Für das gemeinsame Hospiz legt Stifterin Dr. Sophie Schwörer das Fundament

Von Susanne Grimm

Ein Haus kann man niemals alleine bauen: Der Grundstein für das Johannes-Hospiz der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb ist gelegt. Eine Zeitkapsel wurde ins Fundament eingemauert. Als Vermächtnis für die ferne Zukunft.

Für das gemeinsame Hospiz legt Stifterin Dr. Sophie Schwörer das Fundament

Applaus für die Stifterin Dr. Sophie Schwörer nach der Grundsteinlegung.

Mit der Gründung des Fördervereins „Hospiz Johannes“ im Dezember 2019 in der Kapelle des Sigmaringer Landratsamts und dem Spatenstich ein knappes Jahr später hat die Realisierung eines gemeinsamen stationären Hospizes für die Landkreise Zollernalb und Sigmaringen bereits Formen angenommen. Am Dienstagabend folgte mit der Grundsteinlegung das konkrete Fundament.

Seit dem Spatenstich hat sich viel getan

Allerdings lagen die Fundamente bereits und die Wände des Rohbaus ließen den Gebäudekomplex auf den Fideliswiesen schon erkennen, denn seit dem Spatenstich im Oktober hat sich erstaunlich viel getan. Dr. Sophie Schwörer, Initiatorin und Stifterin des Johannes-Hospizes, hat im Beisein der Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle und von Landrat Günther-Martin Pauli vom Zollernalbkreis sowie mit zahlreichen weiteren Gästen eine Zeitkapsel in den Boden des künftigen Johannes-Hospizes eingemauert.

Versiegelte Artefakt für die Ewigkeit

Mit dabei waren natürlich auch der Vorsitzende des Fördervereins, Georg Link, sowie Annette Köpfler von der St. Elisabeth-Stiftung als zukünftige Betreiberin und weitere Unterstützer des kreisübergreifenden Projekts. Sie alle haben eine ganz spezielle Besonderheit in die Zeitkapsel getan, die ihnen wichtig war, darunter auch der Vorstand der Elisabeth-Stiftung, Matthias Ruf.

Fürsorge für die Bewohner beider Landkreise

Generationen der ferneren Zukunft sollten an den versiegelten Artefakten im Grundstein ihre Freude haben, sollten sie aus welchen Gründen auch immer, wieder ans Tageslicht kommen. „Möge mit der Grundsteinlegung und mit Gottes Hilfe der beschrittene Weg eine Fürsorge für die Bewohner der Landkreise sein“, sagte Sophie Schwörer, die diesen Wunsch auch auf ihrem in der Zeitkapsel befindlichen Dokument verfasst hatte.

Die Pläne des Architekturbüros Kerler und Partner sind ebenso in dem stählernen Behältnis, wie ein Satz aktueller Münzen, der Lebenslauf des Vermögensstifters Dr. Herrmann Schwörer und eine ihm verliehene Medaille von der Erzdiözese Freiburg, das Leitbild der St. Elisabeth-Stiftung, eine Tageszeitung und einiges mehr.

Ein Vermächtnis des langjährigen Bundestagsabgeordneten

Auf die Idee zu dieser Zeitkapsel ist Sophie Schwörer durch ein anderes Projekt gekommen, wie sie in ihrer Ansprache erzählte. So sollen wichtige Zeitdokumente und Geschehnisse, die zu diesem Hospiz führten, festgehalten und für spätere Generationen konserviert werden.

Sie betonte, dass die Realisierung dieses Projekts einzig ihrem verstorbenen Mann zu verdanken sei: „Ich bin nur die Ausführende“, meinte sie in ihrer stillen und bescheidenen Art. „Unser Sohn Johannes stand von Anfang an hinter mir und hat mich darin unterstützt“.

Den richtigen Weg eingeschlagen

Aber sie zitierte auch ihren verstorbenen Mann, der gesagt hat: „Ein Haus kann niemals alleine gebaut werden!“ Entsprechend würdigte sie alle am Bau Beteiligten sowie die Mitglieder des Fördervereins, die mit enormen Engagement und viel Ehrenamt mit zum dauerhaften Bestand des Projekts beitragen.

„Dass dieser Weg richtig ist, habe ich durch Euch alle erfahren“, dankte Sophie Schwörer den Anwesenden, „das war mir ein Herzensanliegen!“

Sowohl Stefanie Bürkle als auch Günther-Martin Pauli dankten der Stifterin, durch deren Handeln das Hospiz Gestalt angenommen habe. „Seit Jahren sind wir durch die Bevölkerung immer wieder darauf aufmerksam gemacht worden, wie notwendig die Schaffung eines Hospizes sei und jetzt nimmt es endlich Gestalt an“, sagte die Landrätin und ihr Amtskollege aus dem Zollernalbkreis ergänzte: „Hätten wir das auf kommunaler beziehungsweise auf Kreisebene stemmen müssen, wären die bürokratischen Hürden schier unüberwindlich gewesen!“

Das Sterben gehört zum Leben

„Mit dem Hospiz geben wir dem Sterben den Platz, den es verdient, denn es gehört zum Leben“, sagte Matthias Ruf, „denn eins steht schon bei der Geburt eines Menschen fest: Irgendwann muss er sterben“. Dann solle ihm die bestmögliche Begleitung zuteilwerden.

Kreisübergreifendes Projekt

Das Johannes-Hospiz ist ein kreisübergreifendes Projekt, das durch das Vermächtnis und auf Wunsch des langjährigen, im November 2017 verstorbenen Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Schwörer (CDU) in der Bittelschießer Straße bei der Seniorenanlage „Fideliswiesen“ realisiert wird.

Haus mit acht Plätzen

Hierbei werden acht Hospizplätze geschaffen. Träger und Betreiber ist die St. Elisabeth-Stiftung, eine im Jahr 1999 von den Franziskanerinnen von Reute gegründete kirchliche Stiftung mit Sitz in Bad Waldsee. Heute stehen über 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Menschen im Einsatz, die Unterstützung brauchen – vor allem in der Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie in der Kinder- und Jugendhilfe.