09.2022

Von Volker Schweizer

Für den Fall der Fälle: Gemeinde Dormettingen richtet für den Notfall zwei Wärmestuben ein

© Volker Schweizer

In der Schulturnhalle (Bild) und in der Mehrzweckhalle wird die Temperatur im Sportbetrieb von 19 auf 17 Grad gesenkt

Auch in Dormettingen ist Energiesparen angesagt. Der Gemeinderat hat verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Im Winter werden außerdem zwei Wärmestuben eingerichtet – für den Notfall. Das es allerdings so weit kommen wird, glaubt Bürgermeister Anton Müller nicht.

Bürgermeister Anton Müller verwies in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf entsprechende gesetzliche Verordnungen. Außerdem müssten die Kommunen eine Vorbildfunktion einnehmen.

Der erste Punkt, der beschlossen wurde, betrifft die Straßenbeleuchtung. Die Dormettinger müssen sich darauf einstellen, dass es im Flecken länger dunkel bleibt. Künftig gehen statt um 0.15 Uhr schon um die Mitternacht die Lichter aus. Eingeschaltet werden die Lampen erst wieder um 5 Uhr statt um 4.30 Uhr. Darüber hinaus wollte die Gemeinde in einer Probephase den Betrieb mit reduzierter Lichtleistung morgens von 5 Uhr auf 6 Uhr verlängern, abends sollte er schon ab 21 Uhr statt um 22 Uhr greifen. Auf Vorschlag von Gemeinderat Wolfgang Weckenmann fährt Dormettingen nun die ganze Zeit auf Sparflamme. „Die Bürger werden davon kaum etwas merken“, zeigte sich Anton Müller überzeugt.

Nachtbeleuchtung wird eingeschränkt

Bisher war es üblich, dass bei Vereinsveranstaltungen die Leuchten die ganze Nacht in Betrieb sind. Nun ist es aber ab sofort bis Ende Februar zappenduster im Ort. Matthias Brenner fragte nach, ob es über die Fasnet nicht Ausnahmen geben könnte. „Das müssen wir dann über einen Einzelbeschluss festlegen“, entgegnete der Bürgermeister. Er will erst mal abwarten, wie die Lage sich weiterentwickelt.

Für den Fall der Fälle: Gemeinde Dormettingen richtet für den Notfall zwei Wärmestuben ein

© Volker Schweizer

Im Bürgersaal des Rathauses soll im Notfall eine Wärmestube eingerichtet werden.

Als Reaktion auf die Energiekrise hat der Gemeinderat am Donnerstag Abend darüber hinaus beschlossen, die Temperatur in der Mehrzweckhalle und in der Schulturnhalle auf 19 Grad zu senken – so ist es gesetzliche Vorgabe -, bei sportlichen Betätigungen herrschen nur noch 17 Grad. Im Rathaus wird bereits der Flur nicht mehr beheizt, und auch in den Amtsstuben ist es nicht mehr wohlig warm. Fürs Arbeiten nicht gerade ideal, denn, so der Schultes, „am Computer bekommt man klamme Finger“. Alfons Scherer konnte sich eine Frage nicht verkneifen: „Ob man sich im Bundestag auch an diese Vorgabe hält?“

Gemeinde wappnet sich

Wenn auch die Gemeinde nicht an ein Gasnetz angeschlossen ist, wappnet sich Dormettingen für den Fall, dass Heizungen, die mit Gastanks betrieben werden, nicht mehr laufen. Dann sollen die Einwohner die Möglichkeit haben, sich tagsüber im Bürgersaal und in zwei Klassenzimmern in der ehemaligen Grundschule aufzuwärmen. Sport(-veranstaltungen) würden dann ersatzlos gestrichen. Ein Nachtbetrieb mit Feldbettenlager wird (noch) nicht vorbereitet.

Der Bürgermeister sprach von einem „Vorratsbeschluss“. Er glaube nicht, dass sich die Situation so derart zuspitzen werde. „Wenn es hart auf hart kommt, bringt das alles nicht viel“, merkte Michael Scherer an. Man verunsichere nur die Bevölkerung.

Um für weitere Eventualitäten gerüstet zu sein, will die Gemeinde beim Rathaus und beim Bauhof Anschlüsse für einen externen Stromerzeuger einbauen. Welche Aggregate in Einsatz kommen, entscheidet sich in der nächsten Sitzung. Die Mehrzweckhalle wäre jetzt schon gerüstet, dort gibt es eine Trafostation. Für das Feuerwehrhaus, das einen Anbau bekommt, ist in der Planung eine Einspeisemöglichkeit vorgesehen.

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