Führung gibt keine Sicherheit: Frankfurt gleicht Balinger 1:0 postwendend aus

Von Matthias Zahner

Zu viele Fehler und ein verärgerter Trainer: Die TSG Balingen verliert verdientgegen den FSV Frankfurt mit 1:4.

Führung gibt keine Sicherheit: Frankfurt gleicht Balinger 1:0 postwendend aus

Unter dem neuen Trainer Bernd Bauer stand Mittelfeldspieler Marco Gaiser (am Ball) erstmals in der Startelf.

Einen neuen Impuls brauche das Team, forderten die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen Ende Oktober. Die Vereinsführung reagierte und entließ Trainer Ralf Volkwein sowie dessen „Co“ Rainer Huss.

Keine Leistungssteigerung

Fast genau einen Monat später haben die Balinger zwar vier Punkte mehr auf dem Konto, als sie mit ihrem Ex-Coach geholt hatten, aber eine Leistungssteigerung ist bisher nur schwer auszumachen. Das Schicksalsspiel am Samstag daheim gegen den FSV Frankfurt verloren, wieder Fehler gemacht, die in dieser Liga nicht passieren dürfen.

Überraschende Personalentscheidungen

Neu-Trainer Bernd Bauer hatte bei seinem Amtsantritt versucht, der Mannschaft frisches Leben einzuhauchen, traf überraschende Personalentscheidungen – zum Beispiel berief der den 18-jährigen Alexej Storm in seiner ersten Partie gegen Pirmasens in die Startelf. Marco Gaisers Trainingsleistungen hatten Bauer in seiner ersten Woche nicht gefallen, deshalb fand sich der Ex-Homburger in der zweiten Mannschaft wieder.

Gaiser unter Bauer erstmals in der Startelf

Im „Muss-Spiel“ gegen Frankfurt gehörte Gaiser erstmals unter Bauer der Anfangsformation an – wohl auch weil Lukas Foelsch gelbgesperrt zum Zuschauen verdammt war. Der Balinger Spielmacher teilte dieses Schicksal mit Fabian Kurth. Jonas Vogler saß am Samstag zwar auf der Ersatzbank, laboriert aber immer noch an einer Oberschenkelverletzung. Die Vorzeichen auf einen erneuten Heimsieg standen nicht gut.

Lauble trifft zum 1:0

Als aber Tobias Dierberger in der 35. Minuten nach einem schönen Spielzug Patrick Lauble bediente und der den Ball in die FSV-Maschen beförderte, war sie zu spüren – die Hoffnung, den zweiten Heimsieg binnen sieben Tagen zu landen, die Hoffnung näher ans rettende Ufer heranzurücken. „Das kann eigentlich komplett in deine Karten spielen“, sagte Bauer hinterher. Tat es aber nicht, weil die Gäste postwendend ausglichen und kurz vor der Halbzeit zum – vielzitierten – psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt auf 2:1 stellten.

TSG verteilt Weihnachtsgeschenke

Nach der Pause arbeitete die TSG am Ausgleich, das Bemühen war dem Tabellenvorletzten nicht abzusprechen. Alleine es fehlte das, was man im Fußball zwingend nennt. Stattdessen verteilten die Balinger vorzeitige Weihnachtsgeschenke: Innenverteidiger Carlos Konz grätschte im eigenen Strafraum, Daniel Straub nahm den Kontakt dankend an und legte sich auf den holprigen Rasen in der Bizerba-Arena. Dominik Nothnagel trat an, schaute Julian Hauser lange in die Augen, bis sich der TSG-Keeper in eine Ecke bewegt hatte und schob den Ball in die andere – das 3:1.

Zweite Gelb-Rote Karte für Fritschi

Kurz darauf war die Partie gelaufen: Jonas Fritschi kam an der Mittellinie gegen Mirco Born einen Schritt zu spät. Da der Balinger Linksverteidiger bereits zuvor die Gelbe Karte gesehen hatte, durfte er wie im Hinspiel gegen Frankfurt nach etwas

mehr als einer Stunde unter die Dusche.

Das 1:4 kurz darauf passte ins Bild: Nach einem Konter setzte sich Arif Güclü etwas glücklich gegen Matthias Schmitz durch und tunnelte anschließend Hauser. „Die Jungs müssen kapieren: So kannst du nicht die wichtigen Zweikämpfe verteidigen“, ärgerte sich Bauer.