Balingen

Für Klinikmitarbeiter und Rotkreuzler: TSG Balingen sagt mit Dauerkarten Dankeschön

31.03.2020

Von Ralph Conzelmann

Für Klinikmitarbeiter und Rotkreuzler: TSG Balingen sagt mit Dauerkarten Dankeschön

© Ralph Conzelmann

Zusammenhalt in schwierigen Zeiten: Personalleiter Hubert Kienzle, Thomas Pittasch und Manfred Heinzler, kaufmännischer Geschäftsführer des Zollernalb Klinikums (von links).

Die TSG Balingen hat eine besondere Aktion ins Leben gerufen: Der Verein stellt allen Mitarbeitern des Zollernalb-Klinikums und des DRK Zollernalb kostenlos Dauerkarten für die neue Fußball-Saison zur Verfügung.

„Welche Herausforderungen die Coronakrise für die Pflegekräfte und die Mediziner mit sich bringt, können wir nur erahnen“, sagt Thomas Pittasch. Auf die Idee des langjährigen Sponsors und Vorstandsmitglieds der Balinger Fußballer geht die aktuelle Dankeschönaktion zurück: „Die Situation ist ernst und hat uns dazu bewogen, ein Signal zu senden“, führt der geschäftsführende Gesellschafter der Albstädter AZS GmbH weiter aus.

Süße Kleinigkeit für Mitarbeiter

Geplant ist, an alle Mitarbeiter des Zollernalb-Klinikums und die Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes dauerhafte Freikarten für die Saison 2020/2021 auszugeben.

„Wann die neue Runde beginnt und unter welchen Voraussetzungen sie startet, steht in den Sternen – doch das ist derzeit nebensächlich und nicht von uns zu beeinflussen“, weiß Jan Lindenmair. Der Geschäftsführer der TSG-Kicker hält von einer Wiederaufnahme bis hin zu einer Annullierung alles für möglich.

Gerade weil die Zeiten so unsicher seien, setze man mit der Kartenaktion ein klares Zeichen: „Die TSG trägt gesellschaftliche Verantwortung. Dieser werden wir gerne gerecht“, so Lindenmair. Vorgespräche mit dem Direktorium der Klinik wurden bereits geführt. Um die Wartezeit auf die neue Saison etwas zu verkürzen, erhalten alle Mitarbeiter durch die AZS GmbH vorab bereits eine süße Kleinigkeit in Form von Marzipan.

Helden des Alltags leisten Herausragendes

Das genaue Procedere teilen die Balinger Fußballer den Mitarbeitern der beiden Klinikums-Standorte – Balingen und Albstadt – und dem DRK-Kreisverband Zollernalb über deren Abteilungen in den nächsten Tagen mit.

Lindenmair geht davon aus, dass die Geste Nachahmer findet. „Wir sind auch offen für die Unterstützung anderer systemrelevanter Berufe, die allesamt, und das ist ausdrücklich zu betonen, ja nicht nur in der Coronakrise Herausragendes leisten. Sie sind die Helden des Alltags“, sagt Lindenmair.

Die Aktion fügt sich nahtlos in die Reihe der vielfältigen sozialen Engagements der TSG Balingen ein. So spenden die Fußballer für ein Waisenhaus in Tansania, leiteten über ein Vereinsmitglied und einen Pater Güter in Entwicklungsländer weiter, luden Flüchtlinge zu Heimspielen und zum gemeinsamen Training ein, unterstützten die Lebenshilfe Zollernalb, kooperieren mit Schulen und kreierten mit den Partnern Sülzle und Sparkasse die seit Jahren erfolgreich betriebene „Mission Volltreffer“. Zudem bietet die TSG Nachbarschaftshilfe an: Vereinsmitarbeiter und -Freunde tätigen für zur Corona-Risikogruppe zählende ältere, kranke und bedürftige Personen Einkäufe oder erledigen Botengänge, etwa zur Apotheke.

Zusammenhalt innerhalb der TSG-Familie

Die TSG-Familie übt den Schulterschluss auch nach innen. Weil Corona und seine Folgen nicht im Ansatz abschließend zu bewerten seien, drücken den Verein Existenzängste – von einer deutlichen Liquiditätslücke ist Stand heute in jedem Fall auszugehen. Stichworte: wegfallende Einnahmen, laufende Kosten. Umso wichtiger, weil von grundlegender Bedeutung, seien die Treue von Sponsoren, Zuschauern und Mitgliedern sowie der komplette und teilweise Verzicht von Spielern und Mitarbeitern auf ihr angestammtes Salär, weiß Jan Lindenmair.

Außerdem wurde eine Aktion ins Leben gerufen, bei der Unterstützer-Tickets gekauft werden können. Diese können über den Online-Ticketshop auf der Homepage der TSG erworben werden. Ziel ist es, Fans und Unterstützern der TSG Balingen die Möglichkeit zu geben, Solidarität mit der TSG zu zeigen und den Verein in dieser schwierigen Lage emotional sowie finanziell zu unterstützen.

„Strukturell und mehr noch wirtschaftlich stellt uns Corona vor gewaltige Aufgaben“, berichtet der Geschäftsführer des Regionalligisten. Wie und wann es mit dem Fußball weitergehe, wisse keiner. Deshalb sei zu tun, was getan werden müsse: In Krisenzeiten zusammenhalten und die Botschaft von Corona erkennen – bedeutet: Den hohen Wert der physischen und psychischen Gesundheit schätzen und Werte wie das Miteinander und Füreinander pflegen. „Diese Dinge sind wichtiger als alle Fußballspiele zusammen“, teilt Lindenmair mit.

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