Balingen

Frost und endlich wieder „weiße Weihnacht“: Wetter in Balingen im Dezember trotzdem zu warm

04.01.2021

von Karl-Heinz Jetter

Frost und endlich wieder „weiße Weihnacht“: Wetter in Balingen im Dezember trotzdem zu warm

© Petra Hettinger

Diese gefrorene Winterlandschaft hat ZAK-Leserin Petra Hettinger auf dem Hörnle aufgenommen.

Das Wetter im Dezember brachte an 15 Tagen Frost, an sieben Tagen Schnee und endlich mal wieder „weiße Weihnachten“. Trotzdem fiel der Monat wiederum deutlich zu warm und auch zu trocken aus. Zudem ließ sich die Sonne weniger als üblich sehen.

Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es in Balingen im Dezember (Vergleichszeitraum 1981 bis 2010) plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter und die Sonne scheint 63,1 Stunden.

Der Dezember 2020 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 3,2 Grad, 50,5 Liter Niederschlag (77 Prozent) und 52,4 Sonnenscheinstunden (83 Prozent) auf.

Schnee zum meteorologischen Winterbeginn

Mit dem Dezember beginnt der meteorologische Winter. Und um dem gerecht zu werden, begann es am Monatsersten auch zu schneien. Schon wurde es glatt – es gab auch bereits die ersten Unfälle, doch die Schneedecke, welche sich am Vormittag bildete, „überlebte“ den Tag nicht. Die Temperatur ging in den Plusbereich und der Schnee wieder in Wasser über.

Frost und endlich wieder „weiße Weihnacht“: Wetter in Balingen im Dezember trotzdem zu warm

© Karl-Heinz Jetter

Die Grafik zeigt den Witterungsverlauf im Dezember an der Messstation in Heselwangen.

Neuen Schnee gab es dann vom vom 4. auf den 5. Dezember – jetzt doch so viel, dass zum Messtermin fünf Zentimeter nasser Pappschnee die Flur bedeckte. Die DWD-Station Meßstetten-Appental in rund 900 Metern Höhe meldete an diesem Tag 11 Zentimeter Neuschnee. Da die Tageshöchsttemperaturen nur wenig in den Plusbereich reichten und nachts meist Frost angesagt war, blieb die Schneedecke nun doch über mehre Tage erhalten – wuchs durch neuen Schnee am 9. des Monats in Balingen-Heselwangen bis auf acht Zentimeter bis zum 10. Dezember an.

An diesem Tag meldete der Automat für die Schneehöhenmessung in Meßstetten 19 Zentimeter Gesamtschneehöhe.

Danach wurde es nun von Tag zu Tag wärmer und so waren am 14. auf Stationshöhe von der Schneedecke nur noch klägliche Reste zu sehen.

Trüber und regnerischer Heiligabend

Am 21. Dezember war der „astronomische Winteranfang“ mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete auch in diesem Jahr nicht den Winter ein, sondern es blieb weiterhin für die Jahreszeit zu mild und erreichte einen Tag vor Heiligabend den Höhepunkt mit 14,3 Grad Celsius.

Heiligabend selbst war trüb, windig und es regnete zeitweilig – doch es war auch kühler geworden – statt 14,3 Grad jetzt nur noch 8,7 Grad als Tageshöchsttemperatur. Und dann fing es am frühen Morgen des 1. Weihnachtsfeiertags zu schneien an. Dies hatten selbst die Wetterdienste lange nicht vorhergesehen und Schneefall, wenn überhaupt – erst für den 2. Weihnachtsfeiertag vorhergesagt.

Doch jetzt bedeckte zum Messtermin am 1. Weihnachtsfeiertag eine dünne Neuschneedecke die Flur. Ganze zehn Jahre waren vergangen seit der letzten „weißen Weihnacht“. Damals – im Jahr 2010 – lagen zum Messtermin 19 Zentimeter. Doch am 1. Feiertag 2020 schneite es weiter und so wuchs die Schneedecke bis zum 2. Weihnachtsfeiertag auf vier Zentimeter an.

Mit dem Schnee kommt der Temperatursturz

Mit dem Schnee war es auch deutlich kälter geworden. Ein Temperatursturz hatte eingesetzt und dies runter auf gerade noch plus 0,7 Grad Celsius. In der Nacht zum 27. Dezember wurde dann der tiefste Wert im Dezember mit minus 7,5 Grad am Boden und minus 4,8 Grad in der Luft (in zwei Metern Höhe) gemessen.

Die letzten Tage im Dezember waren nicht mehr so kalt, mehr trübe und gelegentlich tröpfelte es. Tief „Hermine“ bestimmte nun das Wetter mit böigem Wind.

Das Jahr 2020 endete mit einem wolkenverhangenen Himmel und mit plus 1,8 Grad um Mitternacht.

Für die Statistik

Die Monatsdurchschnittstemperatur des Dezembers 2020 betrug plus 3,2 Grad. Im Jahr 2019 Jahr lag sie bei plus 3,8 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es im Dezember an der Heselwanger Messstation plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Dezember 15 registriert, Eistage gab es noch keine.

Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag wurden 13 angezeigt. In der Summe kamen 50,5 Liter zusammen. Im Jahr 2019 waren es im Dezember 45,8 Liter, und im Durchschnitt sind es 65,5 Liter.

Geschneit hat es im Dezember an sieben Tagen, 2019 nur an einem Tag. An elf Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter einem Kilometer) gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen. Der Wind frischte an sieben Tagen auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 52,4 Stunden lang, im Dezember 2019 waren es beachtliche 98,1 Stunden und im Schnitt (1991 bis 2010) sind es 63,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

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