Für Balinger Oldiechor werden Träume wahr: Sänger treten mit Ural-Kosaken in Stadthalle auf

Von Jennifer Dillmann

Am Samstagabend gab der Oldiechor seine Premiere in der Stadthalle. Erstmals traten die Sänger mit einem weiteren Chor auf, nämlich dem Ural-Kosaken-Chor. Zudem zeigte sie die Sängerschar an dem Abend der Neuheiten im neuen Outfit.

Für Balinger Oldiechor werden Träume wahr: Sänger treten mit Ural-Kosaken in Stadthalle auf

Der gemeinsame Auftritt beider Chöre war der Höhepunkt des Konzertabends.

„Heute Abend werden Träume wahr“, eröffnete Vorsitzende Anette Weiß das Konzert in der Begrüßung. Schon immer habe sie davon geträumt, in der Stadthalle sprechen zu dürfen und dort vor allem gemeinsam mit dem Oldiechor aufzutreten.

Ganz im Zeichen der Neuheiten

Doch damit nicht genug, denn der Abend stand voll und ganz im Zeichen der Neuheiten. So traten die Sängerinnen und Sänger erstmals in den ehrwürdigen Hallen auf, zeigten sich im neuem Outfit, wagten erstmals die Zusammenarbeit mit einem anderen Chor und gaben Lieder aus ihrem neuen Repertoire zum Besten.

Den Auftakt machten die Hits Oldie-Medley, Angel of the Morning und Bohemian Rhapsody. Dazu erklang das wohlbekannte und sehr geschätzte Melodie-Halbplayback, eigens angefertigt vom ehemaligen Chorleiter Hermann Winterhalter.

The Rose in Vollendung

Seit einem Jahr hat die musikalische Leitung Oliver Geiger aus Albstadt-Truchtelfingen. So wagte der Chor am Samstag ein Novum, indem Geiger die Klavierbegleitung spielte.

„The Rose“ erklang mit den Chorstimmen derart harmonisch, dass sich kein wahrer Oldie-Liebhaber dem Mitsingen erwehren konnte.

Dabei erstrahlten die Sänger im neuen weiß-roten Bühnenoutfit gepaart mit klassischem Schwarz. Neben den Gute-Laune-Klassikern, die für den Oldiechor charakteristisch sind, wagten sie auch den dramatischen Gefangenenchor aus Verdis Oper Nabucco.

Wehmütige Stimmgewalt

Nach der Pause war Kontrastprogramm angesagt. „Wenn wir das Andere am Anderen schätzen und von einander lernen, kann daraus etwas noch Schöneres entstehen“, kommentierte Weiß die Zusammenarbeit mit dem Ural-Kosaken-Chor.

Dieser ist momentan auf Europatournee und brachte wehmütige Stimmgewalt in die Stadthalle. Das Programm „Lieder der russischen Seele – Erinnerungen an Alexandra“ präsentierten sie mit der Sängerin Dorothee Lotsch.

Erinnerung an Alexandra

Schon beim Einstimmen entwich den Sängern ihr kraftvoller Bass, der den Raum durchdringt. Sie brachten Kosakenlieder und Volksweisen aus Russland auf die Bühne und erinnerten an die verstorbene Sängerin Alexandra anlässlich deren 50. Todestages.

Die gebürtige Litauerin wuchs in Deutschland auf und faszinierte die Zuhörer mit ihrer tiefen, dunklen Stimme. Ihr Sohn war einst Mitglied des Ural-Kosaken-Chors und sie selbst war fasziniert von der russischen Kultur.

Russischer Glanz erstrahlt

So standen die acht Sänger in ihrem schlicht traditionellen Gewand auf der Bühne und bargen die Stimmen der russischen Geschichte in sich. In ihrer Mitte fand sich Sängerin Dorothee Lotsch ein, die mit ihrem festlichen Abendkleid den russischen Glanz und Stolz verkörperte.

Gründer und Dirigent Andrej Scholuch äußerte im Jahr 1963: „Kunst, und die Musik besonders, ist die ausdruckvollste Sprache, die jedes Volk versteht; es ist die dauerhafteste Brücke, die die Nationen verbindet.“

„Kalinka Maja“ aus allen Kehlen

Auch am Samstagabend entstanden Verbindungen der besonderen Art. Der moderne und lebensfrohe Oldiechor erklang zum Schluss gemeinsam mit dem traditionellen und volkstümlichen Ural-Kosaken-Chor.

Zu dieser musikalischen Reise nahmen die Chöre auch die Gäste mit, so dass alle gemeinsam „Kalinka Maja“ sowie „Guten Abend, Gute Nacht“ anstimmten.

Es steht bereits der nächste Stadthallenauftritt fest. Am 30. April 2020 lädt der Oldiechor zu der Veranstaltung „The Beat Goes On“ gemeinsam mit den Hurricanes ein.