Frommern baut die ersten barrierefreien und behindertengerechten Querungshilfen
02.09.2020
Rillen, Noppen und Farbkontraste. Die neuen Querungshilfen in der Frommerner Beethovenstraße und beim Kreisverkehr auf Jauchen entlasten Geh- und Sehbehinderte beim Überqueren der Straße.
In der Beethovenstraße in Frommern und beim Kreisverkehr auf Jauchen in Balingen wurden neue Fußgängerüberwege errichtet. Die Platten haben nicht nur unterschiedliche Farben und Größen, sie sind auch glatt, haben Rillen oder Noppen. Sie sollen Sehbehinderten das Überqueren erleichtern. Ebenso stellt der abgesenkte Bordstein eine Entlastung für Gehbehinderte dar.
Barrierefreie Querungshilfe sind auf dem neuesten Stand
„Mittlerweile wird großen Wert darauf gelegt, den Stand der Technik durch neue Erkenntnisse auf Vordermann zu bringen", erklärt Tiefbauamtsleiter Markus Streich. Somit wurden mit den neuen barrierefreien und behindertengerechten Fußgänger-Überwegen die aktuellen DIN-Normen realisiert. Denn bisher, so Streich, waren noch keine solcher Einrichtungen vorhanden.
Das Ziel der neuen Konstruktionen ist zum einen, dass Rollstuhlfahrer die Straße problemlos ohne Kanten und hohe Bordsteine passieren können. Daher wurde der Bordstein abgesenkt. Zum anderen haben Sehbehinderte nun den Vorteil, dass sie von den Bodenindikatoren geleitet und gewarnt werden.
Farbkontraste und Bodenindikatoren leiten und warnen
Außerdem erkennt man auf den neu erbauten Platten Farbkontraste. "Einige Sehbehinderte verfügen noch über ein Restsehvermögen", sagt Streich. Somit können sie die kontrasten Farben Schwarz und Weiß noch voneinander unterscheiden. Auch die Rillen und Noppen haben ihre Funktion: Mit ihrem Stock können Blinde die Bodenindikatoren ertasten, die sie zum Beispiel vor dem Beginn der Fahrbahn warnen.
Die Querungshilfe in Frommern in der Beethovenstraße war Teil einer größeren Maßnahme, die sich über circa ein Jahr hinzog, berichtet Streich. Die Arbeit beim Kreisverkehr auf Jauchen begann im Frühjahr. Es sind zwar vorerst keine weiteren Einbauten geplant, trotzdem soll diese Bauweise an regelmäßig frequentierten Bereichen künftig der Standard sein. Allerdings müssen die jeweiligen Elemente für jeden Standort individuell angepasst und bautechnisch hergestellt werden.
