Frommerner Theologe veröffentlicht zwei Bücher über den Sinn des Lebens

Von Silke Thiercy

Klaus Fütterer fasst in zwei Bänden zwölf Jahre Nachdenken im ökumenischen Gesprächskreis zusammen.

Frommerner Theologe veröffentlicht zwei Bücher über den Sinn des Lebens

Lebt, was er schreibt und schreibt, was er lebt: der Frommerner Klaus Fütterer stellt am kommenden Freitag sein neues Werk in der Buchhandlung Rieger vor. Darin fasst er zwölf Jahre Gespräche und Gedanken aus dem ökumenischen Gesprächskreis zusammen. Der Theologe nennt die beiden Bücher „die Bibel als Reiseführer durch das Leben.“

Wie wird das Buch ankommen? Welche Fragen haben die Leser? Solche Fragen stellt sich der 82-jährige Klaus Fütterer in diesen Tagen. Am Freitag, 27. September, 20 Uhr, tritt er mit seinen beiden Büchern in der Buchhandlung Rieger an die Öffentlichkeit. Und lädt die Leser ein, mit ihm den Sinn des Lebens anhand der Bibel zu erforschen.

Zehn Jahre Arbeit

Sachte, fast liebevoll streicht Klaus Fütter über den Einband. Zehn Jahre seines Lebens, unzählige Stunden des Nachdenkens stecken in den 950 Seiten der beiden Bände. Das Cover, gestaltet von seinem Stiefsohn, zeigt einen stilisierten Menschen, der einer ungewissen Zukunft entgegen läuft.

Eingehüllt in einen Mantel in Rot, Grün und Blau, den Farben von Liebe, Hoffnung und Glauben. Fütterer hätte kein passenderes Bild (im Original von Christoph Maurer) wählen können für die beiden Bücher, die er unter dem Titel „Mensch und Christ“ zusammenfasst.

Zwei Bände sind es angesichts der Seitenzahl geworden. „Es wäre sonst ganz profan unhandlich.“ Fütterer lächelt und erklärt, dass diese Bände für ihn ein Reiseführer durch das Leben sind, mit allen Antworten aus der Bibel. Band eins geht auf den Weg durch das Leben ein, Band zwei widmet sich der Frage: „Was ist ein Christ?“

Der Lebenslauf

„Eigentlich bin ich gar kein Schreiber“, gesteht Klaus Fütterer. Aufgewachsen in einem christlichen Haushalt, machte er eine Schlosserlehre, studierte Maschinenbau und entschied sich erst spät für ein Theologiestudium in Heidelberg. Danach arbeitete er zwei Jahre lang als Pfarrer, ehe er für 16 Jahre an die Evangelische Akademie berufen wurde.

Dort betreute er den wirtschaftlichen Bereich – und konnte seinen ersten Erfolg als Autor verbuchen. Für sein Wirtschafts-Ethisches Buch erhielt er 1984 den Preis der Bundesanstalt für Arbeit, ausgelobt für wissenschaftliche Bücher, die auch Laien verstehen. Er wechselte zur Diakonie in Stetten, war verantwortlich für 400 Menschen. Zeit zum Schreiben? Fehlanzeige. Die fand er nun im Ruhestand, unterstützt von seiner ebenfalls stets rührigen und ums Gemeinwohl bedachten Frau Helga Zimmermann-Fütterer.

Ein Leitfaden für das Leben

Verstanden werden will Klaus Fütterer auch mit seiner Neuerscheinung. Und er will den Lesern einen Leitfaden für das Leben mit an die Hand geben. „Alle unsere Fragen werden in der Bibel beantwortet“, ist er überzeugt. Zwölf Jahre lang leitete er den ökumenischen Gesprächskreis. Fragen und Antworten hat er stets notiert und nun in 950 Seiten verpackt, erschienen im Selbstverlag. Das war ihm wichtig: „So musste ich keine Rechte abgeben, kann bei neuen Erkenntnissen rasch handeln und ändern.“

Das eigene Buch – auch eine Art Lebenswerk – das erste Mal in den Händen zu halten war für den Familienmensch „sehr gut.“ Trotzdem stellt er sich die Frage, wie es ankommt bei den Lesern. Aus dem Bekanntenkreis weiß er, dass die beiden Bände sehnsüchtig erwartet werden. Für die Premierenlesung hat er sich deswegen zwei besondere Stellen ausgesucht.

Die Erschaffung der Frau

Zum einen stellt er das Alte Testament, die Erschaffung des Menschen und besonders die Erschaffung der Frau vor. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, steht dort. Für den Autor ein sehr sinngebender Satz und ein Schlüsselwort für das Da-Sein der Menschen in der Welt.

Im zweiten Teil der Lesung will Fütterer auf die Erzählung Jesu‘ in der Wüste eingehen. Hier, sagt er, wird das Mensch-Sein beleuchtet, es gehe um unser aller Urängste. Hunger. Versagen. Hilflosigkeit.

Klaus Fütterer sitzt auf der Terrasse im Garten. Genießt die Sonne und das Wunder eines einst winzigen Bäumchens, das sich mit seinem Stamm um die eiserne Trägerstange des Balkons gewickelt hat. Bienen summen. Klaus Fütterer denkt nach. Natürlich habe er noch Projekte im Kopf. Aktuell beschäftigt ihn die Ökumene in Balingen. Zuerst aber wird er sein Werk auf den Weg bringen. Im festen Glauben an Gott und der Hoffnung, vielen Menschen damit einen Reiseführer durch das eigene Leben bieten zu können.