Frau Wäber genießt mit Neun-Euro-Ticket in vollen Zügen die Anfahrt und frotzelt in Ebingen

Von Karl-Otto Gauggel

Die Gäste des vom ZOLLERN-ALB-KURIER präsentierten Events „Schlager und mehr“ erlebten in der Ebinger Festhalle einen musikalisch-lustigen Abend. Neben Hansy Vogt, der in mehreren Rollen auftrat, waren auch lokale Künstler mit dabei.

Frau Wäber genießt mit Neun-Euro-Ticket in vollen Zügen die Anfahrt und frotzelt in Ebingen

Sie riss das Publikum in der Ebinger Festhalle mit: Frau Wäber alias Hansy Vogt.

Hansy Vogt, bekannt als Sänger, Entertainer und Moderator führte durch das abwechslungsreiche Programm. Mit Blick in das Albstädter Publikum stellte er gleich zu Beginn fest, dass es ihn „saumäßig freue“, dass es trotz Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise und Klimakatastrophe noch Menschen gebe, die bereit seien für Humor, Gesang oder für eine Schlagerparty das Stubensofa zu verlassen.

Michael Gierk springt ein

Dazu passend erklang sein Lied „Danke, dass ihr alle da seid“, bei dem sofort kräftig mitgesungen und mitgeklatscht wurde. Und auch der Wermutstropfen, dass sowohl die Burladinger Schlagersängerin Lorena als auch die im Programm angekündigte Künstlerin Alena aus Waiblingen krankheitsbedingt absagen mussten, konnte nur dadurch überwunden werden, dass dafür ganz kurzfristig Michael Gierk aus Münsingen den Weg in die Ebinger Festhalle gefunden hatte

Und dieser zum Programmstart sowohl mit eigenen, als auch mit altbekannten Hits der Flippers wie „Die rote Sonne von Barbados“ das Publikum musikalisch in Stimmung brachte.

Mächtiger Beifall brandete auf, als Stargast Hansy Vogt die Bühne betrat und mit einem launigen „wir sind heute Abend unter uns und könnet schwäbisch miteinander schwätza“ sofort die Herzen der Besucher gewann. Mit humorvollen Geschichten aus seiner Kindheit am Fuße des Feldbergs in Altglashütten, was jedoch trotz gegenteiliger Meinungen ein normales Dorf und kein Recyclingbetrieb sei, präsentierte er Storys und Witze im Minutentakt

Mit Zwiebelkuchen Duftnoten gesetzt

So zum Beispiel seine Erinnerung an den ersten Schultag, als er schon damals mit dem als Pausenbrot gedachten Zwiebelkuchen seiner Oma im Klassenzimmer eine „erste Duftnote“ gesetzt habe. Auch viel Privates gab er zum Besten und so erfuhr man, dass Hansy Vogt eigentlich den Beruf des „Staatlich geprüften Getreidekosmetikers“ erlernt habe und tatsächlich Bäcker werden wollte.

Ebenso schwärmte er von seinem Glück, schon 33 Jahre mit dergleichen Frau glücklich verheiratet zu sein und dass diese Beziehung sogar die schwere Coronazeit überstanden habe. Dazu sang das gutgelaunte Publikum lautstark zusammen mit dem Entertainer für alle Frauen: „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe“.

Weniger glücklich zeigte sich Vogt allerdings über die erst kürzlich bei ihm eingebaute neue Gas-Heizung, wo er hintersinnig empfahl, „mehr Sauerkraut zu essen“, um eigenes Gas zu produzieren.

Dass Hansy Vogt auch Bauchredner kann, konnte man beim begeisternden Auftritt mit Hasen-Puppe Felix erleben. In rascher Abfolge wurden abgründige Missverständnisse sowie höchst komplizierte Rechenaufgaben verblüffend einfach gelöst; begleitet vom stürmischen Beifall des staunenden Publikums.

Plausch und Selfies mit Hansy Vogt

Nach einem längeren Potpourri aktueller und alter Schlagerhits ging es in die Pause, wo es reichlich Gelegenheit zu einem Plausch oder Selfie mit dem vielseitigen Künstler gab.

Mit dem Einzug von Frau Wäber, der zweiten Ausgabe von Hansy Vogt als skurriles und schrilles Fräulein, kam der Abend zu seinem Höhepunkt. Mit einem 9-Euro-Ticket sei sie mit der Bahn auf die Alb gekommen und habe dabei die lange Anfahrt in „vollen Zügen“ genossen. In ihrer einmaligen und absolut schrägen Art berichtete sie nonstop von diversen Arztbesuchen, ihrem mobilen Festanschluss, ihren Affären mit bekannten Fernsehstars sowie von einer Kreuzfahrt, bei der sie dann doch etwas irritiert gewesen sei, als sie auf dem Schiff gleich von einem „Deck-Offizier“ in Empfang genommen worden sei.

Zu sexy für diese Welt

Das Publikum wollte Frau Wäber gar nicht mehr von der Bühne lassen und so gab es als Zugabe noch ein Rollenspiel mit einem Besucher auf der Bühne, was die Lachmuskeln im Publikum erneut erheblich strapazierte. Erst mit dem vielsagenden Song „Ich bin zu sexy für diese Welt“ durfte sie unter minutenlangem Beifall die Bühne wieder verlassen.

Sawa lockt auf die Tanzfläche

Den Schlussteil des Schlagerabends gestaltete das weit über die Zollernalb hinaus bekannte Älblerduo Sawa alias Sarah Gihr und Walter Dannecker. Dem stimmgewaltigen Duett gefolgt war der eigene Fanclub aus Balingen mit Sawa-Shirts und Fahne in der Halle nicht zu übersehen. Animiert von ihren Auftritten vor der Bühne, wagten sich zu der flotten Tanzmusik dann auch immer mehr Gäste aus dem Saal auf die Tanzfläche.